Landkreis Wittenberg Landkreis Wittenberg: Brandopfer lebte unter falscher Identität in Möhlau
MÖHLAU/MZ. - Der Tod eines Asylbewerberswird immer mysteriöser. Inzwischen steht fest:Der Mann, der Azad H. genannt wurde, hat allegetäuscht und lebte in dem Asylbewerberheimvon Möhlau (Landkreis Wittenberg) unter falscherIdentität. Und er war nicht aus dem Irak.Das sind die aktuellen Erkenntnisse der Ermittler.
"Die Personalien haben wir von der Staatsanwaltschafterhalten. Auf der Sterbeurkunde steht Georgien",bestätigte am Freitag auf MZ-Anfrage SteffenDrenkelfuß, Pressesprecher der Stadt Halle.Das dortige Standesamt hatte das Dokumentausgestellt, weil der 28-jährige Mann in derSpezialklinik Bergmannstrost an Brandverletzungenund anschließender Lungenentzündung - so dasErgebnis der Obduktion - gestorben war.
Bisher gab es im Ausländeramt des WittenbergerLandratsamtes nur die Angaben, die der Georgierselbst gemacht hatte. "Zweifel an der Identitätund Herkunft des Mannes hat es auch bei unsgegeben", so Götz Lehmann vom zuständigenFachdienst des Kreises. Die Klärung der Personalienist aber nur ein Teilerfolg. "Die Lage wirdnoch verzwickter", sagte OberstaatsanwaltschaftChristian Preissner. Nach seinen Angaben habendie Ermittler noch längst nicht alle Rätselgelöst. Das Opfer war in der Nacht zum 30.Juni mit schweren Brandverletzungen in Möhlauangekommen. Eine halbe Stunde zuvor war inRoßlau ein Dönerimbiss explodiert. Dort wurdenSpuren von Brandbeschleuniger und des Georgiersentdeckt.
In welcher Verbindung er zum Brand steht,ist unklar. Ihr Mann habe den Eigentümer gekannt,so die Witwe, die Deutsch, aber kein WortArabisch spricht. Das bestätigte Razak Minhel,der die Hinterbliebenen - dazu zählen zweiKinder - besuchte. Minhel, selber Iraker,ist Leiter des Multikulturellen Zentrums inDessau.