Erstversorgung im Kreis Manfeld-Südharz: Vorbereitung der Kliniken auf den Coronavirus

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen - Das Risiko, sich in Deutschland mit dem Coronavirus anzustecken, werde zurzeit als gering eingeschätzt. Die internationale Lage wird von den Behörden engmaschig überwacht und bewertet, sagt Corina Lindemann-Sperfeld im MZ-Interview. Sie ist Fachärztin für Anästhesiologie und Krankenhaushygienikerin an der Helios-Klinik Sangerhausen. Das Gespräch führte Beate Thomashausen.
Wie sind die drei Kliniken in Mansfeld-Südharz auf einen Coronavirus-Fall vorbereitet?
Corina Lindemann-Sperfeld: Die drei Helios Kliniken in Mansfeld-Südharz sind für den Fall, dass ein Patient mit Verdacht auf den Coronavirus in die Klinik kommt, vorbereitet. Die notwendigen hygienischen, medizinischen und baulich-technischen Voraussetzungen zur Erstversorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion sind in unseren Kliniken gegeben.
Was passiert, wenn ein Patient mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion in die Notaufnahme kommt?
Bei Verdachtsfällen werden in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden alle Vorkehrungen getroffen, um den Befund zu sichern, die betreffenden Patienten zu isolieren. Im Vordergrund steht vor allem die Behandlung des Patienten. Wenn es medizinisch erforderlich ist, wird er in eine speziell ausgerüstete, spezialisierte Klinik verlegt. Für diese Fälle gab es bereits jetzt Absprachen mit den betreffenden Kliniken.
Werden die Patienten dann hier behandelt?
In allen drei Kliniken gibt es die Möglichkeit, in Abhängigkeit vom Gesundheitszustand und in Absprache mit den Gesundheitsbehörden die Patienten zu behandeln. In besonders schweren Verläufen werden die Patienten verlegt. Jeden Fall werden wir mit den Intensivmedizinern der Helios Klinik in Erfurt kommunizieren.
Woran erkennt man eine Coronavirus-Infektion?
Dieser neue Erreger kann schwere Atembeschwerden, Lungenentzündungen und hohes Fieber hervorrufen. Personen, die in Risikogebieten waren und diese Symptome haben, sollten einen Arzt konsultieren. Wichtig ist, unbedingt vorher anzurufen und den Besuch anzukündigen. Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. (mz)