HFC gewinnt in Roßla mit 16:0: HFC gewinnt in Roßla mit 16:0: Ein Pokalspiel ohne Verlierer

Roßla - Mathias Fetsch schreibt fleißig Autogramme. Nicht weit entfernt von ihm stehen Selfies mit Toni Lindenhahn bei den Zuschauern hoch in Kurs. Roßlas Keeper Steven Neumann nimmt einen tiefen Schluck aus der Flasche, sein Teamgefährte Robert Hennig bekommt ein Küsschen von Freundin Gabriele. Die Stimmung ist locker und gelöst. Bei Siegern und Verlierern.

16:0 hat der Drittligist HFC beim VfR Roßla, Kreispokalsieger Mansfeld-Südharz, soeben die Partie der 1. Runde im Landespokal Sachsen-Anhalt für sich entschieden. Standesgemäß, spielen doch die Roßlaer in der Kreisoberliga und damit der neunthöchsten Spielklasse.

20 Minuten hält das Bollwerk der Roßlaer. Torhüter Steven Neumann wirft seine nur 1,70 Meter Körpergröße immer wieder ins Kampfgetümmel. Ecke um Ecke, allein acht bis zu diesem Zeitpunkt, segeln vor das Roßlaer Tor, bringen aber nichts ein. Dann ist es Martin Ludwig, der Neumann doch überwindet. Aus der Luft nimmt er die Kugel, schiebt sie am herauseilenden Schlussmann vorbei ins Netz.

„Wäre ich drin geblieben hätte ich den wohl gehabt“, ärgert sich der Roßlaer Torwart. Egal. Von nun an klingelt es regelmäßig, noch fünfmal holt er in der ersten Halbzeit den Ball aus dem Tor.

Nach dem Seitenwechsel geht das Scheibenschießen weiter. Steven Neumann hält so gut er kann. Ein, zwei Patzer unterlaufen ihm, dafür parierte er ein halbes Dutzend Mal fantastisch. Der Beifall der Fans gilt dem tapferen Kerl im Tor.

„Steven mach weiter so“, rufen die Fans selbst aus dem HFC-Fanblock. Neumann macht weiter. Und kassiert doch Tor um Tor. Zehn Stück sind es in der zweiten Halbzeit. Der HFC kennt keine Gnade, gibt bis zum Schluss Vollgas. Das Eckenverhältnis schrauben die Gäste auf 24:0.

Martin Ludwig und Matthias Fetsch liefern sich ein Duell um die Torjägerkrone des Tages. Ludwig hat am Ende mit 6:3 die Nase vorn. Ohnehin zeigt er eine engagierte Leistung, ist bester Hallenser und an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt. Auch Fetsch sorgt stets für Torgefahr. Zahlreiche tolle Treffer begeistern die Fans.

Dann ist es vorbei. Die 1.200 Zuschauer, Rekord bei einem Spiel im Roßlaer Helmepark-Stadion, machen sich zufrieden auf den Heimweg.

Das Wesentliche ist, dass es an diesem Tag eigentlich keine Verlierer gibt. „Es war der Wahnsinn. Perfekt“, freut sich Mario Hense, Vereinsvorsitzender des VfR. Und Mathias Fetsch vom HFC lobt: „Die Roßlaer sind unheimlich gastfreundlich. Der Stadionsprecher hat die Stimmung angeheizt, es war ein richtiges Fußballfest. Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben. (mz)