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Energie Energie: Neues Umspannwerk bei Prettin nimmt Form an

Von Sven Gückel 02.09.2017, 10:00
Sascha Stieler von der Firma ETO gehört zu den Monteuren, die das neue Umspannwerk bei Prettin errichten.
Sascha Stieler von der Firma ETO gehört zu den Monteuren, die das neue Umspannwerk bei Prettin errichten. Sven Gückel

Prettin - Als letztes Umspannwerk innerhalb ihres Netzbetriebes Brandenburg führt die Mitnetz Strom GmbH das Umspannwerk Prettin in eine neue Zeitrechnung. Unmittelbar in Nachbarschaft zum alten Objekt entsteht ein neues Umspannwerk, dessen Technologie wegweisend ausgerichtet ist.

Technik des Umspannwerks ist veraltet

Technisch überholt, in der Wartung zu teuer und den Gegebenheiten der Zeit nur noch bedingt dienlich - so in etwa lässt sich der Zustand des 1986 in Prettin errichteten Umspannwerkes beschreiben. Die Druckluftsteuerung etwa, die hier arbeitet, ist enorm störanfällig.

Im Frühjahr dieses Jahres setzten Bagger an, den Untergrund für das Prettiner Vorhaben auszuheben. Inzwischen ist die Leitwarte baulich fertiggestellt und wird im Inneren mit technischer Ausrüstung bestückt. Eine Aufgabe, die Mitarbeiter der Firma Elektrotechnik Oelsnitz GmbH (ETO) aus dem Erzgebirge übernehmen. „Mit ETO arbeiten wir seit längerem gut zusammen“, sagt Maik Sawitzki, Leiter Projektmanagement Hochspannung in Brandenburg bei Mitnetz.

Der Betriebsbereich der Mitnetz GmbH ist in vier Segmente aufgeteilt, deren Grenzen sich an den einstigen Bezirken Cottbus, Leipzig, Halle und Karl-Marx-Stadt orientieren. Prettin ist somit dem heutigen Netzbetrieb Brandenburg unterstellt. Der Standort ist nicht nur für die Stromversorgung des Umlandes zuständig, er agiert auch als Übergabe- und Einspeisestation von Strom, der mittels Windkraft oder durch Photovoltaik erzeugt wurde. Die dabei anfallenden Strommengen, so Sawitzki, liegen weit über dem eigentlichen Bedarf.

Während der Anteil erneuerbarer Energien im Netz bundesweit bei 31 Prozent liege, kann Mitnetz 180 Prozent aufweisen. „Die Höchstleistung im Verbrauch bewegt sich bei 3.000 Megawatt, bereits heute werden aber 7.000 Megawatt eingespeist“, erläutert Maik Sawitzki.

Aus diesem Grund plant das Unternehmen für Mitte 2018 ebenfalls den Bau einer neuen 110-kV-Leitung. Deren Aufgabe soll es sein, den überschüssigen Strom nach Jessen weiterzuleiten, von wo aus er in das 380-kV-Umspannwerk eingespeist wird. Von hier erfolgt dann die Weiterleitung in den Süden und Westen Deutschlands, wo vor allem energiehungrige Großbetriebe auf die wertvolle Fracht angewiesen sind.

17 Kilometer lang wird die Leitung von Prettin nach Jessen sein, 52 neue Masten werden für sie errichtet. Da sie aber größtenteils parallel zu einer bereits bestehenden Leitung gebaut wird, sind nur geringfügige Einschnitte in die Natur nötig.

Auf neuen Fundamenten

Die zwei Transformatoren des Umspannwerkes Prettin werden ihre Dienste auch künftig verrichten. Sie wurden erst vor wenigen Jahren erneuert und sind bereits jetzt für den aktuellen Einspeisebedarf gerüstet. Zudem ist es möglich, sie bei Bedarf technisch zu erweitern. „Damit sind sie auf lange Sicht zukunftsfähig“, betont Sawitzki.

Um die tonnenschweren Geräte in den Arbeitsprozess des neuen Umspannwerkes zu integrieren, gilt es, sie umzusetzen. Die dafür nötigen Fundamente wurden zum Teil bereits gegossen. Die Inbetriebnahme des neuen Umspannwerkes soll Anfang 2018 erfolgen. (mz)

Die Trafos des alten Umspannwerkes werden umgesetzt.
Die Trafos des alten Umspannwerkes werden umgesetzt.
Sven Gückel