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Kelbra Kelbra: Zwei Wohnhäuser gegenüber dem Rathaus in Flammen

06.01.2020, 15:56
Wehrleute löschen den Brand in der Langen Straße in Kelbra unter Atemschutz von der Drehleiter aus.
Wehrleute löschen den Brand in der Langen Straße in Kelbra unter Atemschutz von der Drehleiter aus. Frank Schedwill

Kelbra - Die grau-schwarze Rauchwolke war weithin in der Goldene Aue zu sehen. Am Montagvormittag sind zwei Häuser in der Langen Straße im Zentrum von Kelbra in Flammen aufgegangen. Ein drittes, das die Feuerwehrleute mit großem Einsatz zum Großteil vor dem Feuer retten konnte, wurde offenbar durch Löschwasser stark beschädigt.

Die Bewohner der Gebäude konnten zum Glück noch rechtzeitig evakuiert werden, so dass kein Mensch zu Schaden kam. Die Höhe des Sachschadens und die genaue Brandursache sind noch unklar.

Feuer in Kelbra: 130 Feuerwehrleute im Einsatz

Von Feiertagsruhe war am Montagvormittag in Kelbra nichts zu spüren: Dicker Nebel lag über dem Zentrum der Stadt am Fuße des Kyffhäusers. Durch die Straßen rund um das Rathaus zog dichter, beißender Qualm. 130 Feuerwehrleute aus der gesamten Umgebung rasten mit Blaulicht und Martinshorn zur Einsatzstelle direkt gegenüber dem Rathaus.

Nach Angaben von Kelbras Bürgermeister Lothar Bornkessel (Freie Wähler) war das Feuer gegen 9.40 Uhr von einem Anwohner bemerkt worden. Der habe die betroffenen Familien herausgeklingelt und die Feuerwehr alarmiert. 

Zum Teil hätten die Bewohner der Häuser die Flammen aber auch bereits selbst bemerkt gehabt, hieß es. Im Einsatz waren außer den Wehren der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ auch die Wehr aus dem benachbarten Roßla, die über eine Drehleiter verfügt. Kurze Zeit später wurde das Drehleiterfahrzeug aus Sangerhausen nachalarmiert.

Unter Atemschutz versuchten die Einsatzkräfte von den beiden Leitern aus, die Flammen zu löschen. Außerdem hatten die Wehrleute mehrere Strahlrohre am Boden installiert.

Welle der Hilfsbereitschaft nach Brand in Kelbra

Insgesamt pumpte die Feuerwehr nach Bornkessels Worten allein bis zum frühen Nachmittag etwa 500 bis 600 Kubikmeter Wasser in die Häuser. Anders war der Flammen nicht Herr zu werden. Allerdings musste auch am Nachmittag weiter gelöscht werden, da Balken immer wieder Feuer fingen.

„Erst gegen 15.15 Uhr waren die Flammen weitgehend gelöscht“, sagte Jens Barthel, der Chef der Kelbraer Feuerwehr, der den Einsatz leitete. Die Feuerwehr habe außerdem Teile vom Dachstuhl des am stärksten beschädigten Hauses abgetragen, um die Einsturzgefahr zu bannen.

Die betroffenen Hausbewohner, darunter Familien mit Kindern, sind nach Angaben des Bürgermeisters vorerst bei Verwandten und Freunden untergekommen. „Die Hilfsbereitschaft ist groß“, sagte Bornkessel.

Die Stadt habe zum Glück einige leerstehende Wohnungen, die sich schnell herrichten ließen. „Diese werden wir den Betroffenen zur Verfügung stellen. Es wird sicherlich einige Zeit dauern, bis alles wieder aufgebaut ist“, sagte er.

Die Kripo ist nun dabei, die Ursache des Feuers zu ermitteln: „Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist es zuerst zu einem Brand in einem frei stehenden Schornstein gekommen.“ Der befinde sich hinter einem der Häuser, so Polizeisprecherin Ulrike Diener. Die Flammen hätten auf das Wohngebäude übergegriffen. (mz)