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Die Bratwurstkönige Roßla: Wurst aus der Fleischerei Schneider

Von Peter Lindner 10.01.2020, 14:30
Roßla - Drei Generationen Fleischer: Willi, Andreas und Wolfgang Schneider (von links) mit ihren schmackhaften Bratwürsten.
Roßla - Drei Generationen Fleischer: Willi, Andreas und Wolfgang Schneider (von links) mit ihren schmackhaften Bratwürsten. Peter Lindner

Rossla - Die Fleischerei Schneider in der Wilhelmstraße zu Roßla gilt als eine gute Adresse, wenn es um die Wurst geht. Im Dezember des vorigen Jahres feierten die Fleischer ein kleines Jubiläum. Vor 22 Jahren hatte Wolfgang Schneider nämlich seine Fleischerei eröffnet. Ein eigenes Geschäft sah der Meisterkoch vom Kyffhäuser 1997 als eine gute Alternative zur Arbeitslosigkeit.

Roßla: Gründung der Fleischerei

Das kostete einiges an Kraft für die ganze Familie und vor allem auch für Doris Schneider, die das Geschäftliche managte. Inzwischen duftet es in der Roßlaer Wilhelmstaße nun schon mehr als zwei Jahrzehnte „ganz irre nach geräucherter Wurst“, wie nicht nur Anwohner glaubhaft versichern.

„Wir fleischern nun schon in der dritten Generation“, wie Wolfgang Schneider freudig mitteilt. Denn nach Sohnemann Andreas (43) ist nun auch Enkel Willi (20) in die ziemlich großen Fußstapfen von Opa und Vater geschlüpft. Willi hat inzwischen seinen Gesellenbrief in der Tasche und wird später auch seinen Meister machen. Da kann sich Wolfgang mit seinen 70 Lenzen nun langsam aus dem Geschäft zurück ziehen.

Eine ganze Reihe von Urkunden und Medaillen zeugen von schmackhaften Wurstsorten, die sozusagen „von Meisterhand“ gemacht werden. Gold für die Bratwurst, Silber für eine Mini-Salami und Bronze gab es für eine Wildbratwurst. Und so nennt man die Schneiders nicht von ungefähr die Bratwurstkönige.

Kräutermischung in der Wurst ist Betriebsgeheimnis

Gewurstet wird übrigens nach Harzer Art. Das heißt, die Schneiders nehmen nicht so viel Majoran, wie es die Thüringer Fleischer gern tun. „Dafür kommen mehr Kräuter aus der Region zum Einsatz“, so Wolfgang Schneider. Alles andere sei Betriebsgeheimnis.

Auch die Feldküche mit deftiger Erbsensuppe kommt ziemlich oft zum Einsatz – beispielsweise bei den Europameisterschaften der Kanoniere in Sondershausen. Da gab es sogar ein dickes Lob von Innenminister Holger Stahlknecht, dem die Suppe offensichtlich mundete. Der muss es ja eigentlich wissen, denn er gilt schließlich „als gedienter Mann“.

Bekannt sind die Schneiders auch für einige Innovationen im Fleischergewerbe. „Immer mal etwas Neues“, ist das Credo von Andreas Schneider. Er experimentiert und probiert – und wenn es den Kunden schmeckt – dann ist er erst richtig zufrieden. Wie zum Beispiel bei der Salami mit Whisky. Die soll wunderbar schmecken – und Autofahren kann man nach dem Genuss der Wurst auch noch. (mz)