Neue Saison, neues Glück Neue Saison, neues Glück: Kickers Gonnatal bereitet sich auf die neue Spielzeit vor

Pölsfeld - Ulli Moraweck hat schon so einiges erlebt in seiner Laufbahn. 70 Jahre ist der Coach von Kickers Gonnatal mittlerweile alt und damit der wohl älteste Coach eines Kreisoberligisten im Kreis Mansfeld-Südharz. Mit Olympia Berga ist Moraweck zweimal Kreismeister geworden, den VfR Roßla hat er genauso oft zum Kreispokaltitel geführt, Eintracht Bennungen und Wacker Wallhausen hat er erfolgreich gecoacht. „Ich hab eigentlich alles schon erlebt, was man im Fußball erleben kann“, sagt der Trainer, der selbst 40 Jahre nur für seinen Heimatverein Roßla spielte.
Kickers Gonnatal hatte in Spielzeit 2016/17 mit vielen Verletzungen zu kämpfen
Das, was er aber in der abgelaufenen Saison als Coach der Kickers mitgemacht hat, war in seiner Karriere dann doch einmalig. Von einer „Seuchen-Saison“ ist im Gonnatal die Rede - egal, mit wem man über die Spielzeit 2016/17 auch spricht. „Wir hatten ständig zehn bis zwölf Verletzte. Wenn wir nicht Spieler aus der Alt-Herren-Mannschaft reaktiviert hätten, wäre das böse ausgegangen“, sagt Moraweck im Blick zurück. Klar, der zehnte Platz, der am Ende rausgesprungen ist, war nicht das, was die Kickers sich vorgestellt haben. „Aber am Ende war einfach nicht mehr drin“, erzählt der Trainer ernüchtert.
Die Kickers Gonnatal haben bisher drei Testspiele absolviert und dabei drei Unentschieden gegen den FC Hettstedt (3:3), SV Wacker Wallhausen(3:3) und SV Bräunrode (2:2) erreicht.
In Vorbereitung auf die neue Saison stehen noch vier weitere Testspiele gegen Alemania Riestedt (26. Juli), Eintracht Emseloh (29. Juli), KSG Holdenstedt/Beyernaumburg (3. August) und Rot-Weiß Großörner (5. August) an.
Nein, so ein Spieljahr wollen sie im Gonnatal nicht noch einmal erleben. Weder die Fans, die in Scharen zu den Heimspielen in Pölsfeld erscheinen, noch die Spieler. Und schon gar nicht Ulli Moraweck. „In der neuen Saison soll und muss es besser werden“, sagt er. Die Grundlagen dafür legen der Trainer und seine Spieler derzeit. „Wir trainieren dreimal in der Woche. Dazu kommen zwei Testspiele pro Woche.“
Es ist ein anspruchsvolles Vorbereitungsprogramm. „Die Mannschaft soll topfit in die Serie gehen. Dazu kommt es darauf an, die Neuen zu integrieren“, sagt Moraweck. Rund ein halbes Dutzend neue Spieler hat er nun zur Verfügung, darunter Christian Hellmuth und Denny Krüger, die vom Kreisoberliga-Rivalen Anhalt Sangerhausen ins Gonnatal wechselten, und Torhüter Robert Nowak, der aus Bräunrode kam.
Ulli Moraweck freut sich über die Verstärkungen. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut. Wir wollen vor allem auch konditionell zulegen, es einfach besser als letzte Saison machen.“ Auf dem richtigen Weg, das zeigt beispielsweise das 2:2 gegen den Landesklasse-Vertreter SV Bräunrode, sind die Kickers. „Das war schon ziemlich in Ordnung“, gab es dafür auch ein Lob vom Trainer.
Ziel der Kickers Gonnatal: Einstelliger Tabellenplatz in der neuen Saison
Und wo soll der Weg der Kickers aus dem Gonnatal in der neuen Saison dann hinführen? „Auf alle Fälle soll ein einstelliger Tabellenplatz herausspringen. Irgendwo im hinteren Mittelfeld rumwursteln? Nein, das ist nicht mein Ding“, sagt Ulli Moraweck.
Und er hat natürlich einen großen Wunsch: „Hauptsache, diesmal kommen wir ohne viele und schwerwiegende Verletzungen über die Runden. Das ist das für mich Wichtigste. Aber wir müssen auch einfach abwarten, was die Saison bringt.“
Einen Blick über den Tellerrand hinaus wagt der 70-Jährige dann auch noch. „Es wäre schön, wenn es vom Deutschen Fußballbund (DFB) mehr Unterstützung für kleine Vereine geben würde“, sagt Moraweck und prangert ganz offen Missstände an: „Die Nationalmannschaft ist im Blickpunkt, kriegt alles. Aber es gibt auch noch die Dorfvereine, die mit jedem Euro wirtschaften müssen. Hier ist Hilfe angebracht.“ (mz)