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Kreispokal Mansfeld-Südharz Kreispokal Mansfeld-Südharz: SG Mansfelder Grund ist oben auf

Von Ralf Kandel 14.04.2017, 09:33
Turbulent ging es oft im Strafraum der SG Mansfelder Grund zu. Mit Glück und jeder Menge Geschick hielten die Gastgeber ihr Tor sauber.
Turbulent ging es oft im Strafraum der SG Mansfelder Grund zu. Mit Glück und jeder Menge Geschick hielten die Gastgeber ihr Tor sauber. Ralf Kandel

Hergisdorf - Ob Marcus Apel geahnt hat, was auf ihn zukommt? Unmittelbar vor dem Anpfiff des Halbfinal-Duells im Kreispokal Mansfeld-Südharz zwischen der SG Mansfelder Grund und Wacker Rottleberode am Donnerstagabend in Hergisdorf sagte der Kapitän der Gastmannschaft: „Hier kannst Du eigentlich nur verlieren.“ Knappe zwei Stunden später hatten sich die Befürchtungen von Apel bewahrheitet. Der Kreisoberligist zog beim gastgebenden Spitzenreiter der Kreisliga mit 0:1 den Kürzeren und schied damit aus.

Dabei war das Weiterkommen des Kreisligisten nach den 90 umkämpften Minuten ohne jeden Zweifel verdient. Von Anfang an hielten die Gastgeber dagegen. Kapitän Marcel Gille lenkte und leitete sein Team bravourös und marschierte immer vornweg. Die Abwehr der Elf aus dem Mansfelder Grund stand sicher. Und was dennoch auf das Tor kam, entschärfte Keeper Thomas Briefler. So zum Beispiel einen Kopfball von Jörg Heinze nach 17 Minuten. Die optische Überlegenheit der Rottleberöder erwies sich als brotlose Kunst. Auch deshalb, weil die Gastgeber immer wieder schnelle Konter aufzogen. Wurden zunächst Jeromè Buchwald (20.) und Kevin Schöttner (28.) von Gäste-Schlussmann Marcus Apel noch gebremst, so klingelte es nach einer halben Stunde. Urplötzlich stürmte Buchwald auf und davon. Frei vor Apel stehend behielt der beste Torschütze der Kreisliga (28 Treffer) die Nerven und versenkte den Ball trocken im Netz. Was wiederum Riesenjubel bei den Gastgebern auslöste. „Wir pennen“, schrie dagegen Gäste-Trainer Ralf Polte lautstark über das Spielfeld.

Munter wurde die Gäste-Elf allerdings weder durch den Rückstand noch durch die Anweisungen ihres Trainers. Die stereotyp hoch vor das Tor der SG geschlagenen Bälle wurden eine sichere Beute der Abwehrspieler. Nach spielerischen Lösungen suchten die Rottleberöder vergeblich. Von Spielmacher Andreas Hellwig war kaum etwas zu sehen, einzig Kevin Kern und Jörg Heinze zerrten immer wieder an den Ketten. Das allerdings erfolglos. Da auch die Elf der SG Mansfelder Grund ihre Kontermöglichkeiten nicht konzentriert ausspielte, blieb es bis zur Pause beim 1:0 in der von Schiedsrichter Jörg Zikmund geleiteten Partie. Wer von den über 160 Zuschauern dachte, dass Wacker nach dem Wiederanpfiff eine „Schippe“ drauf legte, sah sich getäuscht. Die Gäste mühten sich ebenso redlich wie erfolglos. Spätestens am 16-Meter-Raum fuhren die Abwehrspieler der SG Mansfelder Grund energisch dazwischen. Und bei den hoch vors Tor geschlagenen Eckbällen und Freistößen waren sie ebenfalls auf der Hut. Eine Lösung, den Riegel zu knacken, fand der Kreisoberligist nicht.

In den letzten zehn Minuten verpasste es die SG Mansfelder Grund, endgültig die Kuh vom Eis zu holen. Jerome Buchwald (zweimal), Marcel Gille und Lars Hesse scheiterten ausnahmslos an Marcus Apel im Wacker-Tor. Als Schiedsrichter Zikmund die Partie pünktlich abpfiff, war die Sensation perfekt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Kreispokals seit dem Zusammenschluss der Landkreise Sangerhausen und Mansfelder Land steht ein Kreisligist im Endspiel.

„Unser Trainer hat uns gut auf die zu erwartenden langen Bälle der Rottleberöder eingestellt. Wir haben relativ sicher gestanden und die Angriffe von Wacker unterbunden. Am Ende war unser Sieg verdient“, so Marcel Gille, Kapitän des Endspiel-Teilnehmers. Ähnlich sah das Ganze Wacker-Kapitän Marcus Apel nach der Partie und dem Ausscheiden: „Keine Frage, wir haben verdient verloren. Ein individueller Fehler hat das Spiel entschieden.“

Last but not least: Gute Besserung für den Rottleberöder Kevin Kern. Er knallte nach einem Zweikampf gegen die Absperrung am Spielfeld. Er zog sich eine Gehirnerschütterung und einen Bruch des Handgelenkes zu.

Montag wird der zweite Finalist ermittelt

Der Endspiel-Kontrahent des Kreisligisten SG Mansfelder Grund wird am Ostermontag ermittelt. In Emseloh stehen sich dabei die Landesklasse-Teams von Gastgeber Eintracht und Aufbau Eisleben gegenüber. Anstoß der Begegnung ist 14 Uhr, als Schiedsrichter wird Dirk Jecht fungieren. Favorit in der Partie ist dabei die Mannschaft von Pokalverteidiger Eintracht Emseloh. Allerdings ging es in den letzten Duellen zwischen beiden Teams immer eng zu.

Die Endspiele im Kreispokal Mansfeld-Südharz im Fußball werden traditionell am 1. Mai ausgetragen. Diesmal fällt die Entscheidung im Friesenstadion der Kreisstadt Sangerhausen. Das Finale der Frauen (Kleinfeld) beginnt 12 Uhr. Dabei stehen sich der SV Allstedt II und Cupverteidiger Fortuna Brücken gegenüber. Das Finale der Herren zwischen der SG Mansfelder Grund und dem Sieger des Duells Emseloh - Aufbau Eisleben beginnt 15 Uhr. (mz)

Kevin Kern prallte gegen das Absperrgeländer und verletzte sich erheblich.
Kevin Kern prallte gegen das Absperrgeländer und verletzte sich erheblich.
Ralf Kandel