1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Luthercup im Armwrestling: Luthercup im Armwrestling: Männer lassen die Muskeln spielen

Luthercup im Armwrestling Luthercup im Armwrestling: Männer lassen die Muskeln spielen

Von Kathrin Labitzke 22.07.2019, 09:58
Die Schiedsrichter Marko Lüpke und Michael Muche (in gestreiften T-Shirts) beobachten die Armwrestler ganz genau.
Die Schiedsrichter Marko Lüpke und Michael Muche (in gestreiften T-Shirts) beobachten die Armwrestler ganz genau. Labitzke

Eisleben - Die Stimmung ist ausgelassen. „The Final Countdown“ schallt über den Jüdenhof der Lutherstadt Eisleben. Genau hier findet der erste „Luthercup“, das erste internationale Turnier der Armwrestler, statt.

Die Sportler grüßen sich nett untereinander, mustern sich jedoch genau und begutachten unweigerlich die Unterarme ihrer Gegner. Die sind nämlich besonders wichtig in dieser Sportart.

Kraft und Technik

„Es kommt vor allem auf Technik und Kraft im Unterarm und im Handgelenk an“, sagt René Regner, der sich vor seinem Kampf noch schnell den Unterarm massiert und lockert. Er kämpft in der Klasse bis 100 Kilogramm mit der rechten Hand.

Der Dederstedter gehört zur heimischen Mannschaft, die eine Sektion des Turn- und Sportvereins aus Hergisdorf ist und die jetzt mit Hilfe von Sponsoren das internationale Event erstmals in der Lutherstadt auf die Beine gestellt hat.

Rund 40 Sportler, darunter aus der Schweiz, Russland, Moldawien und der Ukraine, lassen an den Tischen ihre Muskeln spielen. Gedrückt wird in verschiedenen Gewichtsklassen, in der Kategorie bis 80, bis 90, bis 100 sowie mehr als 100 Kilogramm. Dann wird noch unterschieden zwischen Links- und Rechtsdrückern.

Mehr als nur Armdrücken

Schon bei der Eröffnung und der Vorstellung der Sportler durch Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer wird klar, dass die Besucher einen hochkarätigen Wettkampf zu sehen bekommen.

Unter den Athleten sind Welt- und Europameister. Und schon beim ersten Kampf wird deutlich, dass Armwrestling nichts mit dem Armdrücken am Biertisch in der Kneipe zu tun hat.

Keiner der Kontrahenten möchte verlieren, die Sportler geben alles, um den Gegner einarmig niederzuringen. So läuft es auch im Kampf zwischen Mirko Ochmann und dem WM-Vize und Europameister Fabian Träger.

Showdown in wenigen Sekunden

Nach einer kurzen Begrüßung fällt der Schalter. Die Armwrestler fokussierten sich auf ihren Kampf, der nur wenige Sekunden dauert. Beide liegen anfangs gleichauf. Doch dann löst sich der Griff der beiden Wrestler.

„In diesem Fall gibt es ein sogenanntes Strap-Match, bei dem beide Hände der Sportler mit einem Band fixiert werden“, erklärt Jan Sarembe vom einheimischen Team dem mitfiebernden Publikum.

Besonders laute Anfeuerungsrufe gibt es, als die Armwrestler des Gastgebervereins an den Tisch kommen. Denis Sarembe und der Organisator, Andreas Zentile, die beide in Hergisdorf trainieren, eröffnen die Klasse bis 90 Kilogramm. Denis Sarembe entscheidet die erste Runde für sich und qualifiziert sich.

Nach fast sechs Stunden hartem Wettkampf ist klar: Der Luthercup der Armwrestler zeigt den Besuchern, dass man ohne Ernsthaftigkeit und kontinuierlichem Training im Turnier kaum eine Chance hat.

Am Ende steht fest, der „Champ of Champs“, der den begehrten großen Pokal mit nach Hause nehmen darf, ist Dirk Schenker aus Wolfsburg. Er gilt im Moment als der erfolgreichste Armwrestler Deutschlands. (mz)