Tourismus im Südharz Tourismus im Südharz: Neue Brücke über Thyra kann dank Spenden gebaut werden

Rottleberode - „Bis zur 1.050-Jahrfeier? Das müsste machbar sein“, sagt Ralf Rettig (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Südharz, zum geplanten Bau einer neuen Thyra-Brücke auf dem Fürstenweg. Das dürfte vielen Rottleberödern, Stolbergern und auch Touristen entgegenkommen.
Sie könnten dann endlich wieder den Wanderweg zwischen beiden Orten durchgehend nutzen. Immerhin scheint die schwierige Finanzierung der neuen Brücke gesichert zu sein. Am ersten Wochenende im September ist die große Feier zum 1.050-jährigen Bestehen Rottleberodes geplant.
Brücke über die Thyra fehlt schon seit drei Jahren
Das Problem der nunmehr seit drei Jahren fehlenden Brücke brennt vielen Einwohnern aus beiden Orten schon länger auf den Nägeln. Weil der Gemeinde das Geld fehlt, hatten Edmund Reinfeldt und weitere Rottleberöder im vorigen Jahr eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen. Sie begannen Spenden zu sammeln und Partner zu suchen, die das Brückenprojekt auf verschiedenste Weise unterstützen könnten.
Inzwischen hat sich der Betrag allein auf dem Spendenkonto auf rund 1.830 Euro erhöht, berichtete Rettig in einer Sitzung des Bauausschusses. Das Konto werde bei der Gemeinde geführt. In diesem Betrag sei schon die Spende von rund 570 Euro enthalten, die aus dem Verkauf des Sparkassenkalenders resultierte.
Den größten Zuschuss verdankt die Gemeinde jedoch dem Zukunftsfonds des Landkreises Mansfeld-Südharz, aus dem 8.000 Euro für die Brücke fließen. „Sobald der schriftliche Bescheid vorliegt und wir wissen, dass die Gesamtfinanzierung gesichert ist, beginnen wir mit den Vorbereitungen“, kündigte Rettig an. Dann könnten die Leistungen ausgeschrieben werden.
Neue Brücke soll eine verzinkte Stahlkonstruktion werden
Anders als bei den hölzernen Vorgänger- Brücken, die eine begrenzte Lebensdauer hatten, werde nun eine nachhaltige Lösung angestrebt: eine verzinkte Stahlkonstruktion samt Geländer. Die Gitterroste würden keinerlei Unterhaltung erfordern, und die Brücke könne dann auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Eine ähnliche Brücke über die Thyra gibt es unter anderem schon in Rottleberode.
Die Kosten für das Bauwerk würden auf rund 10.000 Euro geschätzt, sagte der Bürgermeister und berief sich dabei auf die Interessengemeinschaft. Hinzu kämen die Leistungen, die durch den Bauhof der Gemeinde und durch Arbeitseinsätze von Freiwilligen erwirtschaftet würden. Dabei sollten sich die Bürger und die Ortschaftsräte aus beiden Orten angesprochen fühlen, und auch Firmen, die mit ihrer Technik beitragen könnten.
Fürstenweg nicht nur für Wanderer attraktiv, sondern auch für Radtouristen
Der Fürstenweg sei im Straßenkataster der Gemeinde Südharz eingetragen, stellte Rettig fest, und die Gemeinde habe deshalb die Verkehrssicherungspflicht. Außerdem ist er im Radwegenetzes von Sachsen-Anhalt verankert. Der Bürgermeister kündigte an, den Eigentümer von Grund und Boden über das Vorhaben zu informieren und einzubeziehen. Und es müsse ein Bauablaufplan erstellt werden, schlug Reinfeldt vor.
„Wir müssen uns aber auch den Fürstenweg anschauen“, regte Eckhard Reimann (Linke) an, der Mitglied des Gemeinderats ist. Dann sei zu entscheiden, welche Arbeiten noch nötig wären: Der Weg müsse sicher stellenweise freigeschnitten und manches Loch verfüllt werden. Die Gemeinde hoffe auf Unterstützung durchs Jobcenter, sagte Rettig, um Personal auch für solche Aufgaben einsetzen zu können. (mz)