1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Porträt : Porträt : Das Urgestein von Eintracht Elster

Porträt  Porträt : Das Urgestein von Eintracht Elster

Von Boris Canje 26.07.2016, 13:57
Heinz Kauffeldt feiert am Dienstag seinen 80. Geburtstag.
Heinz Kauffeldt feiert am Dienstag seinen 80. Geburtstag. Boris Canje

Elster - Wenn man jemanden mit Fug und Recht als Urgestein des SV Eintracht Elster bezeichnen kann, dann ist das Heinz Kauffeldt. Er feiert heute seinen 80. Geburtstag. Der Elsteraner hat tiefe Spuren auf dem sportlichen Weg des Vereins hinterlassen.

Bereits 1954 begann er, die Geschicke des Vereins mit zu lenken. Er wurde in diesem Jahr Sektionsleiter Fußball der damaligen BSG Lokomotive Elster. Dabei leitete er die Geschicke der Kicker nicht nur organisatorisch. Wenn Not am Mann war, stellte er sich der ersten oder zweiten Mannschaft auch als Aktiver zur Verfügung und stand mit ihnen auf dem Platz.

Der mitgliederstärkste Verein in der Stadt Zahna-Elster ist der SV Eintracht Elster. Die größte Abteilung bilden die Fußballer, die neben den Männer-Teams (Landesliga, Kreisoberliga, Alte Herren) noch mehrere Nachwuchsmannschaften haben. Erfolgreich sind auch die Kegler.

Außerdem gibt es Gymnastikgruppen, die Freizeittruppe der Männer (Montagssportler), Tischtennis und Handball. Mit der Satzung vom 12. März 1995 wurde festgehalten, welche Abteilungen zum Verein gehören sollen. Vorsitzender ist Matthias Jänicke (seit 2006) und dessen Stellvertreter Michael Zwade. Jänicke hatte das Amt von Dieter Hildebrandt übernommen und ist wie seine beiden Vorgänger auch Fußballer. Als Kassenwart fungiert Christian Aschenberner. (mz/cab)

Der Fußball fesselt ihn bis heute. Jedoch schlägt sein Herz ebenso für die Kegler und die Saunafreunde. Es vergeht kaum ein Heimspiel der Eintracht-Kicker, bei dem der Platz des hochgewachsenen Mannes, dem man sein Alter nicht ansieht, auf der Zuschauer-Tribüne leer bleibt. Die Daumen drückt er seinen Jungs auf alle Fälle.

Auch zum Sommercup kam er am Samstag wieder in den Brale-Sportpark, um den Eintracht-Kickern den Rücken zu stärken. Und das mit Erfolg. Schließlich blieb der Wanderpokal bei den Gastgebern.

Höhepunkte des Vereins, die der heutige Jubilar aktiv mitgestaltete, waren zum Beispiel der Bau der Turnhalle oder der Anbau mit der Kegelbahn. 17.290 Stunden freiwilliger Arbeit wurden damals für die Halle geleistet, für das Domizil der Kegler 7 364. Immer dabei war natürlich auch Heinz Kauffeldt.

Er ging mit gutem Beispiel voran. Bei der Einweihung der Turnhalle 1970 war er noch Fußballchef. Als die Kegelbahn zwischen 1974 und 1976 errichtet wurde, war er bereits Vereinsvorsitzender. Diese Funktion hatte er 1972 von Alfred Müller übernommen. An der Spitze des Vereins, der sich 1990 auflöste und am 11. Juni 1990 als Eintracht Elster wieder gegründet und mittlerweile in SV Eintracht Elster umbenannt wurde, stand Heinz Kauffeldt bis 1994. Seinem Nachfolger Dieter Hildebrandt übergab er einen gut funktionierenden Verein.

An diesen Vereinsprojekten beteiligte sich Heinz Kauffeldt

Aber seine Kenntnisse und sein Können waren schon bald wieder gefragt. Der Sportverein schuf noch einen Anbau an die Turnhalle mit Kraftraum, Geräteraum sowie Sauna. Und wie andere half Kauffeldt beim Bau des Bootshauses - des heutigen Kanuvereins „Harmonie“. Damals waren die Kanuten noch eine Sektion bei Lok Elster.

Trotz seines Alters legt der Jubilar seine Hände noch nicht in den Schoß und sagt sich nicht: „Sollen doch die Jüngeren mal ran.“ Als die Räume in der Turnhalle frei wurden, um dort die Geschäftsstelle seines Vereins einzurichten, war der ehemalige Bauleiter von Elsterbau mit von der Partie.

Für sein Engagement erhielt er 1974 die Verdienstmedaille der DDR. 1983 wurde Lok Elster als „Vorbildliche Betriebssportgemeinschaft“ geehrt. Auch daran wird sich der Jubilar sicherlich erinnern, wenn er anlässlich seines 80. Geburtstages das Leben Revue passieren lässt. Seine Sportkameraden von Eintracht Elster möchten sich bei ihm für seine Leistungen und für sein großes Engagement bedanken und hoffen, ihn noch lange begrüßen zu dürfen.

„Er hat sein ganzes Leben dem Sport gewidmet“, erzählt der stellvertretende Fußball-Abteilungsleiter der Eintracht, Thomas Kynast, der den Hut vor dieser Lebensleistung zieht. Kynast betont, dass er stundenlang über Kauffeldt erzählen könnte. „Er ist ein ruhiger und sachlicher Typ sowie stets einsatzbereit“, schiebt er nach und verrät, dass heute eine Abordnung vor dessen Tür stehen wird. (mz)

Das Landespokalspiel des SV Eintracht Elster, hier Frank Lehmann am Ball, gegen den Halleschen FC im Oktober 2015.
Das Landespokalspiel des SV Eintracht Elster, hier Frank Lehmann am Ball, gegen den Halleschen FC im Oktober 2015.
Archiv/Gückel