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Digitales Lernen auf dem Land Kreisvolkshochschule startet Angebote für die Gemeinde Arnstein

Das Vorhaben gehört zum Modellprojekt „Lasst die Bildung im Dorf!“, das auch in anderen Kommunen in Mansfeld-Südharz umgesetzt wird.

Von Tina Edler 19.01.2022, 13:00
Die Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz will Standorte in allen elf Kommunen etablieren.
Die Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz will Standorte in allen elf Kommunen etablieren. (Foto: Jens Wolf/ZB/dpa)

Quenstedt/MZ - Die Zukunft der Volkshochschulkurse liegt im Digitalen und damit im ländlichen Raum. Das passt nicht? Ganz im Gegenteil, findet Janine Wenschuh, Fachbereichsleiterin Kultur und Gesellschaft bei der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz (VHS), und führt das Modellprojekt „Lasst die Bildung im Dorf!“ an, das durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert wird. „Die Idee ist, die Bildungsangebote direkt vor die Haustür zu bringen“, sagt Wenschuh. Bisher hat die VHS drei Standorte im Landkreis: in Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt. Aber auch in allen anderen Kommunen sollen die Kurse angeboten werden.

Neue Standorte mit digitalen Tafeln ausgestattet

So wie in der Einheitsgemeinde Arnstein, die dafür das Quenstedter Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung stellt. „Wir statten den Raum derzeit mit den erforderlichen Anschlüssen für die interaktive Lerntafel aus“, sagt Bauamtsleiterin Janet Klaus. Und da kommt die Digitalisierung wieder ins Spiel. Mit der neuen Technik könnten Kurse gleichzeitig an mehreren Standorten angeboten werden. „Also ein Yoga-Kurs, der in Hettstedt stattfindet, aber in den Kursraum nach Quenstedt oder Mansfeld übertragen wird“, führt Wenschuh ein Beispiel an. Selbst aus dem heimischen Wohnzimmer können sich die Teilnehmer dazuschalten.

Ende Januar, Anfang Februar sollen die digitalen Tafeln montiert werden. Aktuell gebe es bei der zuständigen Firma Lieferschwierigkeiten. „Wir hoffen, dass wir Anfang März in den neuen Standorten auch Angebote generieren“, sagt Wenschuh. Neben Quenstedt gehören Mansfeld, Benndorf, Edersleben, Hayn, Röblingen am See und Wippra dazu.

Welche Kurse es im speziellen seien werden, steht noch nicht fest. Mittels eines Fragebogens, der in den Amtsblättern der Kommunen veröffentlicht war, wurden die Interessen der Leute erfragt. Bisher habe es dazu nicht viel Rücklauf gegeben, meint Wenschuh. „Das verdeutlicht den allgemeinen Trend, den wir gerade spüren, dass eine große Zurückhaltung herrscht.“ Kursangebote werden sehr verhalten angenommen. Das habe viel mit der Corona-Pandemie zu tun, ist sich Wenschuh sicher. „Was findet statt? Was ist erlaubt? Viele sind unsicher“, fasst sie die Problematik zusammen. Und ergänzt: „Aktuell sind unsere Kurse unter Einhaltung der 3G-Regel erlaubt.“

Dozenten für neue Kursangebote gesucht

Die verschiedenen Formate wiederum reichen von der Einzelveranstaltung über Wochenendkurse bis hin zu denen, die über mehrere Wochen laufen. Minimale Kurszeit sind 90 Minuten. Von vormittags bis in die Abendstunden ist für alle Zielgruppen - die ab 16 Jahre beginnen - etwas dabei. „Gerade für unsere ältere Generation ist das eine Möglichkeit, die Angebote ohne große Anfahrtswege wahrzunehmen. Wir hoffen, dass es gut genutzt wird“, sagt Klaus mit Blick auf das Vorhaben in Quenstedt.

Aber nicht nur Teilnehmer braucht es, sondern auch Dozenten. Die Vorschläge auf den Fragebögen seien zum einen Angebote, die bereits etabliert bei der VHS sind und schon stattfinden. „Für andere sind wir auf die Unterstützung von Dozenten angewiesen, die die Idee umsetzen können“, sagt Wenschuh und führt als Beispiel Kräuterwanderungen an, die im ländlichen Raum denkbar wären.

Die Fragebögen und weitere Infos zum Modellprojekt gibt es unter:www.vhs-msh.de