Handball Handball : Favoritensturz vom Feinsten

Wittenberg - Die Handballerinnen der BSG Aktivist Gräfenhainichen haben am Sonntag dem Tabellenzweiten HC Salzland eine ordentliche Packung verpasst. Das Wittenberger Stadtderby zwischen dem SV Grün-Weiß und Primus HBC endet Unentschieden.
Sachsen-Anhalt-Liga Frauen
„Eine Sensation ist der 28:18-Sieg gegen den HC Salzland nicht. Eher eine kleine Überraschung“, sagt der Trainer der BSG Aktivist Gräfenhainichen, Jens Bertuleit, und erinnert daran, dass seine Mannschaft diesen Gegner im vergangenen Jahr auch mit zehn Toren Unterschied bezwungen hat.
Prinzipiell sei es immer leistungsfördernd, wenn seine Schützlinge in der Außenseiterrolle sind. „Sie konnten gegen den Tabellenzweiten völlig befreit aufspielen“, blickt der Coach zurück und erzählt, dass die Angriffe der Gäste nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Yvonne Sachse sehr berechenbar gewesen sind.
„Es hat alles gepasst. Torfrau Mandy Gamlich hat mit vier gehaltenen Siebenmetern eine klasse Leistung gezeigt.“
Der Tabellenzweite erwischte den besseren Start und ging in der Sporthalle Lindenallee von Gräfenhainichen 7:4 (16.) in Führung. Bertuleit nahm eine Auszeit, um Abwehr und Angriff neu zu ordnen. Danach ging es bergauf.
„Das Aus von Yvonne Sachse nach 20 Minuten hat uns zusätzlich in die Karten gespielt“, gab der Coach offen zu. Die BSG Aktivist drehte den Spieß auf 9:8 herum und hatte zur Pause 13:9 die Nase vorn.
Nach dem Wechsel sorgten die Gastgeberinnen für die Vorentscheidung. „Salzland hat den Start völlig verpennt“, so Bertuleit, der erstaunt ist, mit welcher Leichtigkeit sein Team auf 18:9 (35.) enteilte. Mitte des zweiten Abschnitts nahm der Coach noch ein paar Umstellungen in den einzelnen Mannschaftsteilen vor, um den komfortablen Vorsprung nicht zu gefährden.
Beim 25:17 war jedem Zuschauer in der Halle klar, dass die beiden Punkte in der Paul-Gerhardt-Stadt bleiben. „Dieser Sieg“, sagt der Trainer, „ist wichtig für die Moral. Die Mannschaft hat vor den eigenen Fans wirklich eine super Leistung gezeigt.“
Am Sonnabend um 16 Uhr stehen die Handballerinnen der BSG Aktivist Gräfenhainichen (9.) in der Bachstadt der HG 85 Köthen (10.) gegenüber. Beide Teams sind in Sachen Klassenerhalt noch nicht gerettet. Andererseits ist es für die BSG nur ein Katzensprung (zwei Punkte Rückstand) auf Rang fünf.
Spitzenreiter HBC Wittenberg trifft in der Verbandsliga der Männer am Sonnabend um 14 Uhr auswärts auf Anhalt Bernburg II (11.). Um 17 Uhr geht es mit den Partien TuS 1947 Radis II (2.) gegen den HV Ilsenburg (3.) sowie Jessener SV 53 (9.) kontra Blau-Rot Coswig (13.) weiter. Die Elbestädter haben mit dem 23:21-Erfolg gegen die SG Kühnau II die rote Laterne an den Gegner weitergereicht.
Beim Tabellenletzten läuft der SV Grün-Weiß Wittenberg (8.) am Sonntag ab 17 Uhr auf.
Mit diesem Selbstvertrauen will Gräfenhainichen (9.) am Sonnabend in das Duell gegen den Tabellennachbarn HG Köthen (10.) gehen. Die besten Torschützen gegen Salzland waren Carolin Böhme (10), Kristin Karl (7) und Katja Böhme (4).
Verbandsliga Süd Männer
Das mit Spannung erwartete Stadtderby zwischen dem SV Grün-Weiß Wittenberg und Primus HBC endete am Sonnabend vor 400 Zuschauern in der Stadthalle 25:25. „Ein gerechtes Endergebnis“, meint Grün-Weiß-Abteilungsleiter Uwe Kunert, der im Nachgang die komplette Mannschaft für ihren Teamgeist lobt.
Der Punktgewinn gegen den Spitzenreiter ist für ihn keine Überraschung. „Gegen spielstarke Kontrahenten halten die Jungs stets super mit. Wenn Grün-Weiß gegen schwächere Teams antritt, passen wir uns des Öfteren dem Niveau des Gegners an.“
Der HBC zeigte nach dem Anpfiff sofort, wer die Nummer eins in der Verbandsliga Süd ist (4:1). In der Folgezeit kam die Truppe von Coach Krzysztof Zubrzak besser ins Match. Christian Schlüter führte klug Regie, Alexander Faust glänzte zwischen den Pfosten, der frühere HBC-Akteur Kristof Duber, der insgesamt zehn Treffer erzielte, fand stets die passende Lücke in der gegnerischen Abwehr. Beim Stand von 9:8 für den Tabellenachten ging es in die Kabinen.
Im zweiten Abschnitt legte der SV Grün-Weiß einen Blitzstart aufs Parkett und zog auf 13:8 davon. HBC-Coach Sven Jäger reagierte und nahm eine Auszeit. Danach sahen die Fans ein Derby, das auf Augenhöhe ablief (16:16, 22.22). Eine Minute vor dem Abpfiff (25:23) sah es nach einem Erfolg des Spitzenreiters aus, der von den eigenen Anhängern bereits gefeiert wurde.
Doch der SV Grün-Weiß kam zurück. Fünf Sekunden vor der Schluss-Sirene knallte Duber einen Strafwurf in die Maschen. (mz)