Leichtathletik: Leichtathletik: Brunnenlauf vom Winde verweht

Bad Schmiedeberg/MZ - Der Rekord über zehn Kilometer ist bei der 13. Auflage des Bad Schmiedeberger Brunnenlaufs nicht gefallen. Favorit Falk Cierpinski (SG Spergau) sicherte sich am Sonnabend in 30:57 Minuten zwar souverän den Landesmeistertitel, die 2006 von Michael Schering (LAZ Leipzig) aufstellte Bestzeit von 29:35 Minuten hielt den Angriffen Cierpinskis jedoch stand. Was sicher auch am starken Wind der Stärke vier lag. „Hier herrscht immer wieder eine tolle Atmosphäre. Zudem ist die Veranstaltung perfekt organisiert“, betonte Tilo Buschendorf, Abteilungsleiter der SG Spergau, der mit der Stoppuhr in der Hand seinen Schützlingen Cierpinski und Fabian Borggrefe renntaktische Anweisungen erteilte. Die SG Spergau und der SC Magdeburg hatten das qualitativ beste Aufgebot. Hinter Serien-Landesmeister Cierpinski sicherte sich Teamkollege Fabian Borggrefe den zweiten Platz (31:02 min) vor Julius Lawnik aus Magdeburg (31:19 min).

Bei den Damen lag nach zwei von vier Runden eine neue Bestmarke noch in Reichweite. Streckenrekordlerin Daniela Oemus (SV Blau-Weiß Bürgel), einst für den LC Dübener Heide Radis startend, verfehlte ihn mit ihrer Siegerzeit von 36:07 Minuten um 41 Sekunden.

Auch die einheimischen Läufer boten tolle Vorstellungen. Der 13-Jährige Max Kotzur (20:47 min) Minuten) und der zwölfjährige Rasmus Gutzmer (22:10 min, beide Grün-Weiß Pretzsch) übertrafen sich auf der Fünf-Kilometer-Distanz selbst. Die Trainer der beiden Läufer, Karl-Heinz Kotzur und Peter Genath, sagten im Ziel: „Wir sind stolz auf euch.“ Stolz durfte auch Sportlehrer Michael Winkler von der Sekundarschule Bad Schmiedeberg sein. Er schaffte es, sieben Schüler seiner Klasse für den Brunnenlauf zu begeistern, darunter auch Jenny Frenzel, die sichtlich erschöpft, aber glücklich die Ziellinie überquerte. Der Lohn für ihre Bemühungen: eine Medaille. Diese überreichte ihr Silvia Kralle vom Veranstalter LC Dübener Heide Radis, die am Sonnabend sechs Stunden im Zielbereich stand und Wind sowie Regen trotzte.

Georg Weise (Jahrgang 1948) vom LC Radis zählte zu den leistungsorientierten Läufern. Wenige Tage zuvor noch als Finisher beim „Dead-Sea-Marathon“ in Jordanien dabei, hatte er sich bereits von den Strapazen erholt und spulte in 45:45 Minuten locker den „Zehner“ in der Kurstadt herunter. Ebenfalls im Pulk dabei: Gunther Beyer (79) aus Grimma, Vater des 800-Meter-Europameisters Olaf Beyer, oder der 75-jährige Kurt Hempel vom SV Grün-Weiß Piesteritz. Kristian Kothe, Präsident der langlaufenden Ärzte und Apotheker Deutschlands, sparte nach der Veranstaltung nicht mit Komplimenten: „Hier ist einfach alles perfekt. Das Umfeld, die Streckenführung, die Organisation.“ Kurzum: Die Rahmenbedingungen stimmten am Samstag in Bad Schmiedeberg.

Cheforganisator Volker Kluge hatte im Vorfeld des Championats der Deutschen Ärzte und Apotheker über zehn Kilometer mit seinem über 20-köpfigen Team ganze Arbeit geleistet. Bei der 13. Auflage prägten schon Stunden zuvor sportlich gekleidete Aktive das Stadtbild, was wiederum Kurdirektor Deddo Lehmann anstachelte und zu folgender Bemerkung veranlasste: „Demnächst werde ich mal wieder des Öfteren die Sportsachen rausholen.“ Neben den zuschauenden Kurgästen hatte sich im Start- und Zielbereich eine stattliche Kulisse gebildet, die mit Applaus nicht geizte. Sachkenntnis mit vielen Details zum Geschehen waren die Markenzeichen von Sprecher Jörg Lehmann aus Halle.