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Dübener Heide Dübener Heide: Köhlerliesel bleibt Köhlerliesel

Von Ulf Rostalsky 08.08.2017, 10:52
Glückwunsch von Axel Mitzka ans 2016er Köhlerliesel, das auch 2107 Liesel bleibt.
Glückwunsch von Axel Mitzka ans 2016er Köhlerliesel, das auch 2107 Liesel bleibt. Klitzsch

Tornau - Norma Austinat sorgt für ein Novum in der Dübener Heide. Zwar gab es Frauen, die mehrfach Köhlerliesel und damit die Repräsentantin der Region waren. Im Amt bestätigt wurde bisher allerdings noch niemand.

„Sie hat es einfach richtig gut gemacht“, versucht sich Heidevereinsvorsitzender Axel Mitzka in einer Erklärung des Neuen. Am Rande freilich klingt ein Satz durch, mit dem Norma Austinat im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt hatte. „Ich bin das wahre Köhlerliesel“, hatte die Mittdreißigerin gesagt. „Ich wusste ja nicht, dass es so aufgenommen wird“, meint sie heute.

Fest steht: Norma Austinat ist ein echtes Köhlerliesel und wird es mit oder andere amtliche und vom Heideverein überreichte Schärpe auch bleiben. „Ich habe nichts anders vor“, erzählt die Frau, die vor anderthalb Jahren aus der Großstadt nach Tornau kam und dort zusammen mit Ehemann Jörn die Geschäfte in der Köhlerei am Eisenhammer übernahm.

Sie ist die Frau vom Köhler. Ein Köhlerliesel eben. Und sie fühlt sich wohl als solche. Das neue alte Köhlerliesel redet nicht um den heißen Brei herum. Natürlich verlange die Arbeit in der Köhlerei viel Kraft. Zumal die Ideen nie ausgehen und Austinats der letzten Einrichtung ihrer Art in der Heide durchaus erfolgreich Leben eingehaucht haben.

Handgemachte Holzkohle aus der Heide ist das Kerngeschäft. Die Köhlerei hat sich aber auch einen Namen als Veranstaltungsstätte gemacht. Hunderte feierten bereits auf dem Eisenhammer. Das Köhlereifest am 19. und 20. August soll ein weiteres Highlight werden.

Der Job ist die eine Seite. Die Aufgabe als Repräsentantin der Heide die andere. „Ich denke, man kann alles gut verbinden. Jeder profitiert davon. Ich mache das wirklich sehr gern.“ Lachen kann Norma Austinat. Sie ist eine Frohnatur, geht auf die Leute zu, schwärzt die Männer mit Holzkohle und entschädigt sie mit einem Kuss. Sie hat Spaß am Amt, das ihr das eine oder andere Erlebnis beschert hat.

Der Abstecher zum Landrat des Landkreises Nordsachsen gehört dazu. Schloss Hartenfels in Torgau als Dienstsitz: Da kann Köhlerliesel nur staunen. „Respekt.“ Viel mehr gibt es nicht zu hören.

Begeistert war Norma Austinat aber vor allen Dingen von den Menschen. Von Heidefreunden, die praktisch jede freie Minute nutzen, um in der Region unterwegs zu sein. „Ich war auch beim Dorffest in Schlaitz. Wahnsinn, was der kleine Ort auf die Beine stellt.“ Vergessen möchte Köhlerliesel auch das Zusammensein mit Heidefreunden in Schwemsal nicht. Kleine Runde, nette Gespräche.

Unkompliziert. So geht Norma Austinat auf die Leute zu. Sie macht Werbung für die Region und freut sich auf das Highlight des Jahres. Nein, es geht noch nicht um das eigene Köhlereifest. Bad Düben ist vom 8. bis 10. September Ausrichter des 8. Sächsischen Wandertags. Köhlerliesel ist mittendrin. (mz)