Fußball-Nachwuchs beim HFC: Fußball-Nachwuchs beim HFC: "Dachse" mit Profivertrag

Wittenberg - „Wir sind die neuen Dachse beim HFC“, sagen Justin Neumann und Pascal Pannier, die mit hörbarem Stolz in der Stimme erzählen, dass sie im April beim Fußball-Drittligisten ihren ersten Profivertrag unterschrieben haben. Trotz ihres Teenager-Alters (19 und 18) beherrschen beide gewisse Standardsätze aus dem Effeff, werden seit der B-Jugend von einem Spielerberater betreut und betonen explizit, dass über Zahlen, die im Vertrag stehen, nicht gesprochen wird.

Mit anderen Details gehen sie lockerer um. Neumann, der die 100 Meter ohne Ball in 11,8 Sekunden sprintet, erzählt, dass gesunde Ernährung Bestandteil des Vertrags sei. „Das ist eine Grundvoraussetzung, Profi zu werden“, sagt der 19-Jährige, der auch kein Problem damit hat, um 22 Uhr im Bett zu verschwinden. Sechsmal Training in der Woche, dazu ein Punktspiel - da benötigt jeder Körper seine Regenerationsphasen.

Neumann und Pannier haben das Fußball-Abc beim SV Rot-Weiß Kemberg erlernt und sind damit in die Fußstapfen ihrer Väter getreten. Die Talente des Duos sind den Scouts des HFC nicht unbemerkt geblieben. Am Ende ihrer D-Jugend-Zeit flatterte ein konkretes Angebot auf den Tisch: Wechsel an die Sportschule nach Halle.

Die erste Trainingseinheit haben beide nicht vergessen. „Wir sind uns in puncto Technik wie Dorf-Jungs vorgekommen und waren am Ende total platt“, betont Pannier, der sich zusammen mit seinem Kumpel sportlich aber schnell durchbeißt. Neumann gibt zu, dass er sich am Anfang im Internat „sehr allein“ gefühlt hat.

Justin Neumann (19 Jahre) ist Fan von Tottenham Hotspur und des HFC, hört die aktuellen Charts und isst gern Kartoffeln mit Quark. Der Lieblingsspieler des Rechtsaußen ist Gareth Bale von Real Madrid. Seine fußballerischen Stärken sind gute Technik und hohe Schnelligkeit. Aktuell macht der Wahl-Hallenser noch sein Fachabitur im Bereich Wirtschaft.

Pascal Pannier (18 Jahre) drückt neben dem HFC noch dem Hamburger SV die Daumen. Sein sportliches Vorbild ist Paulo Dybala von Juventus Turin. Der offensive Mittelfeldspieler mit der Spezialität Freistöße hört gern die Musik von „Rise Against“, liebt Italien als Reiseland und mag „Penne alla Siciliana“. Er studiert als künftiger Lehrer Sport und Geografie.

Es sei eine große Umstellung gewesen, plötzlich auf eigenen Füßen zu stehen. Sie durchlaufen zusammen die weiteren Nachwuchsstationen beim HFC und entwickeln sich zu Leistungsträgern. Pannier erhält alle zwei Jahre die Kapitänsbinde und erzählt, dass ihn seine Teamkollegen immer mit Respekt behandelt haben. „Ein Leader geht immer voran und muss stets die Übersicht behalten“, erklärt der 18-Jährige, dessen sportliches Vorbild Paulo Dybala von Juventus Turin ist.

Nach der Sommerpause müssen die beiden Ex-Kemberger ihren Platz im Rudel erst finden. „Wir haben schon mehrfach bei der Ersten mittrainiert und wissen, wie der Hase läuft“, sagen sie unisono. Neumann und Pannier finden es prima, dass die älteren Spieler sie nach dem Training zur Seite nehmen und Fehler sofort ansprechen.

„Der Leitwolf auf dem Platz ist der Kapitän. Er gibt die Kommandos“, plaudern sie aus dem Nahkästchen. Ihre Ziele für die Saison 2017/18 sind gleich: Fuß fassen beim HFC, mit Qualität und Trainingsfleiß Chefcoach Rico Schmitt überzeugen, den sie im Übrigen als „absoluten Profi“ bezeichnen.

Beide freuen sich auf die Derbys gegen den 1. FC Magdeburg. Die sind auch während ihrer Jugendzeit die jährlichen Highlights gewesen. „Das Landespokalfinale gegen den 1. FCM wäre die Krönung.“ (mz)