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Handball Handball: Versöhnlicher Ausklang

Von RALF KANDEL 07.05.2013, 16:48
Isabel Mikolaiczyk steuerte im Spiel gegen die SG Weißenfels acht Treffer zum Sangerhäuser Sieg bei.
Isabel Mikolaiczyk steuerte im Spiel gegen die SG Weißenfels acht Treffer zum Sangerhäuser Sieg bei. KANDEL Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Knapp 45 Minuten waren im Punktspiel der Handball-Bezirksliga der Frauen zwischen dem HSV Sangerhausen und der SG Weißenfels/Großgrimma gespielt, da stand Volker Erfurt kurz vor dem „Herzinfarkt.“ Wie ein Irrwisch tanzte der Trainer des gastgebenden HSV die Seitenlinie auf und ab. Immer wieder gab er Anweisungen, feuerte sein Team an, jubelte bei Toren oder raufte sich bei vergebenen Torchancen die Haare. Am Ende konnten Erfurt und sein Team dann doch jubeln. 27:21 setzte sich der HSV Sangerhausen durch und entschied damit den Kampf um den sechsten Tabellenplatz in der Abschlusstabelle der Bezirksliga für sich.

Mühsamer Start

Dabei begann die Partie für den HSV wieder einmal mit einem verschlafenen Start. 0:3 lag Sangerhausen schnell zurück. Die Gastgeberinnen fanden erst nach und nach ins Spiel, nicht zuletzt Dank der Paraden von Torfrau Julia Hohnstein. Zur Pause hieß es schließlich 10:10.

In der zweiten Halbzeit lief es dann besser. Die Weißenfelserinnen schwächten sich durch Undiszipliniertheiten. Der allein pfeifende Schiedsrichter verhängte zahlreiche Zeitstrafen. Mit einem starken Endspurt machte der HSV den Sieg schließlich perfekt.

Erfolgreichste Werferinnen im Sieger-Team waren Isabel Mikolaiczyk (8), Henriette Koch (5), Nicole Müller (5) und Julia Siebeck (4).

„Zum Schluss war es noch einmal eine gelungene kämpferische Leistung“, so HSV-Trainer Volker Erfurt.

Und abschließend blickte er etwas wehmütig auf die Saison zurück: „Hätten wir ständig so eine Leistung wie heute gezeigt, wäre der dritte Platz für uns durchaus realistisch gewesen.“

Unbefriedigende Saisonleistung

Ebenso zwiespältig fiel das Fazit der Spielerinnen vom HSV Sangerhausen nach dem Saisonende aus. „Wir haben in der Saison viel Lehrgeld gezahlt“, so Nicole Müller. Sabrina Blaß sieht das Ganze ähnlich. „Im Allgemeinen ist die Saison nicht optimal verlaufen, es gab einige gute Spielminuten, jedoch mussten wir zu viel Lehrgeld bezahlen“, stimmt sie ihrer Mitspielerin zu.

Eine große Rolle in der vergangenen Saison spielte dabei die Besetzungs-Misere. Kaum einmal konnte das HSV-Team in Bestbesetzung antreten. Immer wieder fielen Spielerinnen aus, zahlreiche Verletzungen sorgten dafür, dass Erfurt fast nie sein bestes Aufgebot auf die Spielfläche schicken konnte.

Blick nach vorn

„ Die Mannschaft hat Höhen und Tiefen erlebt, wurde wie schon die Jahre zuvor von Verletzungspech nicht verschont. Trotzdem, die Spielerinnen aus unserer A-Jugendmannschaft, die ihre erste Saison im Frauen-Team in der Bezirksliga gespielt haben, konnten einen Einblick gewinnen, was nun auf sie zukommt“, sieht Nicole Müller die abgelaufene Saison als Zwischenstation auf dem Weg zu einer erfolgreicheren Zukunft. Auch Sabrina Blaß blickt schon nach vorn: „Die zwei letzten Spiele liefen gut für uns, daran wollen wir in der neuen Saison anknüpfen“, sagt sie im Gespräch mit der MZ.

Jetzt jedoch rückt der Handball für die HSV-Spielerinnen erst einmal ins zweite Glied. Die Sommerpause steht an. Bei dem einen oder anderen Turnier sind die Sangerhäuserinnen dabei.

Ab August geht es dann aber wieder für Volker Erfurt, Nicole Müller, Sabrina Blaß und die anderen Protagonisten der Frauen-Mannschaft des HSV Sangerhausen rund. Dann starten sie in die Vorbereitung auf die neue Serie. Personell wird sich dabei sicherlich nicht viel tun. Die Mannschaft setzt vor allem auf die Rückkehr der Langzeitverletzten Sabrina Blaß, Anne Berthold und Romy Goetsch.

Dann stehen auch Volker Erfurt wesentlich mehr Besetzungsvarianten zur Verfügung. Ob er in der nächsten Saison allerdings ruhiger an der Seitenlinie agiert, darf ebenso abgewartet wie bezweifelt werden.

Nicole Müller vom HSV Sangerhausen
Nicole Müller vom HSV Sangerhausen
Kandel Lizenz