Neue Pläne für Schenkplatz Nach Beschädigung: Berga lagert geschützten Grenzstein ein

Berga/MZ - Nachdem ein historischer Grenzstein, der sich im Bergaer Ortsteil Rosperwenda nahe der ehemaligen Schenke „Am Roßberg“ befand, beschädigt worden war, meldete der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger Manfred Schröter dies der Unteren Denkmalschutzbehörde Anfang Juli. Es handele sich um einen Grenzstein aus dem Jahr 1518 zwischen dem Gemeinschaftsamt Kelbra und dem Amt Roßla, so Schröter. Darauf sei ein Hirsch, das Hauswappen der Grafschaft Stolberg, und eine Schürfgabel, das älteste Wappen der Grafschaft Schwarzburg, sowie die Jahreszahl 1518 eingraviert.
Bis heute seien lediglich drei solcher Grenzsteine erhalten geblieben, bei anderen aus diesem Zeitraum sei der Hirsch durch einen Kreis ersetzt worden. Der beschädigte Stein sei aber der einzige mit einer detaillierten Abbildung des Hirsches, so der Bodendenkmalpfleger.
Neugestaltung des Schenkplatzes geplant
Nach der Schadensmeldung stellte die Gemeinde Berga den Antrag auf Umsetzung des Kleindenkmals. Dadurch soll der Grenzstein vor weiteren Beschädigungen geschützt werden. Das Ausheben erfolgte nun Anfang Oktober mit einem Kran des Bauhofs Berga. Dabei habe man erstmals die gesamte Länge des Steins vermessen und alle vier Seiten fotografieren und zeichnen können, so Schröter. Bei etwa einem Meter Höhe ist der Grenzstein zwar nicht sehr groß, aber er wiegt etwa 400 Kilogramm. Zurzeit wird der Stein im Bauhof eingelagert.
Die Gemeinde Berga wolle im nächsten Frühjahr den Schenkplatz neu gestalten, so der Bodendenkmalpfleger. „Dort soll der Grenzstein künftig mit einer entsprechenden Informationstafel aufgestellt werden. Die Tafel soll dann auf die Bedeutung des Denkmals hinweisen“, so Schröter.
Die Neuaufstellung des Steins werde aber erst nach der vollständigen Rekonstruktion des gesamten Platzes erfolgen. Am ursprünglichen Aufstellungsort des Grenzsteins solle künftig ein Quarzit den Grenzpunkt markieren und sichern, so Schröter gegenüber der MZ.