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Handball in Gräfenhainichen Handball in Gräfenhainichen: Die Dinos der Oberliga zum Auftakt

25.06.2020, 09:12
BSG beim Heimspiel
BSG beim Heimspiel Klitzsch

Gräfenhainichen - Leicht ist anders. Die Handball-Frauen der BSG Aktivist Gräfenhainichen müssen zum Auftakt der Mitteldeutschen Oberliga am 4. Oktober in Niederndodeleben antreten. Eine Woche später folgt das Heimspiel gegen Görlitz. „Wir haben gleich die Dinos der Liga vor der Brust“, sagt BSG-Trainer Jens Bertuleit.

Das sieht der BSG-Chef keinen Deut anders: „Das sind richtig harte Brocken. Wir werden gleich voll gefordert“, sagt Hans-Joachim Kramer, der das allerdings nicht zwangsläufig als einen Nachteil ansieht. „Im Vorjahr sind wir gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten gestartet“, so Kramer. Das sei schief gegangen. Im Klartext: Seine Sieben kann durch das schwere Auftaktprogramm in den Spielen gegen die Mitkonkurrentinnen im Kampf um den Klassenerhalt schon auf Betriebstemperatur sein.

Nationalspielerin für BSG?

Aber es gibt noch eine andere Herausforderung. Es muss ein wettkampffähiger Kader zusammen gestellt werden. Das sei ein Fulltime-Job und das jeden Tag, erklärt Kramer. Die Hoffnung, dass der BSG die Auflösung der Frauenmannschaft in Köthen in die Karten spielen könnte, teilt er nicht. „Die Leistungsträgerinnen, die für uns interessant sind, haben aufgehört“, informiert er, bestätigt aber den Kontakt zu einer Spielerin.

Gräfenhainichen sucht inzwischen weltweit nach Verstärkungen. Da ist schon ein Sprachkünstler, der portugiesisch beherrscht, gefragt. „An der Verständigung ist es bisher nicht gescheitert“, sagt Kramer, der seine Fühler nicht nach Brasilien - hier hat der Frauen-Handball einen hohen Stellenwert - ausgestreckt hat.

Auch in Angola werde portugiesisch gesprochen, sagt er. Eine Nationalspielerin habe Interesse signalisiert. Der Königstransfer schien perfekt, weil die Frau in Portugal lebt und spielt.

Doch sie hat keine doppelte Staatsbürgerschaft, sondern nur einen Pass aus Angola. Damit ist eine Verpflichtung bis zum Saisonstart praktisch unmöglich. Die Situation bei der Torfrau aus Serbien ist eine andere. Als ihr Verein in Frankreich von den Gesprächen erfährt, überzeugen sie die Keeperin zum Bleiben.

Nun doch zwölf Teams

Fest dagegen steht, dass die Oberliga nun doch mit zwölf Teams starten wird. Die Reserve von Rödertal wollte das Aufstiegsrecht in die dritte Liga wahrnehmen, hat aber aus wirtschaftlichen Gründen zurück gezogen. Dafür hat Bertuleit Verständnis. „Das ist eine sehr junge Sieben. Die Spielerinnen sind alle unter 20 Jahre alt. Die Mädchen hätten viel Lehrgeld bezahlt“, sagt er. (mz)