MSV Eisleben MSV Eisleben: Rothe behält die Übersicht

Eisleben - Frank Pfefferle, Trainer des MSV Eisleben, konnte sich das Grinsen nicht verkeifen: Nach dem 1:0-Testspielsieg seiner Mannschaft gestern Nachmittag gegen den 1. FC Romonta Amsdorf hatte er auch allen Grund dazu. „Unsere taktische Marschroute ist voll aufgegangen“, sagte er der MZ nach dem Abpfiff vor etwa 100 Zuschauern. Bei sommerlichen Temperaturen sahen sie, wie die Gastgeber auf dem städtischen Sportplatz ein Achtungszeichen setzte.
Immerhin hat Pfefferles Truppe gerade den Sprung aus der Landesklasse in die Landesliga geschafft. Und so waren die Eisleber alles andere als der Favorit gegen ein Team aus der Fußballverbandsliga. Zumal die Amsdorfer in der Vorbereitung noch ungeschlagen waren, ebenso wie der MSV. Doch von einem Klassenunterschied, geschweige denn einer deutlichen spielerischen Überlegenheit der Gäste war eigentlich von Anfang an nichts zu sehen auf dem Platz.
Taktikfuchs Pfefferle hatte gegen die Amsdorfer eine engmaschige Raumdeckung verordnet, in der sich die Romonta-Spieler ein ums andere Mal verfingen. „Wir konnten ja gegen den Verbandsligisten nicht ins offene Messer rennen“, rechtfertigt er die ungewohnt defensive Ausrichtung seiner Mannen, die in der zurückliegenden Saison fast 100 Tore schossen.
Diesmal reichte ein Treffer zum Sieg und er fiel in der 76. Minute aus einem Konter heraus. Die Amsdorfer hatten sich wie öfter an diesem Tag beim Vorwärtsgang den Ball abjagen lassen. Carsten Amtage schnappte sich das Leder, lief in die gegnerische Hälfte und setzte dann Raik Rothe ein, der auf halbrechts in Stellung gelaufen war. Der Goalgetter der Eisleber rannte mit dem Ball am Fuß bis an den Fünf-Meter-Raum und schlenzte dann die Kugel am Amsdorfer Keeper vorbei ins lange untere Eck.
Er machte es damit besser als Daniel Stephansky in der ersten Hälfte. Nach etwa 20 Minuten liefen der und ein Mitspieler aufs Romonta-Tor. Statt abzuspielen entschied er sich, es alleine zu versuchen. Sein Schuss konnte Tretropp im Romonta-Kasten aber mit der Hand abwehren. Entsetzen bei den MSV-Fans, aufatmen beim Amsdorfer Trainer Matthias Michler. Nicht nur in dieser Situation haderte er mit dem Auftreten seiner Mannschaft. „Das ist zu pomadig, so geht das nicht“, rief er aufs Feld. In dem verbissen geführten Testspiel konnte sich sein Team nicht wie von ihm erwartet in Szene setzen. „Wir haben heute kaum Torgefahr ausgestrahlt“, musste er einräumen. Das lag zum einen am engen Pressing des MSV, „die engagiert zu Werke gingen“, so Michler. Aber auch am ungenauen Spiel der Amsdorfer. Und vorn verhaspelte sich Neuzugang Pawel Kudyba, der vom FSV Hettstedt kam, immer wieder bei Zweikämpfen. „Er hat heute gemerkt, was ihm noch fehlt“, sagte Michler. Allerdings stand Kudyba diesmal allein im Sturm, weil Alex Gründler, der „Torschütze vom Dienst“ bei Amsdorf, wie auch Mittelfeldstratege Jan Eberhardt verhindert waren. Pfefferle war das egal: „Es hat heute alles gepasst“, freute er sich. (mz)
