Zwei große Bohrlöcher entdeckt Zwei große Bohrlöcher entdeckt: Unbekannte vergiften Ahornbaum in Rottleberode

Rottleberode - Dreister geht es kaum: Ein alter Ahornbaum an der Stolberger Straße in Rottleberode stirbt langsam ab. Und am Fuß des Stamms sind zwei große Bohrlöcher zu sehen - wenige Zentimeter überm Boden und mit einem Durchmesser von jeweils ungefähr einem Zentimeter. „Da hat definitiv jemand was reingekippt“, sagt Iris Brauner, die in der Gemeinde Südharz das Ordnungsamt leitet.
Sie hat bereits bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet und stimme sich mit dem Umweltamt des Landkreises ab. Brauner hat den Baum, der etwa 50 bis 60 Jahre alt sei, besichtigt: „Die Bohrstelle sieht noch ziemlich frisch aus.“ Welches Gift verwendet wurde, lasse sich nicht feststellen. „Ich hatte im vorigen Jahr wegen eines ähnlichen Falls Kontakt mit einem Institut. Die Untersuchung müsste sehr zeitnah erfolgen“, bedauert sie.
„Der Ahornbaum war voriges Jahr schon geschädigt“, sagt Brauner. „Deshalb hatten wir ihn etwas zurückschneiden lassen und gehofft, dass er sich erholt.“ Im Vergleich zu den anderen Bäumen wirke er durch den Rückschnitt kleiner.
Es handle sich um eine Straftat und Sachbeschädigung, sagt die Amtsleiterin. Das müsse aufgeklärt werden, auch wenn die Gemeinde keine Baumschutzsatzung habe. Sie hoffe, den Schuldigen zu finden und den Schaden ersetzen zu lassen, denn „es gibt Hinweise aus der Bevölkerung“. Ulrich Weihs, Sachverständiger für die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, hatte erst kürzlich in einem Interview als Wert eines älteren Baumes „mindestens 10.000 Euro“ genannt.
Schon im vorigen Jahr waren in der Gemeinde Südharz mehrere Bäume vergiftet worden, unter anderem eine alte Eiche auf dem Friedhof in Agnesdorf und eine alte Eiche am Förstergarten in Hainrode. Daraufhin hatte Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) an die Bevölkerung appelliert, die Augen nicht zu verschließen und solche Fälle anzuzeigen. So, wie es diesmal passiert ist. (mz)