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Polizei vor Ort in Oranienbaum-Wörlitz Polizei vor Ort in Oranienbaum-Wörlitz: Janina Vanak ist neue Regionalbereichsbeamtin

Von Andreas Behling 03.06.2020, 08:18
Janina Vanak freut sich auf ihre neue Tätigkeit.
Janina Vanak freut sich auf ihre neue Tätigkeit. Andreas Behling

Oranienbaum-Wörlitz - Das Material liegt griffbereit im Schrank. Die Ideen, wie es verwendet werden kann, sind im Kopf. Eigentlich ist alles bestens vorbereitet. Nur gilt es noch etwas geduldig zu sein, bis in den Kindereinrichtungen wieder der Regelbetrieb aufgenommen werden kann. „Bis dahin müssen die Präventionsveranstaltungen leider noch auf Eis liegen“, bedauert Janina Vanak.

Die Möhlauerin ist die neue Regionalbereichsbeamtin der Stadt Oranienbaum-Wörlitz. Sich und ihre Arbeit als „Polizei zum Anfassen“ zu präsentieren, liegt ihr am Herzen. Immerhin kann sie mit Attraktionen wie einer Einmaligkeitsbescheinigung über den Fingerabdruck und einem Kinderkommissar-Ausweis aufwarten. „Aber ich kann derzeit eben noch keine Termine machen.“

Zum Glück seien die Kita-Leiterinnen in den Vorgesprächen sehr aufgeschlossen gewesen. „Der Teil unseres Tätigkeitsfeldes kam schon vor der Corona-Krise notgedrungen ein bisschen zu kurz, weil mein Kollege Stefan Gehre allein vor Ort war“, erzählt die Polizeikommissarin, die froh ist, dass sich ihr Arbeitgeber nach einem Ausschreibungsverfahren entschied, sie nach Oranienbaum-Wörlitz zu schicken.

Plötzlich umentschieden

Die junge Mutter - die Elternzeit endete Anfang März - muss nun nicht mehr beinahe jedes zweite Wochenende opfern, um bei der Absicherung von Fußballspielen oder Demonstrationen mitzuhelfen. Gut und gerne hätte Janina Vanak aber auch als resolute Pädagogin vor einer Schulklasse stehen können. „Ursprünglich wollte ich Lehrerin für Biologie und Ethik werden“, erzählt die Beamtin, die aus Merseburg stammt. „Dann habe ich eine Informationsveranstaltung der Agentur für Arbeit besucht und fand eine Laufbahn bei der Polizei plötzlich viel interessanter.“

Das erleichterte die Entscheidung, nach dem Abitur 2010 ein Studium an der Fachhochschule in Aschersleben in Angriff zu nehmen. Zur dreijährigen Ausbildungszeit gehörten ein Praktikum bei der Bereitschaftspolizei und der Einsatz auf einem Polizeirevier, mit dem auch Einblicke in die kriminalpolizeiliche Arbeit verbunden waren. „Ich denke, dass sich meine Eltern zwar wunderten, als ich unvermittelt umschwenkte, dann jedoch stolz waren, als ich in Uniform vor ihnen stand.“

Dass sie als Regionalbereichsbeamtin wie die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Oranienbaum-Wörlitz im ehemaligen Zollhaus an der Dessauer Straße sitzt, sei ein großer Vorteil. „Das erleichtert uns die Arbeit“, schätzt Janina Vanak ein. „Vor allem der Austausch an Informationen geht schnell.“ Wenn zum Beispiel die Stadtwehrleitung um eine Halter-Abfrage zum Fahrzeug eines Unfallverursachers bittet, sei das zügig erledigt.

Kurzer Dienstweg

Und als die Straße zwischen Griesen und Vockerode gesperrt werden musste, meinte mancher Verkehrsteilnehmer, einfach über den Deich abkürzen zu können, obwohl der Weg durch Poller gesperrt war. „Die wurden einfach heruntergedrückt“, schüttelt Janina Vanak den Kopf. „Also haben wir uns entschlossen, die eine oder andere Verkehrskontrolle durchzuführen.“

Besondere Gegebenheiten

Ähnliches habe man, einem Wunsch der Anwohner folgend, im verkehrsberuhigten Bereich der Friedensstraße vor. „Wir können sicher nicht überall sein“, räumt die Möhlauerin ein. Aber mit Hilfe versetzter Dienste und Spätschichten könne man sich gut auf besondere Gegebenheiten einstellen. Auf dem Weg hoffe man zum Beispiel auch, endlich mal der Täter habhaft zu werden, die am Oranienbaumer Busbahnhof mit Schmierereien unangenehm auffallen.

Dass ihr Mann Maik ebenfalls Polizist ist, sei kein Problem. „Mit unserem knapp ein Jahre alten Sohnemann können wir ja jetzt wieder Spielplätze unsicher machen und bei ausgedehnten Radtouren - erst kürzlich wechselten in der Heide vor unserer Nase die Koniks den Weideplatz - Abstand vom Beruf finden“, schmunzelt Janina Vanak, die als Teenagerin sogar an einer Deutschen Meisterschaft im Rettungsschwimmen teilgenommen hat. (mz)