MTV Wittenberg MTV Wittenberg: Volleyball-Trainer bastelt an Rede zum Saisonstart

Wittenberg - Ulf Jonas arbeitet derzeit an seiner Rede. „Zum Trainingsauftakt am Freitag muss ich viel positive Energie verbreiten“, sagt der Cheftrainer des Volleyball-Regionalligisten MTV Wittenberg, der trotz vieler Hiobsbotschaften nicht den Kopf hängen lässt. Mit Benjamin Schenke (berufliche Weiterbildung), Tim Becker (VC Bitterfeld-Wolfen II), Philipp Wolff (VfK Südwest Berlin), Sebastian Kluge (Arbeit in Leipzig) und Enrico Hahn (private und berufliche Gründe) stehen dem Coach in der nächsten Punktspielserie fünf Stammkräfte nicht zur Verfügung.
Ob Edgar Lausch (Studienbeginn) in der Lutherstadt bleibt, steht in den Sternen. Jonas betont, dass Trübsal blasen der falsche Ansatz ist, um erfolgreich durch die Saison zu kommen. „Zweiter werden wir wahrscheinlich nicht wieder“, sagt der 47-Jährige, der mit seinen Jungs einen Platz im Mittelfeld anvisiert. Mit den beiden Annaburgern Daniel Graupner und Markus Kralisch, die bereits auf Landesebene Erfahrungen gesammelt haben, hat Jonas zwei routinierte Spieler verpflichtet, die mithelfen sollen, das gesteckte Ziel zu erreichen.
Am 24. September steigen die Regionalliga-Volleyballer des MTV Wittenberg mit dem Heimspiel gegen den USV Potsdam in die neue Saison ein. Der Anpfiff erfolgt um 18 Uhr in der Stadthalle.
Eine Woche später sind die Schützlinge von Ulf Jonas erneut Gastgeber. Am 1. Oktober um 18 Uhr gibt der VfK Südwest Berlin seine Visitenkarte in der Lutherstadt ab. Auswärts müssen sich die Wittenberger am 15. Oktober beweisen. Die Fahrt geht zur SG Rotation Prenzlauer Berg.
Aufsteiger in die Staffel Nordost sind der SSV 80 Gardelegen, die SG Prieros/Königs Wusterhausen und der SV Energie Cottbus. Staf- felleiter ist Lothar Albrecht. (mz/tt)
Der 36-Jährige Kralisch muss die entstandene Lücke in der Außenannahme schließen, Graupner (31) wird im Diagonalangriff eingesetzt. „Damit ist der Verjüngungsprozess erst einmal gestoppt“, meint Jonas ganz pragmatisch, dem bis zum Saisonstart am 24. September gegen den USV Potsdam ein paar Wochen Zeit bleiben, das Team einzuschwören. „Es gibt jetzt einige Baustellen zu beräumen“, ergänzt er und erzählt, dass sich der Mittelblock mit Ralf Roßberg und Christian Brückmann praktisch von allein aufstellt.
Jonas hat längst damit angefangen, seine „alten Hasen“ zu beknien, eine Saison dranzuhängen. „Bei Ex-Kapitän Mario Mollenhauer ist es gefühlt die zehnte Reaktivierung“, schiebt er nach und kann sich dabei ein Lächeln nicht verkneifen. Sollte Libero Lausch aufgrund seines Studiums die Reißleine ziehen, greift Jonas auf Stimmungskanone Steffen Fleischer zurück.
Dem Chefcoach juckt es zwar in den Händen, noch einmal zum Schmetterschlag auszuholen, doch andererseits ist es realistisch genug, diesen Traum nicht unbedingt ausleben zu müssen. „Meine Kniebeschwerden sind sehr präsent“, erklärt er den Ist-Zustand.
Jonas hofft, dass die aktuelle Personalsituation einen Leistungsschub bei den früheren Ergänzungsspielern auslöst. In Sachen Besetzung des Stammsechsers werden die Karten neu gemischt. Wer sind die Favoriten in der Staffel Nordost? „Ich denke, der CV Mitteldeutschland II und der VC Potsdam-Waldstadt werden eine gute Rolle spielen.
Der Rest spielt auf Augenhöhe“, ist er überzeugt und erzählt, dass ein guter Start enorm wichtig für den weiteren Verlauf sowie das Selbstbewusstsein ist. Geht der Schuss nach hinten los, wird es schwierig, ins gesicherte Mittelfeld zu rutschen. Auch deshalb wird er in seine Rede am Freitag genügend Motivationsstoff packen.
Persönlich schmerzt ihn die Absage von Benjamin Schenke für die Saison 2016/17. Der Angreifer hat in der vergangenen Serie hauchdünn den Gesamtsieg in der Wertung „Wertvollster Spieler“ verpasst. „Er wird die größte Lücke hinterlassen“, so Jonas, der nach der passenden Lösung sucht. (mz)