Fußball im Landkreis Fußball im Landkreis: Elster, Piesteritz und Trebitz gehen aufs Feld

Wittenberg - Am Samstag rollt ab 13 Uhr in der Verbandsliga und in der Landesliga der Ball.
Elster - Einheit Wernigerode
Im Brale-Sportpark in Elster gastiert am Samstag der Neuling, der FC Einheit Wernigerode. Die Harzer sorgen für Furore, stellen aktuell den besten Sturm der Spielklasse mit 32 Treffern und treffen nun auf die beste Abwehr im Land. Elster hat in den bisherigen 15 Punktspielen erst neun Gegentore kassiert. Die Einheit-Elf ist für die Eintracht praktisch eine unbekannte Größe. „Wir haben mal ein Testspiel bestritten, das ging Remis aus“, erinnert sich Elsters Trainer Tobias Klier. Die Statistik spricht gegen sein Team.
Demnach hat seine Elf zuletzt 2005 in Wernigerode mit 1:0 gewonnen. Ein Heimsieg gab es zumindest nach der offiziellen Statistik noch nie. „Ich habe aber gute Erfahrungen mit Wernigerode gemacht, allerdings mit Piesteritz“, sagt Klier, und daran soll nun angeknüpft werden. „Wir spielen zu Hause und wollen wieder punkten, möglichst dreifach“, sagt der Übungsleiter, der sich über zwei Rückkehrer freut. Kevin Schüler und Pitt Schultz stehen wieder zur Verfügung. Fehlen werden aber weiterhin Konrad Schramm, Yannick Schüler und Lucas Könnecke. Das Trio wird erst nach der Winterpause wieder zur Verfügung stehen.
Die Gäste dagegen reisen mit der Bestformation an und wollen eigentlich „jedes Spiel gewinnen“, sagt Einheit-Trainer Marko Fiedler, der trotzdem in der Partie Unentschieden-Potential sieht. Schon mit einem Punkt würde die lange Rückreise ruhig verlaufen. Allerdings hat Fiedler Respekt vor dem Kontrahenten. „Elster spielt eine starke Saison. Ich habe sie bei Bitterfeld-Wolfen gesehen“, so der Coach, für den es wichtig ist, dass seine „Defensive stabil steht“.
In der Vorwoche hat Wernigerode das wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt - das ist und bleibt laut Fiedler das Saisonziel - gegen Arnstedt mit 6:3 gewonnen. Fiedler ärgert sich über die drei Gegentore.
Piesteritz - Turbine Halle
Der FC Grün-Weiß Piesteritz erwartet im letzten Spiel vor der Winterpause einen echten zweifachen Fußball-Meister. Turbine hat 1949 die zweite Ostzonenmeisterschaft gewonnen. 1952 wird die Elf vom Felsen sogar DDR-Meister. Der Erfolg passt aber den DDR-Funktionären nicht. Die Elf wird 1954 in den SC Chemie Halle zwangseingegliedert. Aktuell spielt der Landesliga-Aufsteiger eine starke Saison.
Und so steigt im Volkspark das Topspiel der Runde. Der Spitzenreiter trifft auf den Vierten. Dabei stellen die Gäste die beste Abwehr der Liga. Zuletzt wurde in Emseloh - hier hat Piesteritz 1:5 verloren - torlos gespielt. Die Hallenser haben in ihren bisherigen zwölf Spielen lediglich acht Gegentore kassiert. Die Platzherren stellen dagegen den mit großem Abstand besten Sturm der Spielklasse. In 14 Partien wurden 51 Tore erzielt.
Das sind mehr als drei Treffer pro Begegnung. Kann die Super-Defensive die Torturbomaschine stoppen? Das ist eine sehr spannende Konstellation. „Meisterschaften gewinnt die Abwehr“, sagt Turbine-Trainer Steffen Mandel und fügt hinzu, „aber Spaß beiseite. Wir wollen so lange wie möglich gegenhalten und wenigstens einen Punkt holen.“
Der Coach weiß um die Schwere der Aufgabe, hat persönlich den Kontrahenten beobachtet und lobt „die Offensivkraft“ der Grün-Weißen. Mandel sagt: „Das Umschaltspiel der Piesteritzer ist beeindruckend.“ Sascha Prüfer dagegen hat keine Angst vor dem Defensiv-Power der Turbine. „Ich hoffe, dass sich der beste Angriff durchsetzen wird. Schließlich haben wir bisher in jedem Spiel getroffen“, sagt der FC-Trainer und erinnert an das Heimspiel gegen Günthersdorf. Die Randmerseburger standen im Volkspark tief, spielten diszipliniert und hatten einen ausgezeichneten Torwart. „Wir haben Geduld bewiesen und wurden dafür belohnt“, sagt Prüfer zum 1:0 gegen den 13. der Tabelle.
Für die Partie gegen Turbine Halle gibt es noch eine zusätzliche Motivation. Am Abend steigt im Wittenberger Stadthaus die Grün-Weiße Nacht. Das ist die traditionelle Adventsfeier des Vereins. „An einem solchen Tag will man immer guten und auch erfolgreichen Fußball spielen“, so Prüfer. Für die Mission drei Punkte steht dem Übungsleiter die Bestformation zur Verfügung. Nach der offiziellen Statistik sind beide Teams noch nicht aufeinander getroffen.
Das ist aber nicht korrekt. In der DDR-Bezirksliga haben sich beide Vereine am Felsen und im Volkspark in den 70er Jahren spektakuläre Duelle geliefert. Unvergessen ist dabei ein 5:5, wobei die Piesteritzer in der damals noch kurzen Nachspielzeit eine Heimniederlage durch einen Doppelpack verhinderten.
Reppichau - Trebitz
Das ist die Partie des Siebten gegen den Achten. Mit dem Rang kann der Aufsteiger aus Trebitz sehr zufrieden sein. Die Platzherren liegen allerdings etwas hinter den Erwartungen zurück. Reppichau wird vor der Saison von Experten als ein Titelmitfavorit eingestuft. Und so sind die Reppichauer auch beim 3:1-Erfolg in Piesteritz aufgetreten.
Doch Lutz Richter relativiert am Donnerstag: „Unser Ziel sind die Plätze fünf oder sechs. Wir haben viele Abgänge zu verkraften, und integrieren jetzt die Jugend“, sagt der Abteilungsleiter der MZ. „Gegen Trebitz wollen wir gewinnen“, sagt Richter. Das freilich will Matthias Kleffe und sein Team unbedingt verhindern.
„Wir versuchen, unser Bestes zu geben und wollen möglichst was Zählbares mitnehmen“, so der Übungsleiter, der sagt: „In Reppichau sahen wir immer gut aus.“ Stimmt. Die Statistik spricht sogar für den Außenseiter. Die letzte Niederlage in Reppichau ist über sieben Jahre her. Allerdings kämpfen die Gäste - auch wenn Kleffe darüber nicht klagt - weiter mit Personalsorgen. Aber gern würden die Kicker mit Zählbarem zur Blau-Weißen Nacht - der Weihnachtsfeier des Vereins - am Abend erscheinen. (mz)