2020 mit der Lokalredaktion 2020 mit der Lokalredaktion: Einige Sätze über Vorsätze

Wittenberg - Sie haben schon einige Vorsätze fürs neue Jahr gefasst - dann haben Sie hier die Gelegenheit diese zu vergleichen. Oder Sie haben sich noch nichts vorgenommen - dann können Sie sich im folgenden ein paar Anregungen holen, wenn einige Redaktionsmitglieder ihre Vorsätze für 2020 verraten:
Thomas Liersch, Leiter Regiodesk Wittenberg/Jessen
hat vor, die Sache mit den Vorsätzen nicht zu ernst zu nehmen. Das ist für ihn schon Tradition. So kann er sich nicht erinnern, was er sich in den vergangenen Jahren vorgenommen hatte. Der große Vorteil: Er kann sich auch nicht erinnern, jemals einen Vorsatz gebrochen zu haben - und er wird nicht von einem schlechten Gewissen geplagt. Aber nun macht er endlich, was Psychologen in Bezug auf Vorsätze immer empfehlen: Wenige Vorsätze fassen, diese aber auch aufschreiben, damit ihr Einhalten kontrolliert werden kann. Er nimmt sich vor, mehr zu trinken. Damit meint er Wasser, nicht Alkohol. Während der Arbeit vergisst er nämlich manchmal das Trinken, was Kopfschmerzen verursachen kann, als hätte er zu viel Alkohol getrunken. Ansonsten will er nicht immer so lange arbeiten und mehr Klavier spielen. Deshalb nimmt er an dieser Stelle einen Schluck aus der Karaffe und verabschiedet sich in einen musikalischen Feiernachmittag.
Julius Jasper Topp, Chefreporter Elbe-Kurier
glaubt nicht daran, dass wir mit einem neuen Kalender auch ein neues Kapitel in unserem Leben aufschlagen. Dafür hat er schon jetzt keine Lust auf die Dinge, die es jedes Jahr aufs Neue gibt: Die Steuererklärung etwa, die Abschlagszahlung für die Autoversicherung oder die permanente Werbung von Fitnessstudios und Ernährungsprogrammen, die allen einen Traumkörper bis zur Strandurlaub-Saison bescheren sollen. Wer außerdem an die lieben Juristen denkt, weiß, dass „vorsätzlich“ zu härteren Strafen führt, als das Prädikat „fahrlässig“. Vielleicht sollten wir einfach ins Jahr leben. Ein paar grobe Dinge hat er sich trotzdem schon länger vorgenommen – vielleicht wird ja 2020 etwas daraus: Das mit dem Rauchen will er etwa seit Ewigkeiten aufgeben, gesünderes Essen kann auch nicht schaden – weniger wegen der besseren Optik, sondern zwecks eines besseren Lebensgefühls. Und: Die Steuererklärung würde er auch gerne machen, bevor das Finanzamt böse Briefe schickt. Vielleicht sogar schon dieses Jahr.
Irina Steinmann, Reporterin Elbe-Kurier
ist fest davon überzeugt, dass der Jahreswechsel ein genauso gutes - oder eben: genauso schlechtes - Datum ist wie jedes andere, um etwas am eigenen Verhalten zu ändern. Sicherlich erwartet hier jetzt sowieso niemand, dass an dieser Stelle Persönliches preisgegeben wird, was über „Unbedingt weniger Süßigkeiten essen“ hinausgeht - das ist ein bisschen so wie mit dem, was man beim Sternschnuppen-Wünschen zu beherzigen hat: Klappe halten darüber, sonst wird das eh nichts! Allgemein betrachtet sind Vorsätze insofern positiv, als man sich an ihnen als einer Art Richtschnur fürs eigene Verhalten entlang hangeln kann - und hin und wieder auch mal ganz kräftig und nach Herzenslust dagegen verstoßen (her mit der Schokolade!). Abseits der Vorsätze gibt’s noch die Wünsche. Aber auch die werden hier aus genannten Gründen nicht verraten. Außer diesem: Dass die Bahn sich nicht so daneben benehmen möge wie im abgelaufenen Jahr. Dieser Wunsch wird allerdings wohl auch 2020 nicht in Erfüllung gehen.
Corinna Nitz, Reporterin Elbe-Kurier
hätte jetzt gern die Sache mit den Psychologen gebracht, doch hat das bereits der Chef getan - siehe oben. Sogar das Klavierspielen ist schon vergeben, aber mehr zu üben auf demselben kann niemals schaden. Mehr Bewegung, früher ins Bett gehen, (noch) weniger rauchen, das Dienstliche strikter vom Privaten trennen, ja, so klingen Klassiker unter den Vorsätzen für ein neues Jahr. Ein Klassiker ist auch ein Gedicht von Erich Kästner, darin heißt es: „Je üppiger die Pläne blühen, um so verzwickter wird die Tat. Man nimmt sich vor, sich schrecklich zu bemüh’n und schließlich hat man den Salat“, und am Ende: „Es nützt nichts und es schadet bloß, sich tausend Dinge vorzunehmen. Lasst das Programm und bessert euch drauflos.“ Alles klar.
Carla Hanus, Regiodesk Print-Producerin
hat schon am zweiten Tag des neuen Jahres vergessen, Bekannten, die ihr über den Weg liefen, ein gutes 2020 zu wünschen. Was sie denen natürlich wünscht, aber irgendwie fühlt sich das neue Jahr nicht anders an als das, welches kalendarisch gerade zu Ende gegangen ist, findet sie. Zumal sie schon am 1. Januar den Redaktionsdienst hatte und somit arbeiten war. Mit Vorsätzen hat sie es sowieso nicht so und deshalb hat sie schon jede Menge Marzipankuchen mit Schokolade gegessen, der stammte zwar noch aus 2019, aber das macht nicht den Kohl fett, um die Redewendung mal so zu gebrauchen. Einen Wunsch hat sie trotzdem: mehr Gelassenheit und Friedfertigkeit im Umgang miteinander. Und öfter mal pünktlich Feierabend haben/machen. Aber das ist wohl schon ein Vorsatz, und einen solchen fasst sie ja nicht.
Alexander Baumbach, Regiodesk Online-Producer
hat eigentlich seine Weichen schon gut für das neue Jahr gestellt: Mehr Zeit für die Familie? Ab Februar sind zwei Monate Elternzeit eingeplant. Weniger Stress? Die zweite Fliege mit der gleichen Elternzeitklappe. Außerdem hat das gleich noch den angenehmen Nebeneffekt, dass bei mehr Zeit für die Familie weniger Zeit für Facebook und Co. übrig bleibt – und damit viel weniger Stress aufgrund bösartiger Kommentare. Gut, die Sache mit dem Abnehmen und der körperlichen Fitness könnte noch ein wenig mehr in die Jahresplanung einfließen. Aber auch hier gibt es Wechselwirkungen der angenehmen Art.
Je weniger Zeit er auf dem Trimm-dich-Pfad verbringt, umso mehr Zeit bleibt für ein gutes Buch. Und in Summe bleibt es bei den gleichen guten Vorsätzen, die schon in den letzten Jahren wichtig waren: Einfach mal zufrieden sein mit dem, was man hat. Und dankbar: für gesunde Kinder, ein warmes Heim und eine liebende Partnerin. (mz)