Fußball-Training mit Ex-Bayern-Profi Fußball-Training mit Ex-Bayern-Profi: Der Meister und der Spaß

Coswig - Armin Eck hat in der Fußball-Welt eigentlich schon alles erlebt. Doch das Virus sorgt auch beim prominenten Ex-Profi und seiner Fußballschule für eine schwierige Zeit und stellt völlig neue Aufgaben. Seine Trainingseinheiten werden immer unter den regional aktuellen Vorgaben absolviert. „Unsere Camp-, Trainings- und Hygienekonzepte passen wir permanent an die sich ständig ändernden Auflagen an“, erzählt der Deutsche Meister in Coswig.
Hier wollte er eigentlich schon in den Pfingstferien aufschlagen. Doch da geht wegen der Pandemie - wie schon jetzt wieder - gar nichts mehr. Er hat im Oktober das Camp nachgeholt. 38 Kinder aus Coswig, Klieken, Jeber-Bergfrieden und Nudersdorf sind begeistert. Zum Abschluss wird ein kleines Turnier gespielt, die „Europameisterschaft“. Und jeder Teilnehmer erhält für besondere Leistungen den begehrten Meister-Stern.
Soccer-Golf als Alternative
Das Programm ist nach dem ersten Lockdown so noch nicht durchführbar, weil es für die Kontaktsportarten zunächst Trainingsbeschränkungen gibt. „Das war eine Herausforderung für uns alle. Schließlich sollten die Kinder trotzdem Spaß haben“, sagt Eck. Und so steht nicht das Kicken, sondern Soccer-Golf im Mittelpunkt.
Dabei werden die Feinheiten des Fußballs mit der Geschicklichkeit des Golfens verbunden. Ziel ist es, wie beim klassischen Golf auch, den Ball mit möglichst wenigen Schüssen auf einer vorgegebenen Bahn in ein Loch zu spielen. „Die Kinder hatten Spaß, und das ist das Wichtigste“, sagt Eck, für den in diesen Zeiten gerade die „Kids große Opfer bringen müssen.“ Seine Gesprächspartner - der Vereinschef Markus Hänelt und Ralf Kabus, der die Promis nach Coswig holt - stimmen der Aussage zu.
Der Ex-Kicker ist auf dem Lerchenfeld längst kein Unbekannter mehr. Er ist schon zum vierten Mal zu Gast. „Im vorigen Jahr mit dem Finten-Camp“, erinnert sich der inzwischen 55-Jährige. „Wir wollen den Kindern den Spaß am Fußball vermitteln“, diese Philosophie kommt offensichtlich auch in der Elbestadt gut an. „Alles mit dem Ball“, lautet das Motto, dass nach der C-Lizenz-Ausbildung der Übungsleiter klingt. Und das ist kein Zufall.
Eck hat jahrelang solche Lehrgänge geleitet. Aber, sagt er, moderner Fußball sei „mehr als ein 1:0“. Mit „Tempo, Tore, Teamgeist“ umschreibt der Experte seine Auffassung. Nur wer hohes Tempo gehen könne, Technik und Taktik beherrsche, werde den Sprung in höherklassige Teams schaffen. Der Experte ist davon überzeugt, dass Talente auffallen. „Es gibt genügend Scouts und Trainingszentren“, sagt er, der einst als Talentsucher für den HSV gearbeitet hat.
Gekickt gegen Maradona
Als Spieler wird Eck mit Bayern Deutscher Meister und spielt mit München und dem HSV international - in Neapel gegen Maradona. Eck läuft auch im Stadio San Siro in Mailand oder dem Bernabeu in Madrid auf. Allerdings habe er auch die Kehrseite des Geschäfts kennengelernt: schwere Verletzungen. Schnell sei Ersatz da. Und dem verletzten Kicker bleibe nur ein Vereinswechsel als Alternative. Eck plaudert über seine Zeit in Bielefeld. „Wir sind von der Regionalliga bis zur Ersten Bundesliga durchmarschiert“, erzählt er.
Viel zu berichten hat auch Dariusz Wosz. Der DDR-Nationalspieler kommt mit seiner Bochumer Fußballschule vom 25. bis 27. Juni nach Coswig. „Er bietet im Frühjahr dazu ein Schnuppertraining an“, so Kabus. Die Nachfrage kann groß sein, den die 535 Vereinsmitglieder in Coswig sind jung. „Die Hälfte ist unter 18 Jahre alt“, so Hänelt. (mz)
