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Grundschule Zahna Grundschule Zahna: Erster Vorschulkurs geht zu Ende

Von Ute Otto 21.06.2017, 08:20
Lehrerin Ines Lukasczyk leitet die Vorschulkinder im Abc-Club bei den Übungen an. Annemarie Zischke, Erzieherin der Tagesstätte „Unter dem Regenbogen“ in Zahna, nutzt die Gelegenheit, einzelne Kinder zu beobachten.
Lehrerin Ines Lukasczyk leitet die Vorschulkinder im Abc-Club bei den Übungen an. Annemarie Zischke, Erzieherin der Tagesstätte „Unter dem Regenbogen“ in Zahna, nutzt die Gelegenheit, einzelne Kinder zu beobachten. U. Otto

Zahna - Voller Stolz nehmen die 18 Kinder aus der Zahnaer Kindertagesstätte „Unter dem Regenbogen“ und der Evangelischen Kita Bülzig ihre Urkunden entgegen, mit der ihnen fleißiges Lernen im Abc-Club der Grundschule Zahna bescheinigt wird. In etwa sieben Wochen ist ihr großer Tag der Einschulung. Vier Kursteilnehmer sind nicht da, schließlich ist das die letzte Möglichkeit, außerhalb der Ferien Urlaub zu machen.

Seit den Februarferien sind die Kinder in 14-tägigem Turnus jeweils donnerstags für eine Unterrichtsstunde in die Burgstraße gekommen, vertraut geworden mit dem Schulhaus, mit Schulleiterin Silke Reimann und mit den Gepflogenheiten im Unterricht.

Noch einiges zu üben

Zwar klappt es noch nicht bei allen mit dem Stillsitzen, dem Zuhören und sich Konzentrieren auf eine Aufgabe, was auch nicht ganz einfach ist, wenn wie bei Nils der Wackelzahn stört. Auch antworten mehrere Kinder mit Dazwischenrufen, obwohl Lehrerin Ines Lukasczyk ausdrücklich Jerome aufgefordert hatte.

Beim Ausschneiden von sechs viereckigen Bildteilen, die später an die richtige Stelle eines Bildes auf einer anderen Seite des Arbeitsheftes geklebt werden sollen, zeigen sich noch große Unterschiede, was Motorik und Arbeitstempo betrifft. Es braucht die Hilfe von Lehrerin, Schulleiterin und der Zahnaer Kita-Erzieherin Annemarie Zischke, damit alle Kinder die Aufgabe bis zum Ende der Stunde schaffen.

26 Kinder werden in der neuen ersten Klasse sein. „Für eine Lehrerin alleine wird das ganz schön schwierig“, sagt Silke Reimann. Der Lehrermangel im Land zwinge zu größeren Klassen. „Wir wollen sehen, dass wir wenigstens die Hauptfächer Deutsch und Mathematik mit zwei Kollegen besetzen können.“

Die Kinder sollen nicht als Lernanfänger in die Schule kommen, dieser Anspruch ist im Programm „Bildung elementar“ formuliert, das Bestandteil des Kinderförderungsgesetzes ist. Kindertagesstätten und Schulen haben die Aufgabe, den Übergang der Kinder vom vorschulischen zum schulischen Lernen gemeinsam zu organisieren.

Als das Projekt des Abc-Clubs in den Kindertagesstätten vorgestellt wurde, seien die Eltern sofort begeistert gewesen. „Sie haben auch gern das Arbeitsheft gekauft“, so Reimann. Gearbeitet wird mit der „Piri“-Vorkurs-Reihe vom Klett-Schulbuchverlag. „Am Anfang war es noch viel unruhiger“, erzählt Ines Lukasczyk. Im Verlauf eines solchen Kurses können die Lehrer schon erkennen, wo Stärken und Schwächen einzelner Kinder liegen.

Selbst die Erzieherinnen der Kita gewännen dabei, weil sie sich für diese 45 Minuten in die Beobachterrolle zurückziehen und den Blick mehr auf einzelne Kinder lenken können, was unmöglich ist, wenn ansonsten 15 Kinder um sie herumwuseln. „Dass ein Junge schon lesen kann, ist hier erst aufgefallen“, erzählt die Schulleiterin. Auch sehen die Erzieherinnen so, was einzelne Kinder noch üben sollten bis zum Schulanfang.

Weniger Angst vorm Neuen

„Es war ein erster Versuch“, sagt Silke Reimann. „Aber wir machen das im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder.“ Bislang habe es an der Grundschule nur einzelne Schnuppertage für die künftigen Einschüler und Besuche von Lehrern in der Kita gegeben. Ines Lukasczyk und Silke Reimann sind zufrieden über den Verlauf der ersten Auflage. Die Kinder hätten sich gut entwickelt. Ob sich diese intensive Vorarbeit auszahlt, werden sie nach den ersten Schulwochen sehen. „Darauf sind wir alle gespannt“, so die Schulleiterin.

Es ist zwar nicht der gleiche Raum, in dem am 12. August die erste Klasse begrüßt wird, und Ines Lukasczyk wird auch nicht die Klassenlehrerin sein. Aber die Kinder können dem Schulbeginn mit größerer Vorfreude und weniger Ängsten vor dem Unbekannten entgegen fiebern. Manche haben noch ein bisschen Angst „vor den Großen“. Silke Reimann aber verspricht: „Sie freuen sich auf Euch und helfen Euch gern“.

(mz)