Kegeln 2. Bundesliga Nord-Ost: Kegeln 2. Bundesliga Nord-Ost: Frauen-Team des VfB Sangerhausen holt sich Meistertitel

Sangerhausen - Zyniker würden sagen: Die Keglerinnen des VfB Sangerhausen spielen bei weitem besser, als sie singen. Das war am Sonntagnachmittag allerdings vollkommen egal. Voller Inbrunst sangen die Keglerinnen aus der Kreisstadt gegen 17.15 Uhr auf den Bahnen des Sangerhäuser Friesenstadions: „So sehen Meister aus.“

Nur wenige Minuten zuvor stand ihr 7:1-Erfolg im Duell mit den Gästen aus Freiberg fest. Und, was noch wichtiger war: Alle Kontrahenten im Kampf um den Meistertitel hatten verloren. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, dass der VfB Sangerhausen nunmehr als Meister der Staffel Nord-Ost an den Aufstiegsspielen zur 1. Bundesliga teilnehmen wird. Klar ist, dass diese Aufstiegsrunde am kommenden Sonntag ausgespielt wird. Ebenso klar ist, dass sich zwei der vier Zweitliga-Staffelsieger für die 1. Bundesliga qualifizieren. Noch nicht klar war am Sonntagnachmittag allerdings, wo dieses Aufstiegs-Turnier über die Bühne gehen wird.

Doch das alles war den Keglerinnen des VfB Sangerhausen und ihren Fans am Sonntagnachmittag ziemlich egal. Sie genehmigten sich den ein oder anderen Schluck Sieger-Sekt. Die Freude nach dem Sieg gegen die Freibergerinnen war groß. Dabei fiel den Gastgeberinnen der Erfolg nicht leicht. Noch kurz vor dem Spielende sagte die verletzt pausierende Maria Handschke: „Das wird eine ganz enge Kiste.“

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeberinnen zwar 3:1 vorn, doch die Gäste waren noch im Spiel. Das wiederum stand nach dem Startpaar 1:1. Kristin Wöstehoff setzte sich gegen Virgenie Heinitz mit 3,5;0,5 Satzpunkten und 524:492 Kegeln durch. Auf den Nachbarbahnen allerdings war Franziska Flemming beim 0:4 (524:579) gegen Heidi Meyer chancenlos.

Im Mittelpaar holten dann aber nur die Sangerhäuserinnen die wichtigen Mannschaftspunkte. Cassandra Schöpp (538 Kegel) behauptete sich nach 2:2 Satzpunkten gegen Stefanie Engelmann (526). Und ihre Schwester Sarah Hofmann setzte sich gegen die Freibergerin Sindy Thiel 3:1 (523:528) durch.

Die 3:1-Führung ließ die Gastgeberinnen schon etwas entspannter in die Welt schauen. Carla Keßler-Regel ließ dann schließlich Silke Bellmann und der eingewechselten Nina Hinkelmann beim 4:0 (570:497) nicht den Hauch einer Chance. Knapper ging es im Duell zwischen Andrea Predatsch und Katrin Wagner zu. Auch hier hatte die Gastgeberin das bessere Ende für sich (3:1: 532:507). Damit war der Sieg in Sack und Tüten.

Und nun? „Wir wollen auf jeden Fall versuchen aufzusteigen“, bringt Andrea Predatsch das Ziel der Sangerhäuser Mannschaft auf den Punkt.

Die Daumen dafür drücken auch die Freibergerinnen, die vor dem Spiel auch noch Aufstiegs-Chancen hatten und nach der Partie fair gratulierten: „Ich hoffe, Sangerhausen steigt auf. Dann brauchen wir nicht wieder hier her, wir kommen mit der Bahn ohnehin nicht zurecht“, so Vilga Kaden aus dem Gäste-Team. Geht es nach dem Willen des VfB, geht der fromme Wunsch der Freibergerinnen in Erfüllung. Spätestens am nächsten Sonntagnachmittag wird sich zeigen, ob Andrea Predatsch, Carla Keßler-Regel und ihre Mitstreiterinnen wieder einen Grund zum Singen haben. (mz)