Fußball und Geschichte Fußball und Geschichte: Olympiastadion in Bergwitz

Bergwitz - Der Bergwitzer Vereinspräsident Florian Gaul ist sich sicher: „1936 wurde unser Sportplatz nach Vorbild des Olympiastadions in Berlin errichtet, das heißt, unsere Anlage erlebte nicht nur spannende Fußballspiele, sondern sie hat viel Tradition!“ Die Kicker um das Urgestein Mario Göttert haben mit dem Ortschronisten in der Historie recherchiert. Demnach war der Ingenieur Heßler vom Braunkohlenwerk 1936 in Berlin zur Olympiade und verliebte sich in die Anlage des Stadions.
Vier Wochen Bauzeit
„Da am 14. Februar 1936 die Ziegelei abgebrannt war, bestand nun Raum für einen Sportplatz. Direktor Danert war im Urlaub. In vier Wochen wurde mit Gärtner Schulze aus Liebenwerda und 50 Arbeitern aus Fabrik und Grube der Sportplatz angelegt. Dieser Platz durfte nur vom Werk benutzt werden.
Die sportliche Leitung im Werk hatte Fritz Kühn. Somit hatte Bergwitz zu dieser Zeit drei Sportplätze: am Werk, am Friedhof und am Arbeitsdienst-Lager“, steht in der Chronik, in der der Name Hallervorden nicht fällt. Er soll aber in seiner Amtszeit in Wörlitz die Parkanlage am Sportplatz konzipiert und angelegt haben, das wird zumindest von Einwohnern behauptet. Einen historischen Beweis gibt es dafür bis heute allerdings nicht.
Es geht um Hans Hallervorden (1872 bis 1965). Der Großvater von TV-Star Dieter Hallervorden gehört in seiner Zeit auch zu den Prominenten. Er ist von 1922 bis zu seiner Entlassung 1938 und dann noch einmal nach Kriegsende 1945 als exzellenter Fachmann für Pflanzen und Parkgestaltung der Chef im Wörlitzer Gartenreich und ist maßgeblich daran beteiligt, die ursprüngliche Schönheit der Landschaft wiederherzustellen und zu erhalten.
Bestätigen kann Gaul den Einsatz Hallervordens auf dem Bergwitzer Sportplatz allerdings nicht. „Ich habe das in einem Zeitungsartikel gelesen“, sagt der Vizebürgermeister, der sich mehr um die Zukunft der Anlage kümmert. Derzeit wird der Platz saniert. „Wir haben vom Landesverwaltungsamt Fördermittel bekommen“, so der Kommunalpolitiker. Dafür werde eine Beregnungsanlage gebaut für den Hauptplatz, für den nach der Einebnung die Ansaat von Rasen geplant ist.
Darüber hinaus ist der Austausch des Flutlichts auf Energiespar-LED auf dem Trainingsplatz vorgesehen. „Wir möchten in Eigenregie noch den Trainingsplatz und das Umfeld sanieren. Wir haben außerdem vor, die Aschenbahn herzurichten und eine neue Pumpe anzuschaffen, die leistungsstark ist für unsere Beregnungsanlage. Wir haben weitere Fördermittel beantragt. Aber es ist noch keine Entscheidung gefallen“, so Gaul.
Spendenkonto eingerichtet
Ziel sei es, die Anlagen lukrativ für Kinder und Erwachsene zu machen, die in Bergwitz trainieren und sich bei Wettkämpfen messen möchten. „Wir wollen wieder attraktiv für Gäste aus anderen Vereinen und für die Zuschauer aus unserem Ort sein“, so der Präsident, der für Hilfe wirbt. Für die Sanierung der Außenlagen wurde unter dem Motto 100 mal 50 Euro ein Spendenkonto eingerichtet. (mz)