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Kreisvolkshochschule und Corona Kreisvolkshochschule und Corona: Der Start verschiebt sich

Von Marcel Duclaud 13.01.2021, 09:12
Volkshochschul-Direktor Thomas Sagner mit zwei neuen Mitarbeiterinnen: Sandra Keller (l.) und Peggy Schettler
Volkshochschul-Direktor Thomas Sagner mit zwei neuen Mitarbeiterinnen: Sandra Keller (l.) und Peggy Schettler Duclaud

Jessen/Wittenberg - Die Vorbereitungen sind längst getroffen: Inhalte besprochen, Termine gesetzt, Dozenten eingeteilt. Das Programm für das Frühjahrssemester der Kreisvolkshochschule Wittenberg steht längst, es ist im Internet nachzulesen, das Heft, das die vielfältigen Angebote auflistet, liegt druckfrisch vor.

Alles bereit, nur Corona funkt wieder dazwischen. Der für den 18. Januar geplante Semesterstart ist nicht zu halten. „Wir dürfen nicht öffnen. Ich habe extra nachgefragt“, bedauert Thomas Sagner, der Leiter der Volkshochschule. Er hatte die kleine Hoffnung, mit stark reduzierter Teilnehmerzahl und unter strengen Hygieneregeln vielleicht doch beginnen zu können. Geht nicht.

Also rechnen Sagner und sein Team mit Verzögerungen, damit, dass sich das Frühjahrssemester weit in den Sommer hineinziehen wird. Das war auch im vergangenen Jahr schon der Fall. Manche Kurse sind gleich in den Herbst verlegt worden.

Alles in allem aber fällt die Bilanz der Bildungseinrichtung für das schwierige Jahr 2020 gar nicht so schlimm aus. Abgesagt werden mussten nur etwa zehn Prozent der Angebote: „Wir hatten Glück im Unglück“, sagt Sagner: „Der zweite Lockdown kam, als das Herbstsemester zu Ende ging.“ Die meisten Kurse konnten also stattfinden, aber natürlich mit Einschränkungen: „Wir sind tagelang mit Zollstock durch die Räume gelaufen und haben viel gelernt, was das Stellen von Tischen und Stühlen betrifft.“

Dass der Schreck im März, als die Schule geschlossen werden musste, groß war, räumt der Direktor ein: „Man rechnet ja mit manchem, nur damit nicht.“

Eine Herausforderung aber sei es auch gewesen, „die Sache wieder in Gang zu setzen“. Beruhigend sei, dass die übergroße Mehrheit der Nutzer bei der Stange bleibe. „Wir halten den Kontakt und hoffen, dass alle wiederkommen.“ Pro Semester zählt die Kreisvolkshochschule im Schnitt immerhin rund 2.000 Teilnehmer, „die wir im Stammkundenbereich ansiedeln“.

Also: Auch wenn der Start sich verzögert, Sagner ist optimistisch, dass mit dem Frühjahrssemester in nicht allzuferner Zeit begonnen werden kann. Anmeldungen - online oder per Karte aus dem Programmheft - sind möglich und erwünscht. Wenn dann tatsächlich die Politik grünes Licht gibt, sollen gemeinsam mit Teilnehmern und Dozenten mögliche Termine besprochen werden. Denn die Planung ist ja über den Haufen geworfen.

In den nächsten Tagen sollen die Programmhefte verteilt werden, was natürlich nicht ganz einfach ist, weil etliche der Orte, wo sie sonst ausliegen, geschlossen sind - auch das Bildungszentrum Lindenfeld ist zurzeit zu, allerdings besetzt und also telefonisch erreichbar. Thomas Sagner hofft, dass die Hefte bei Banken, Krankenkassen und in Buchhandlungen ausgelegt werden können.

Das Programm kommt gewohnt üppig daher - und mit einigen Neuerungen, die nicht zuletzt mit zwei jüngeren Mitarbeiterinnen zu tun haben, die das Team inzwischen verstärken. Es sind Sandra Keller, die sich etwa um Systemadministration kümmert und um die Präsenz im Internet. Zudem Peggy Schettler, die als Fachbereichsleiterin für Sprachen und Gesellschaft fungiert.

„Ich bin sehr froh, dass sie bei uns sind. Sie bringen Schwung und Dynamik“, bemerkt ihr Chef. Was er meint, ist zum Beispiel eine Vortragsreihe unter dem Motto „vhs.wissen live“. Per Livestream können 22 Vorträge, gehalten von renommierten Experten aus Wissenschaft und Gesellschaft, auf dem heimischen Computer verfolgt werden. Wer möchte, kann sich etwa mit Fragen aktiv beteiligen. Nötig ist eine Anmeldung, kurz vorher werden per Mail die Zugangsdaten verschickt.

Das Angebot, das am 4. Februar ab 19.30 Uhr mit „Schönheit der Tiere - Evolution biologischer Ästhetik“ startet, ist in diesem Semester kostenfrei. Ein Vorteil der Reihe, die gemeinsam unter anderem mit Süddeutscher Zeitung und Max-Planck-Gesellschaft organisiert wird, ist: Sie findet auf jeden Fall statt. Übrigens ist auch ein Vortrag eingeplant, der sich insbesondere an junge Leute richtet: Young Rebels - 25 Jugendliche, die die Welt verändern (19. Februar, 17 bis 18.30 Uhr).

Davon abgesehen gliedert sich das Programm in die gewohnten Bereiche: Gesundheit und Kultur, Beruf/EDV, Gesellschaft, Sprachen, Grundbildung. Es gibt zahlreiche bewährte und manche neue Angebote.

››Weitere Informationen erhalten Interessierte im Netz unter der Adresse www.kvhs.bzl-wb.de oder per E-Mail an [email protected] (mz)