Fußball in Bergwitz: Fußball in Bergwitz: Pfiffige Idee für Fotokulisse

Bergwitz - Pfiffige Ideen gibt es auch in der Fußball-Kreisliga - der untersten Spielklasse - vor dem Saisonstart. Die Kicker vom ESV Bergwitz werden für das obligatorische Mannschaftsfoto das eigene Vereinsgelände verlassen. Das traditionelle Team-Bild für die neue Serie soll vor den schwimmenden Häusern im Bergwitz-Ressort entstehen, kündigt ESV-Präsident Florian Gaul im Gespräch mit der MZ an.

Der Grund ist simpel: Der Vereinschef hat den TV-Star des Ortes - das ist das Bergwitz-Ressort - als Sponsor gewonnen, und eben in der Ferienidylle sind die schwimmenden Häuser für Gaul „eine echte Attraktion“ und das nicht erst, seit dem die ARD hier vor zwei Jahren die TV-Serie „Verrückt nach Camping“ gedreht hat.

„Wir haben das große Los gezogen. Es fühlt sich an wie ein Hauptgewinn“, sagt Geschäftsführer Marek Staginnus schon vor der Erstausstrahlung. Auf seinem Areal entstehen Teile der erfolgreichen Dokumentation. „Wir sind stolz darauf, einer von vier Plätzen deutschlandweit zu sein, die daran teilnehmen dürfen“, so Staginnus. In Deutschland gibt es immerhin 2 800 Campingplätze.

Der Chef kann seine Aussagen, die inzwischen 24 Monate alt sind, aktuell nur betätigen. „Die Folgen sind alle bei Youtube zu sehen und nach dem MDR wiederholt derzeit der SWR die Serie“, erzählt Staginnus. Im Nachmittagsprogramm des Dritten wird Urlaubsfeeling aus Bergwitz täglich ab 15.15 Uhr präsentiert. Damit hat das Ressort ein Millionenpublikum im Fernsehen und im Internet nicht nur in Deutschland erreicht.

Und am See spielt Fußball durchaus auch eine Rolle. „Fans können bei einem kühlen Bier die Spiele der Bundesliga, des DFB-Pokals oder der Champions League in der „BiblioTheke“ verfolgen“, berichtet Gaul, und Staginnus ergänzt: „Das Angebot wird rege genutzt.“

Trotzdem überrascht der Einstieg des Firmenchefs, der nicht unbedingt als ein Fußball-Verrückter gilt, in den lokalen Sport doch etwas. „Da der Verein in der nächsten Zeit wieder viel Kraft in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen investiert, und die Sportler selbst mit begrenzten Mitteln viel im Umfeld der Sportanlage gemacht haben, sind wir als ortsansässiges Unternehmen gern bereit, den Weg mitzugehen und zu unterstützen“, begründet Staginnus sein Engagement.

Und der ESV hat in der neuen Serie viel vor, will zurück in die Spitzengruppe. Das Team ist im Wesentlichen zusammen geblieben und ist eingespielt, nennt Gaul Trumpfkarten. Für viele ist aber Einheit Wittenberg der Topfavorit in der Südstaffel der Kreisliga. „Das ist eine Wundertüte“, sagt der ESV-Präsident und rechnet noch mit Gohrau und dem Titelverteidiger Tornau im Kampf um einen Platz auf den Treppchen.

Dabei begeben sich die Bergwitzer sofort in die Verfolgerrolle. „Wir sind nach dem ersten Spieltag nicht der Spitzenreiter“, erklärt Gaul. Zum Auftakt am 5. September startet seine Elf mit spielfrei. Erster Konkurrent eine Woche später ist dann die Reinsdorfer Reserve.

Bergwitz bestreitet in der ersten Halbserie alle Partien auswärts. „Unser Sportplatz wird saniert“, so der ESV-Präsident dazu. Die Staffel umfasst insgesamt neun Teams. „Ein einstelliger Tabellenplatz ist uns sicher“, so der Vereinschef, der schon vor dem ersten Anstoß Siege vermelden kann. Die Sponsorensuche verläuft erfolgreich. „Voller Stolz können wir verkünden, dass auch der ehemalige ESV-Stürmer Kai Gersch dem Verein weiterhin als Unterstützer zur Seite steht“, so Gaul.

Nach seinen Angaben wird der bestehende Sponsorenvertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Die Bergwitzer Torjägerlegende ist selbstständiger Berater einer Bausparkasse und kümmert sich in Zusammenarbeit mit der Volksbank Dessau um Bauvorhaben in der Region Dessau, Coswig, Oranienbaum und Gräfenhainichen.

Und Gaul kann auch für die gerade gegründete Nachwuchsabteilung mit dem ortsansässigen Pflegeteam „solitas“ einen Partner präsentieren. „Als die Inhaberin des Pflegedienstes Ines Stoye-Angerstein von den Planungen des Aufbaus einer Kindermannschaft hörte, war sie sofort begeistert von der Idee, mit zu helfen“, so Gaul.

Der ESV ist also für die kommenden Aufgaben gerüstet - nicht nur in puncto Teamfoto. (mz)