Gesamtschule im Gartenreich Gesamtschule im Gartenreich: Bald wieder Abiturstufe?
Oranienbaum - Es wird wieder enger an der Gesamtschule im Gartenreich (GiG) in Oranienbaum. Und das in einem sehr positiven Sinn. Wie Susanne Liebmann, die dem Vorstand der Genossenschaft angehört, berichtet, ist es zu einer Stabilisierung der Schülerzahlen gekommen. Die Plätze in den 5. Klassen seien für das kommende Schuljahr inzwischen „zu 93 Prozent belegt“. Ferner seien sechs Neuzugänge in den höheren Klassen zu verzeichnen gewesen.
Netzwerk zu Grundschulen
Optimistisch stimme darüber hinaus, dass inzwischen ein Netzwerk zu den beiden Grundschulen in Oranienbaum-Wörlitz existiert. Es wurde aufgebaut, um den hier heimischen Kindern die Option zu bieten, die weiterführende Schule ihrer Stadt zu besuchen. Damit werde man dem Leitspruch der GiG - „Unsere Zukunft ist hier“ - sehr gerecht, findet Susanne Liebmann, die hinzufügt, dass die Abiturstufe kurz vor der Wiedereinführung stehe und „zum gegebenen Zeitpunkt“ für die jetzigen 9. Klassen einsetze.
Dass es von Vorteil ist, wenn Schulen digital gerüstet sind, trat mit der Corona-Pandemie augenscheinlich zu Tage. An der Gesamtschule sorgte die Krise dafür, das schuleigene Web-Portal, das bereits seit einigen Jahren besteht und auf dem Zensuren, Hausaufgaben und unterrichtete Inhalte hinterlegt sind, um ein komfortableres Modul zu erweitern. Es unterstützt das Hochladen von Schulaufgaben und Lösungen und berücksichtigt zudem Abgabetermine.
Noch in diesem Jahr soll der in den meisten Fällen ausreichende Internetanschluss auf die erheblich schnellere Glasfaser umgestellt werden. „Die Schule selbst“, legt Susanne Liebmann dar, „verfügt über eine sehr gute technische Peripherie. Flächendeckend und frei benutzbar stehen drei WLAN-Netze zur Verfügung. Viele Unterrichtsräume sind mit Beamer oder interaktiver Tafel ausgestattet.“ Allerdings habe sich im ersten Lockdown eine Lücke in der digitalen Infrastruktur aufgetan. Es musste eine Plattform gefunden werden, um online unterrichten und sich auf allen Ebenen treffen und besprechen zu können.
Mit „BigBlueButton“, einer Open-Source-Software, die Audio- und Videokonferenzen ermöglicht und vor allem von Schulen genutzt wird, konnte das Problem „schnell und datenschutzkonform behoben“ werden.
Mit virtuellen Klassenräumen
Dank des eigens angemieteten Videokonferenz-Servers stünden den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften virtuelle Klassenräume für den Online-Unterricht zur Verfügung. Es sei „für guten Unterricht unverzichtbar“, sich gegenseitig zu sehen und direkt miteinander reden zu können, merkt Susanne Liebmann an.
Die Tagungen von Teams und Gremien der Schule können online in ihren eigenen Besprechungsräumen stattfinden. „Das digitale Schulleben ist inzwischen neben dem analogen für die Abschlussklassen in vollem Gange“, lautet die Zusammenfassung der Akteurin aus dem Vorstand. Der Lockdown verhindere die Entwicklung der Schule nicht. Schulleitung, pädagogisches Team, Eltern- und Schülerrat sowie Förderverein, Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft stünden auch untereinander in ständigem Austausch.
Laptops für Lehrkräfte
Ebenfalls online sei coronabedingt eine Informationsveranstaltung für die Eltern und künftigen Lernenden der neuen 5. Klassen über die Bühne gegangen. Kurz bevor stehe die Ausstattung der Lehrkräfte mit schuleigenen Notebooks.
44 dieser Geräte, so der Hinweis von Susanne Liebmann, seien mittlerweile aus Mitteln des Digitalpakts des Landes Sachsen-Anhalt für jene Schülerinnen und Schüler angeschafft worden, die sonst keine Möglichkeit hätten, am digitalen Lernen teilzuhaben. Und falls es nötig sei, könne ein Notebook kostenlos auch für das Lernen zu Hause ausgeliehen werden. (mz)