Flutabwehr Hochwasser: So will sich Elster vor Fluten schützen

Elster - „Droht denn Hochwasser?“ Nicht nur einmal bekamen Mitarbeiter der Wittenberger Kramer GmbH und Co. KG am Dienstag diese Frage gestellt. Radtouristen, die den Elberadweg passierten, hatten Sorge, dass Gefahr aufziehen könnte, weil in Elster im Bereich zwischen der Anlegestelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes und dem Bootshaus die mobilen Elemente auf die Hochwasserschutzmauer gesetzt und verschraubt wurden. Doch die Männer konnten beruhigen. Sie waren in Aktion, um zu überprüfen, ob nach dem Bau der Hochwasserschutzanlagen alles so passt wie es vorgesehen ist.
An diesem Donnerstag soll die Abnahme erfolgen, berichtete Barbara Gurschke, Projektleiterin im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Beim zuvor fertiggestellten Abschnitt zwischen der Anlegestelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes und dem Ortsausgang Richtung Listerfehrda sei „alles in Ordnung“ gewesen. Hier war die Abnahme bereits Anfang September vorgenommen worden.
„Wenn er lächelt, bin ich auch glücklich“, sagte Barbara Gurschke und meinte damit Kramer-Vorarbeiter Denis Hoppe. Er war Dienstagmittag guter Dinge. Am Morgen um 8 Uhr hatte der Aufbau der mobilen Elemente auf der Hochwasserschutzmauer begonnen, informierte er. Immerhin ist der Bauabschnitt etwa 600 Meter lang. „Wir hoffen, dass wir Mittwoch fertig werden.“
amit zur Abnahme am Tag darauf alles steht (bis auf die Elemente in der Deichscharte an der Fährzufahrt, um hier Fahrzeuge weiterhin passieren zu lassen). In den geradlinigen Abschnitten sei der Aufbau kein Problem, in den polygonalen Bereichen wie etwa an der Elbpromenade neben der Fährzufahrt schon, da die Aluminiumteile hier unterschiedliche Längen aufweisen.
Der Umfang der Bauteile ist enorm. Allein in diesem Bereich sind 1025 Dammbalken und 137 Mittelstützen aufzubauen, erläuterte Bauleiter Andreas Jäger von der Herstellerfirma IBS Technics GmbH aus Thierhaupten bei Augsburg. „Das hier in Elster ist immens.“ Ein derart anspruchsvolles Projekt sei schon etwas Seltenes.
„Es läuft alles, ich bin guter Dinge“, sagte er, nachdem sich bereits ein beträchtlicher Teil der mobilen Elemente an Ort und Stelle befand. Es gebe viele verschieden große Felder. „Aber wir kriegen das hin“, zeigte er sich überzeugt. „Ja, das klappt“, war auch Eckhard Böttger von der Wasserwehr zuversichtlich.
Eine wichtige Phase folgt allerdings erst ab Donnerstag. „Das Entscheidende ist das Einlagern“, verdeutlichte Eckhard Böttger. In einer extra für die mobilen Elemente geschaffenen Leichtmetallhalle muss alles an seinen vorgeschriebenen Platz kommen, so wie im Einlagerungskonzept vorgesehen, bekräftigte auch Barbara Gurschke.
Die Anlagen bleiben Eigentum des Landes Sachsen-Anhalt, das sie bezahlt hat. Mit der Kommune Zahna-Elster werde ein Vertrag geschlossen. Der soll neben anderem regeln, dass die Stadt für die Lagerung und Wartung zuständig ist, für den Aufbau bei extremem Hochwasser natürlich auch.
„Ich hoffe nicht, dass wir das hier mal aufbauen müssen“, meinte Eckhard Böttger und sprach damit wohl vielen Elsteranern aus dem Herzen. (mz)