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Handball Handball: Gäste hissen weiße Flagge

Von DIETMAR BEBBER UND SEPP MÜLLER 30.09.2011, 16:07

WITTENBERG/MZ. - Die Vorfreude auf das Sachsen-Anhalt-Derby zwischen den Frauen der BSG Aktivist Gräfenhainichen und dem HBC Wittenberg war riesengroß, bis bei BSG-Pressesprecher Fred Müller das Handy klingelte. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Staffelleiterin Ulrike Kersten und teilte dem Club die Absage für das Match mit. Der HBC könne am Sonntag aufgrund zahlreicher Erkrankungen von Spielerinnen nicht antreten. "Ich bin kein Freund von Absagen", erklärt HBC-Coach Jens Bertuleit, der diese Form des Rückzugs sogar "als kleine Wettbewerbsverzerrung" ansieht. "Der nächste freie Termin ist der 17. Dezember. Ich hoffe, wir bekommen das früher geregelt. Notfalls mit einem Doppelspiel-Wochenende."

Bertuleit betont aber auch, dass die Absage "keine faule Ausrede" sei. Die Kopien der Krankenscheine gehen an Staffelleiterin Ulrike Kersten raus. "Es hat uns wirklich schlimm erwischt. Von Erkältung bis Scharlach ist alles dabei." Der HBC-Coach macht kein Geheimnis daraus, um welche Spielerinnen es sich handelt. Romy Cyliax und Kerstin Bucher humpeln angeschlagen über das Parkett. Katja Richter, Sandra Koos, Doreen König, Janine Demin sowie Sandra Weis haben ihrem Trainer einen Krankenschein vorgelegt, Sandra Reuter und Katharina Busch vom Arzt kein grünes Licht zum Handball spielen erhalten. Bertuleit hofft, dass ihm am nächsten Spieltag wieder eine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung steht. "Ich kann mich bei den Fans nur entschuldigen. Wir haben uns auch auf das Derby gefreut." BSG-Trainer Helge Rudow nahm die Absage gelassen auf. "Jetzt bleibt mir genügend Zeit, das Team auf nächste Auswärtsmatch in Schönebeck vorzubereiten."

Mitteldeutsche Oberliga

Die Handballer von TuS Radis wollen nach der 26:27-Niederlage gegen HG 85 Köthen beweisen, dass man Rückschläge schnell wegstecken kann. Der nächste Gegner der Mensch-Truppe ist Gastgeber LHV Hoyerswerda. Das Team aus Sachsen stieg in dieser Saison in die Mitteldeutsche Oberliga auf und zeigte bisher gute Leistungen. Nach der herben Auftaktschlappe in Bad Blankenburg (26:37) fuhren die LHV-Jungs zwei Siege ein. Zuhause wurde der HC Halle 28:26 geschlagen und in der Vorwoche Grün-Weiß Wittenberg 30:18 vom Parkett gefegt. Die Marschroute von TuS-Trainer Wolfhard Mensch ist klar. Das Köthen-Spiel schnell aus den Köpfen bekommen, mit voller Kraft den nächsten zwei Punkten nachjagen. "Mit der nötigen Portion Engagement und ein wenig mehr Glück als gegen Köthen ist dies auch möglich." Der Anwurf erfolgt am Samstag um 17.30 Uhr im Berufsschulzentrum "Konrad Zuse" in Hoyerswerda.

Ereignisreiche Woche

Bei Liga-Konkurrent SV Grün-Weiß Wittenberg hat in der vergangenen Woche der Baum gebrannt. Der Trainerstuhl von Trainer Krzysztof Zubrzak wackelte nach drei Niederlagen in Folge ordentlich. Trotz dieser Negativ-Serie sprach die Abteilungsleitung dem gebürtigen Polen weiterhin das Vertrauen aus und stellte ihm Ingo Olbrich, der in den 1980er Jahren zum DDR-Oberliga-Team der BSG Chemie Piesteritz gehörte, als Co. zur Seite. Fest steht: Nach der Übernahme der roten Laterne steht der Aufsteiger unter Erfolgsdruck. Denn das Ziel lautet Klassenerhalt. Gastgeber Ziegelheim, der Anpfiff erfolgt am Sonntag um 17 Uhr, steht ebenfalls noch mit leeren Händen da. Beide Mannschaften trennt nur die Tordifferenz (80:90 zu 63:89). "Wenn sich die Chance bietet, wollen wir die zwei Punkte mitnehmen", erklärt Grün-Weiß-Abteilungsleiter Hans-Dieter Wendt vor dem Anpfiff. Der Bus fährt um 12.30 Uhr an der Stadthalle ab.