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Grundschule Mühlanger Grundschule Mühlanger: Staatssekretärin stellt sich Fragen von Lehrern und Eltern

Von Ute Otto 08.12.2017, 18:02
Saniert: Für eine Million Euro ist erst in die Sanierung der Grundschule Mühlanger investiert worden.
Saniert: Für eine Million Euro ist erst in die Sanierung der Grundschule Mühlanger investiert worden. Baumbach

Mühlanger - „Über die Phase der Schulschließungen sollten wir hinweg sein“, sagte Edwina Koch-Kupfer, Staatssekretärin im Bildungsministerium Sachsen-Anhalt, Donnerstagabend in Mühlanger. Von Holger Lehmann war sie zur Zukunft der Grundschulen im ländlichen Raum gefragt worden.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte angekündigt, dass Grundschulen künftig mindestens 80 Schüler haben sollten. „Das Gesetz, das Schulverbünde zulässt, wird gegenwärtig vorbereitet“, so Koch-Kupfer. Das war ein Wahlversprechen der CDU vor der Landtagswahl 2016.

Wie die Schulleiterinnen der drei Grundschulen in der Stadt Zahna-Elster - Ellen Pfitzner (Mühlanger), Yvonne Höhne (Elster) und Silke Reimann (Zahna) - berichteten, arbeiten sie zur Absicherung von Unterricht schon jetzt eng zusammen. Das war das Thema der Zusammenkunft von Schulleitern und Elternvertretern aus der Stadt Zahna-Elster mit der Staatssekretärin.

Vermittelt hatte diese der CDU-Landtagsabgeordneten Frank Scheurell auf Bitte des Bürgermeisters Peter Müller (Freie Wähler). Scheurell empfahl die 55-Jährige aus Halberstadt als Frau, „die weiß wovon sie spricht“. Koch-Kupfer hat 26 Jahre als Sekundarschullehrerin gearbeitet.

An einer Realschule in Niedersachsen habe sie 28 Stunden pro Woche vor Klassen mit bis zu 33 Schülern gestanden. „Das will ich hier nicht haben“, versichert sie.

Auf dem Papier hat die Grundschule Elster eine Unterrichtsabdeckung von 104 Prozent. Die Praxis sieht anders aus. Vieles läuft über Abordnungen von Lehrern aus anderen Schulen, aus der Sekundarschule kommt etwa ein Musiklehrer. Durch die längere Erkrankung einer Kollegin „erreichen wir gerade einmal 90 Prozent“, so Höhne. „Wir arbeiten daran“, antwortet Koch-Kupfer.

„Wir sind bei Neuausschreibungen und Einstellungen schon besser und schneller geworden.“ Jetzt werde mehrmals im Jahr ausgeschrieben, erst in dieser Woche wieder insgesamt 270 Stellen. Schulen in Zahna-Elster sind nicht dabei. Im Februar gebe es eine neue Runde. Einen festen Klassenteiler gebe es für Grundschulen nicht mehr.

Wenn eine erste Klasse an der Grundschule mindestens 20 Kinder haben soll, aber 30 Kinder angemeldet sind, heiße das nicht, dass auch 30 in der Klasse sitzen müssen. „Starre Lösungen sind in unserem Flächenland nicht realisierbar.“ (mz)