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Kinderkleiderbörse in Prettin Kinderkleiderbörse in Prettin: Gebraucht ist erste Wahl

Von Annette Schmidt 15.10.2019, 10:28
Getragene Kindersachen sind bei jungen Müttern sehr beliebt. 70 bis 80 Kunden haben bereits vor Eröffnung der Börse vor der Tür gestanden.
Getragene Kindersachen sind bei jungen Müttern sehr beliebt. 70 bis 80 Kunden haben bereits vor Eröffnung der Börse vor der Tür gestanden. Annette Schmidt

Prettin - Pünktlich um 7 Uhr war Treffpunkt. Die ehrenamtlichen Helfer der Prettiner Kinderkleiderbörse strömten in das Gemeinschaftshaus, um die letzten Handgriffe vor den Besucheransturm vorzunehmen. Routiniert richtete das 16-köpfige Team die Kasse ein und baute den Verpflegungsstand auf. 60 Minuten Stunde später fiel der Startschuss zur 16. Auflage.

„Wie immer ist der größte Andrang in der ersten Stunde. Da kommen 70 bis 80 Kunden. Wir hatten eine richtige Schlange vor der Kasse. Doch daran haben wir uns mittlerweile gewöhnt“, berichtete Sandra Hainke, die seit sechs Jahren die Börse federführend organisiert.

Notwendiger Umzug

Seitdem ist die Veranstaltung, die zweimal im Jahr stattfindet, immer größer geworden. Deshalb haben die Organisatoren vor Jahren den Entschluss gefasst, vom Diakonat in das Gemeinschaftshaus umzuziehen. „Wir sind dankbar, dass wir hier sind. Woanders würden wir die Sachen nicht unterbringen können“, so Sandra Hainke. Bereits am Donnerstag begannen die Frauen mit den Vorbereitungen.

„Da haben wir die Kleidungsstücke und Spielsachen der 67 Anbieter entgegengenommen und kontrolliert, ob auch alles in Ordnung ist. Dann haben wir alles nach Kleidergrößen ausgelegt“, berichtete Romy Heßler vom Organisationsteam. Während die Eltern durch die Tischreihen gingen und die Kleiderständer durchstöberten, saßen die Kinder in der Spielzeugecke - wie die besten Freundinnen Maja und Marie.

Die beiden Mädchen hatten bereits ihr Herz an jeweils ein Spielzeug verloren. „Ich habe ein Puzzle gefunden und Marie ein Klavier. Eigentlich spielen wir sowieso zusammen“, erklärte Maja und haute mit ihrer Freundin in die Tasten. Viele der Mütter kaufen aus Überzeugung. „Getragene Kleidung ist viel besser, vor allem aus ökologischer Sicht. Kinder wachsen schnell raus. Die Sachen wegzuwerfen wäre doch Verschwendung“, meinte eine Kundin, die jedes Mal bei der Kinderkleiderbörse hereinschaut.

Versprechen gehalten

Als es am Samstagvormittag in Sachen Zuschauerandrang etwas ruhiger wurde, schaute sich auch Veronika Wede vom Börsen-Team in der Halle um und ging mit vier Kleidungsstücken zur Kasse. „Ich habe meiner Cousine versprochen, mal für sie zu schauen. Falls die Sachen nicht passen, werden sie nächstes Mal wieder angeboten.“

Um 11 Uhr wurden die letzten Kunden verabschiedet und das Team räumte die übrigen Sachen wieder in die Körbe der Anbieter, die drei Stunden später die Sachen und Einnahmen abholen kamen. „Es war wieder ein Erfolg. Wir haben von jedem Anbieter etwas verkauft“, freute sich Hainke nach der Endabrechnung. Am Nachmittag war dann wirklich Feierabend.

Die Damen freuten sich auf den Sonntag. Am 4. April 2020 steigt die Frühjahrsbörse. „Anbieter können sich in der dritten Märzwoche melden“, so Hainke. (mz)