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Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Eintracht Lüttchendorf auf schiefer Ebene

Von Detlef Liedmann 22.06.2016, 15:00
Stedtens Marc Böttger (links) im Zweikampf mit dem Lüttchendorfer Kapitän Tom Haeseler, beobachtet von David Gros.
Stedtens Marc Böttger (links) im Zweikampf mit dem Lüttchendorfer Kapitän Tom Haeseler, beobachtet von David Gros. Detlef Liedmann

Eisleben - Auch bei den drei Landesligisten aus dem Mansfelder Revier hat sich das Personalkarussell zu drehen begonnen. Das ist nach dem letzten Spieltag und der ausklingenden Saison nichts Ungewöhnliches. Was vielmehr überrascht, ist die Reihenfolge der Platzierungen. Romonta Stedten (7.) vor Aufsteiger MSV Eisleben (12.) sowie Eintracht Lüttchendorf.

Nicht alle haben mitgezogen

Dass die hoch gehandelten Lüttchendorf die Saison nur als 13. abschließen, war so nicht erwartet worden. Immerhin fanden sich die Schützlinge von Peter Schlieder nach dem fünften Spieltag als Spitzenreiter wieder, pendelten sich später im gesicherten Mittelfeld ein. Doch die Zielgerade entpuppte sich als schiefe Ebene und es ging rapide abwärts. „Einige der Spieler, die uns verlassen werden, ziehen nicht mehr richtig mit“, hatte Manager Uwe Seemann als eine der Ursachen ausgemacht. Wer die Mannschaft verlässt, darüber kann im Moment nur spekuliert werden. Antworten und Hinweise gibt es nicht aus dem Lager der Eintracht. Bis zum 30. Juni können sich ja noch Spieler abmelden. Abgemeldet in Amsdorf haben sich unter anderem Martin Scheibe und Sebastian Mauritz. Beide sollen nach MZ-Informationen bei der Eintracht im Gespräch sein. Indes steht bisher nur fest, dass die Lüttchendorfer unter ihrem neuen Trainer Siegfried Keller, Peter Schlieder wechselt in ein Leipziger Leistungszentrum, am 11. Juli ihre erste Übungseinheit absolvieren.

Romonta Stedten hat in der abgelaufenen Saison 22 Spieler zum Einsatz gebracht. Der 39-Jährige Marko Meintschel absolvierte mit 28 die meisten Partien, erzielte zwei Treffer und sah, für einen Abwehrspieler ungewöhnlich, nur zwei gelbe Karten. Bester Stedtener Torschütze war Marcell Siedler, der es auf 14 Treffer brachte.

Für den MSV Eisleben liefen 27 Spieler auf, wobei die Altersspanne zwischen 18 und 37 Jahren schwankt. Die meiste Einsatzzeit verbuchte Patrick Bloßfeld, der in 23 Partien 2070 Minuten auf dem Platz stand, also weder ein- noch ausgewechselt wurde. Auf 24 Spiele bringt es Sebastian Dell und mit sieben auch auf die meiste Trefferzahl. Auch Raik Rothe netzte siebenmal für die Eisleber ein.

Mit 20 Spielern ist Eintracht Lüttchendorf ausgekommen. 29 Mal trug Andre Ochmann das Trikot, brachte es zudem mit 16 auf die meisten Treffer, Tom Dietze schaffte die Hälfte.  (lied)

Gesteigert und alte Form gefunden

Offensiver mit dem Thema Zu- und Abgänge gehen die Stedtener um. Nach Platz sieben haben sie auch allen Grund, ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Vergessen ist die vorhergehende Horrorsaison, wo sich die Schützlinge von Uwe Zorn und Daniel Stache erst über die Relegation retten konnten. Die Gründe für die Steigerung liegen klar auf der Hand. „Einige Spieler haben einen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Zorn und nennt Tommes Meintschel, Florian Kreße sowie Marcell Siedler. Hinzu komme, dass andere zu alter Stärke zurückgefunden haben wie Marc Böttger und Martin Kropp. Und nicht zuletzt die Rückkehr von David Gros habe die Durchschlagskraft erhöht. 71 Treffer haben die Stedtener erzielt. Davon gehen allein 51 auf das Konto des Quartetts Siedler (14), Gros (13), Böttger und Kropp (je 12) plus 41 Vorlagen. Marko Meintschel, seit Jahren ein Leistungsträger, war zudem wieder ein Vorbild für alle. Aus beruflichen respektive gesundheitlichen Gründen wechseln David Gros und Daniel Rittermann zu Buna Halle, Mario Eichmann übernimmt mit Holger Wichmann die zweite Mannschaft. Als Zugänge fix sind David Kresse (VfL Querfurt), Kevin Heße und Jonas Borkowski (beide VfL Halle U 23), Philipp Böttger (MSV Eisleben) sowie Nils Grünhage, Felix Prenz und Niclas Deparade (alle vom eigenen Nachwuchs).

Eisleben fehlt personelle Konstanz

Platz zwölf nach dem Aufstieg, Klassenziel erreicht also beim MSV Eisleben, dessen Mitglieder sich am 22. Juni, 18.30 Uhr, im Mansfelder Hof zur Jahreshauptversammlung treffen. „Der Klassenerhalt ist das Wichtigste für die Mannschaft, den Verein und natürlich auch die Stadt Eisleben“, so Trainer Dirk Pfeiffer, der das Team nach seiner Übernahme im Herbst in ruhigeres Fahrwasser geführt hatte. Aber das sei nicht sein Verdienst, betont er. „Jeder der direkt oder indirekt mit der Mannschaft zu tun hatte, hat seinen Anteil daran.“ Freilich habe er die Mannschaft mit dem Ziel und dem Wunsch, etwas bewegen zu können, übernommen. Gefehlt haben vor allem zwei Dinge: Konstanz in Fragen der Aufstellung und die Abgebrühtheit in dieser oder jener Situation. „In der Mannschaft steckt noch viel mehr Potenzial“, ist Pfeiffer überzeugt. Raik Rothe, Mike Hausius und Daniel Stephansky verlassen die Mannschaft. Hinzu kommen Bastian Thiel (Arnstedt) und Steffen Müller (Amsdorf). Weitere Verstärkungen sind indes laut Dirk Pfeiffer nicht ausgeschlossen. (mz)

Voller Einsatz des Eislebers Florian Felske (links) im Spiel gegen Annaburg.
Voller Einsatz des Eislebers Florian Felske (links) im Spiel gegen Annaburg.
Jürgen Lukaschek