Corona-Virus im Landkreis Wittenberg Corona-Virus im Landkreis Wittenberg: 21 Pflegeheim-Bewohner in Jessen sind infiziert
Jessen/Wittenberg - Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen steigt weiter im Landkreis Wittenberg. Von 97 bestätigten Fällen sprach am Donnerstagabend Landrat Jürgen Dannenberg (Linke). Als „Sorgenkind“ bezeichnet er Jessen mit inzwischen deutlich über 50 Covid-19-Kranken. Der Höhepunkt der Krise sei leider noch nicht erreicht. Dennoch sieht der Landrat gute Chancen, einen weiteren gravierenden Anstieg zu verhindern. Diesem Ziel dienten die schmerzhaften Maßnahmen wie die verhängte Quarantäne. Dannenberg mahnt ein solidarisches Miteinander an. „Wir brauchen jeden Bürger im Landkreis.“ Dass allen sehr viel abverlangt werde in diesen Tagen, sei ihm bewusst. Allerdings stehe das Gemeinwohl auf dem Spiel.
Besonders kritisch sieht die Lage nach wie vor im Jessener Pflegeheim aus. Dort ist die Zahl der mit dem Virus infizierten Bewohner auf aktuell 21 gestiegen, bei den Mitarbeitern sind es elf Erkrankte. Drei der Bewohner liegen im Krankenhaus. Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) nennt das Pflegeheim einen „Hotspot“. Die Lage dort zeige, wie brisant die Situation immer noch sei. Angekündigt ist Unterstützung aus der BfA-Rehabilitationsklinik in Bad Schmiedeberg. Die stehe zurzeit leer. Die Pflegekräfte in Jessen sollen überdies psychologische Betreuung erhalten. Generell werde den Pflegeheimen große Aufmerksamkeit in der Krise geschenkt. Laut Landrat gab es eine Beratung mit den Trägern, auch Kontrollen fänden statt.