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Fußball-Oberliga Fußball-Oberliga: Trennung mit Ansage in Piesteritz

Von thomas tominski 30.12.2013, 20:10
Dawid Ambroziak (rechts) gehört nicht mehr zum Kader des FC Grün-Weiß Piesteritz.
Dawid Ambroziak (rechts) gehört nicht mehr zum Kader des FC Grün-Weiß Piesteritz. klitzsch/tominski/Archiv/Sebastian Lizenz

Wittenberg/MZ - Das Gastspiel von Mateusz Wisniewski und Dawid Ambroziak beim Fußball-Oberligisten FC Grün-Weiß Piesteritz ist beendet. „Das hat sich angedeutet“, meint FC-Präsident Volker Neuberg, der betont, dass beide Spieler unter den sportlichen Erwartungen geblieben sind. Ambroziak hat sich nicht als der erhoffte Torgarant entpuppt, Verteidiger Wisniewski lief in der zweiten Mannschaft (Landesklasse) seiner Form hinterher. „Beide sind wieder in ihrem Heimatland Polen“, ergänzt Neuberg, der sicher ist, dass die in Piesteritz gefloppten Neuzugänge wieder einen Verein finden.

Langfristiger Prozess

Vor der Saison wurden beide Akteure nach intensiver Beobachtung als Verstärkungen verpflichtet. Cheftrainer Uwe Ferl war in der Vorbereitung sehr angetan von den Qualitäten Wisniewskis und stellte diesen einen Platz in der Abwehr-Viererkette oder im defensiven Mittelfeld in Aussicht. Ambroziak sollte per straffem Trainingsprogramm auf Vordermann gebracht werden, da er offensichtlich noch körperliche Defizite besaß. Spätestens im November verdichteten sich die Gerüchte, dass sich die Grün-Weißen von beiden Kicker trennen wollen. Fehlende Bindung zur Mannschaft sowie mangelnde Qualität lauteten die häufigsten Aussagen, die den Stein ins Rollen brachten. „Es war ein langfristiger Prozess“, gibt der Präsident zu, der erläutert, dass der FC zumindest Ambroziak „zu anderen Bedingungen“ die Chance geben wollte, die Kurve zu kriegen. Diese Gespräche seien im Endeffekt ergebnislos verlaufen.

Verein setzt auf Nachwuchs

Die Piesteritzer wollen in Zukunft mehr auf Eigengewächse setzen. Diese Strategie hat den Club vor Jahren stark gemacht, jetzt kehrt man zu den Wurzeln zurück. „Auch aus finanziellen Gründen“, gibt Neuberg unumwunden zu, der die angekündigten Gespräche mit Sebastian Töpfer und Philipp Scopp (beide Piesteritz II) inzwischen geführt und sie von der Notwendigkeit überzeugt hat, dem Oberliga-Team im Abstiegskampf zu helfen. Auf Scopp ruhen große Hoffnungen. Der 22-Jährige hat in dieser Saison bereits zwölf Tore in der Landesklasse erzielt und soll von Cheftrainer Uwe Ferl nun fit für höhere Aufgaben gemacht werden. Diese Konstellation gab es bereits. Das Talent bekam in der „Ersten“ keine Einsatzzeiten und ging schmollend zurück in den Reservekader. „Das passiert kein zweites Mal“, kündigt Neuberg energisch an, der mit Ferl die Personalie Scopp bereits durchdiskutiert hat. „Es liegt an ihm, Philipp zu motivieren.“ Aufgrund der finanziellen Lage arbeitet der Vorstand an einem Konzept, das Augenmerk mehr auf den eigenen Nachwuchs, konkret die A- bis C-Jugend (alle Verbandsliga), zu legen. Dafür sollen laut Vorstellungen Neubergs sogar neue Leute zur Qualitäts-Sicherung beziehungsweise -Erhöhung mit ins Boot geholt werden. Kurzum: Das von Jugendchef Achim Golly im Jahr 2000 vorgestellte Nachwuchskonzept erlebt im Volkspark seine Renaissance.

Heißes Thema Abstieg

Um das Thema-Oberligaabstieg, Piesteritz ist Letzter in der Staffel Süd, dribbelt der Präsident noch herum. „Wenn wir aus den ersten drei Rückrunden-Spielen keine sieben Punkte holen, ziehen wir Plan B aus der Schublade.“ Das heißt: Der Gang in die Verbandsliga hat trotz anderslautender Beteuerungen beim FC bereits die erste Runde gedreht. Ob Ferl diesen Weg mitgeht, wollte Neuberg nicht beantworten. Er sei ein erfolgreicher Coach, der selbst im Fall des Abstiegs diverse Angebote erhalten wird. Sollte der Griff zu Plan B umumgänglich sein, wird der Vorstand auch mit dem Cheftrainer über dessen Zukunft diskutieren.