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Pferdesport in Prettin Pferdesport in Prettin: Rasant über den Parcours

Von Sven Gückel 26.02.2019, 15:06
Souverän umkurvte Michelle Bloßfeld mit ihren Ponys Conrad und Albrecht in Prettin die aufgestellten Hindernisse.
Souverän umkurvte Michelle Bloßfeld mit ihren Ponys Conrad und Albrecht in Prettin die aufgestellten Hindernisse. Sven Gückel

Prettin - Seit drei Jahren organisiert die Interessengemeinschaft Pferdesportfreunde Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen den Dreiländer-Hallencup der Fahrer für Klein- und Großpferdegespanne. Zum Auftakt dieses Wettkampfes trafen sich die Pferdesportler am Samstag in Prettin.

Die zahlreich anwesenden Zuschauer erlebten dabei hautnah ein sportliches Spektakel. Sehr rasant und mit feurigem Eifer unter den Hufen, umkurvten die Gespanne den Parcours. Für die zwei Pferde samt Wagen und Kutscher galt es, schnell zu sein.

Hoher Schwierigkeitsgrad

Doch bei aller Geschwindigkeit und Eile musste man auch die aufgestellten Hindernisse beachten. Hölzerne Einengungen oder Kegel mit aufgelegtem Tennisball forderten den Tieren volle Konzentration ab und verlangten vom Wagenlenker sowie dessen Partner am Heck des Gefährts höchste Aufmerksamkeit.

Nur etwas mehr als eine Minute dauerte ein Durchgang. „Wer dabei ein Hindernis komplett auslässt, für den ist der Wettkampf am heutigen Tag schnell beendet“, erläuterte Matthias Jauch, einer der Organisatoren aus Großrössen bei Herzberg. Zwei der insgesamt 20 Gespanne - jeweils zwölf Großpferde- sowie acht Kleinpferdegespanne - ereilte dieses Schicksal in der Reithalle des Gestüts am Weinberg.

Beide Fahrer dürfen zwar auch an den noch verbleibenden Läufen teilnehmen, die Hoffnung auf den Gesamtsieg aber ist für sie dahin. Die restliche Starterriege jedoch kann diesbezüglich optimistisch in die Zukunft blicken. Schon am 9. März in Taura auf dem Reiterhof Heideland findet der nächste Lauf statt, ehe dann am 23. März ab 13 Uhr im Marschstall in Herzberg/Grochwitz das große Finale des Hallen-Cups steigt.

Gute Chancen auf den Sieg haben nach derzeitigem Tabellenstand nahezu alle Gespanne, die in Prettin den Zielstrich überquerten.

Frauen führen Tabelle an

Die Tagessieger Michelle Bloßfeld aus Züllsdorf bei den Kleinpferden und Susann Zierold aus Brück bei den Großpferden gaben zum Auftakt schon mal die Richtung vor und beeindruckten die Konkurrenz gebührend. Doch der Abstand, den etwa Achim Genennichen aus Jessen oder Thomas Hensel aus Klossa auf die Tabellenersten haben, ist minimal.

Die Vielzahl der Besucher, aber auch die mehr als 60 Sponsoren zeigen auf, welch hohes Interesse die Veranstaltung genießt. Ansporn genug für die Organisatoren, das Fahren an drei Standorten aufrecht zu erhalten. Im Vorjahr, erläutert Jauch, gab es nur einen Lauf in Herzberg. „In Zukunft werden wir alles daran setzen, dass es ein Dreiländerwettkampf bleibt“, betonte er.

Das Konzept und die Durchführung beeindruckten auch Michael Grafe. Der Hohndorfer ist Mitglied des Stadtrates Annaburg und dort Fraktionsvorsitzender der Interessengemeinschaft für Feuerwehr und Bürgerwohl. In dieser Funktion vertrat er in Prettin den Bürgermeister der Stadt und durfte so den Gewinnern und Platzierten zu den gezeigten Leistungen gratulieren.

„Als Stadt freuen wir uns natürlich über solch eine Veranstaltung“, sagte er. Denn die Vielzahl solcher Events mache das Leben auf dem Land aus. Zumal in der Randlage, in der sich alle drei teilnehmenden Orte jeweils befinden, ist das kulturelle und sportliche Leben besonders wichtig.

Darüber hinaus zollte Grafe den Pferdesportlern seinen Respekt angesichts der Eigeninitiative bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. „Im Gegensatz zu manch anderem Event gibt es hier kein Geld vom Land, kein Pushen von höchster Stelle.“ (mz)