Mit neuem Trainer: Fußball: VfB Sangerhausen will den Klassenerhalt packen

Sangerhausen - Am Sonnabend beginnt für Olaf Glage die bisher schwierigste Mission seiner sportlichen Laufbahn. Dann nämlich startet die „Mission Klassenerhalt“ für den neuen Trainer des Fußball-Verbandsligisten VfB Sangerhausen. Und das mit dem schweren Auswärtsspiel in Dessau.

Die Ausgangsposition könnte nicht schwieriger sein. Seit mehr als einem Jahr wartet der VfB Sangerhausen nun auf einen Sieg in der höchsten Spielklasse des Bundeslandes. In der laufenden Serie sprangen bei acht Anläufen gerade einmal zwei Unentschieden heraus, ansonsten setzte es Niederlagen. Die erste Konsequenz der Pleitenserie war die Trennung von Trainer Lars Ackermann.

Nun also soll es Olaf Glage als Nachfolger von Ackermann richten. Der 54-jährige Glage kennt den VfB Sangerhausen und das sportliche Umfeld genau. Kein Wunder, arbeitet er doch geraume Zeit als Stadionleiter im Friesenstadion. Mit sechs Jahren begann er als Fußballer bei Mifa Sangerhausen, dann folgten Stationen als Spieler und später Trainer unter anderem in Roßleben, Ahlsdorf, Artern, Halle und Sondershausen und dem VfB Sangerhausen. Zudem war Glage auch oft in Sachen Weiterbildung auf Achse. Mittlerweile besitzt er die A-Lizenz, das heißt, er könnte selbst Regionalliga-Vertretungen trainieren. „So weit ich weiß, haben nur Raik Olbricht und ich diese Lizenz hier im Landkreis“, sagt Glage dazu.

Warum er bisher beim VfB „nur“ als Trainer der zweiten Mannschaft agierte und nie die Verantwortung für die am höchsten spielende Erste bekam? Glage zuckt mit den Schultern. „Irgendwie hat es nie gepasst. Wenn ein Wechsel anstand, war es für mich nie der richtige Zeitpunkt. Immer wenn ein VfB-Trainer gesucht wurde, war ich gebunden. Und außerdem wollte ich meinen besten Freund Raik Olbricht nie beerben.“

Nun aber ist das anders, Glage soll den VfB vor dem Absturz in die Landesliga bewahren. Der neue Coach ist optimistisch, dass er das kann. „Wir haben sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Bei noch 30 ausstehenden Spielen ist es wirklich nicht unmöglich, die Rettung zu packen“, sagt er. Was ihm Mut macht? „Die Mannschaft spielt gar nicht schlecht. Manchmal wirkt sie übermotiviert und bringt sich durch eigene Fehler um den Erfolg.

Auf jeden Fall hat sie Fitness-Reserven. Wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen bei Konzentration, Teamgeist und der Fähigkeit, das Spiel der Gegner zu lesen, schaffen wir es.“ Vor allem nimmt der neue Coach die Mannschaft in die Pflicht: „Fußball ist ein Mannschaftssport. Da müssen die Spieler auch mal Privates zurückstellen. “

Apropos Mannschaft. „Ich werde jetzt hier nicht alles durcheinander bringen. Marcus Rauer bleibt auf jeden Fall Kapitän. Aber einen Mannschaftsrat, den es bisher nicht gab, werden wir gründen. Positiv ist, dass ich alle Spieler gut kenne, sie schon entweder in der A-Junioren oder in der Zweiten trainiert habe. Am Ende wollen wir über dem Strich stehen.“

Auf die Spiele gegen Fortuna Magdeburg dürfte sich Glage dabei besonders freuen. Schließlich kommt es dann zu einem Duell mit seinem Sohn Philipp, der beim Team aus der Landeshauptstadt kickt. Die Aufgabe zu meistern, alles dafür zu tun, dass es diese Duelle auch in der kommenden Saison noch gibt, und der VfB Sangerhausen nicht absteigt, wird schwer genug. (mz)