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Fußball Fußball: Keeper Höllriegel lässt sich gebrauchten Tag andrehen

Von detlef liedmann 25.03.2012, 15:33

amsdORf/MZ. - Aber auch Romontas Abwehr, zuletzt gegen Ammendorf und Sandersdorf noch der Fels in der Brandung, wankte zu Hause gegen Schlusslicht Fortuna Magdeburg wie ein Grashalm im Orkan. Dass es dennoch zum 4:3 reichte, verdankten Höllriegel und seine Vorderleute ihrem Kapitän Sirko Czarnetzki sowie Robin Scheibe und Alexander Gründler, die mit ihren Treffern für den Heimsieg sorgten. Aber: "Wie viel Tore hätten wir eigentlich schießen müssen?", fragte Amsdorfs Ortsbürgermeister Hans-Joachim Scharf. Sieben oder acht, bekam er als Antwort. Allein Matthias Fengler verpasste kurz nach der Pause gleich zweimal. In der ersten Aktion (46.) war er zu überrascht. Drei Minuten später schloss er etwas überhastet ab, so dass Magdeburgs heraus gelaufener Keeper Andreas Heinrich an der Strafraumlinie klären konnte.

Dabei hatten die vor offiziell 115 Zuschauern einen Auftakt nach Maß. Schon nach sechs traf Robin Scheibe, als er von halblinks den Ball ins lange Eck zimmerte, wobei der Pfosten Hilfestellung leistete. Hilfestellung gab es auch beim Ausgleich gut zehn Minuten später. Magdeburger Ecke und Höllriegel segelte etwas planlos durch den Strafraum, Spieler hielt den Kopf hin und es hieß 1:1 (15). Fast im Gegenzug antwortete Czarnetzki mit der erneuten Führung. Nachdem ihm Scheibe per Kopf das Leder in den Lauf gelegte hatte, behielt Amsdorfs Kapitän die Übersicht (17.). Die hatte seine Abwehrreihe vier Minuten später schon wieder verloren, so dass Hanke das Leder aus kurzer Distanz zum 2:2 ins Netz hämmern konnte. Bis zur Pause gab es dann nur noch zwei erwähnenswerte Aktionen. Zunächst Czarnetzkis Freistoß aus gut 35 Metern. Heinrich hatte Mühe, den Ball über die Latte zu lenken (27.). Und der Schuss von Chris Blankenburg, der das Ziel aber knapp verfehlte (33.). Ein Blick in das Gesicht von Amsdorfs Trainer Ronald Wendler beim Gang in die Kabine sagte alles über dessen Stimmung zur Halbzeitpause aus.

Viel besser wurde es auch im zweiten Abschnitt nicht. Es blieb stellenweise ein Gewürge. Statt die Gäste geradlinig und schnörkellos aus den Angeln zu heben, wurden die eigenen Aktionen verkompliziert. Viel zu viel lief über die linke Seite, der rechte Flügel lahmte indes. Wenigstens erwies sich Gründlers Einwechslung zur Pause als guter Griff, denn der Angreifer traf nach 68 Minuten zum 3:2. Wobei Wendlers Alternativen auf der Bank bei allem Respekt vor den dort sitzenden Spielern nur das Prädikat bescheiden zugebilligt werden kann. Und nach dem vierten Treffer, wieder von Czarnetzki erzielt (73.), hätte eigentlich alles klar sein sollen, ja müssen. Doch fünf Minuten vor Ultimo leistete sich Höllriegel bei einem hohen Ball einen weiteren Fehlgriff, bekam im zweiten Zupacken statt des Leders den Magdeburger Philipp Müller zu fassen, was den Pfiff von Schiedsrichter Sebastian Sauer nach sich zog. Den Elfmeter verwandelte Gästekapitän Suchanek. So kamen die Amsdorfer noch einmal gehörig ins Schwitzen und das nicht unbedingt wegen der Temperaturen an diesem Frühlingstag.

Amsdorf:

Höllriegel - M. Scheibe, Richter, Eberhardt, Fengler (75. Arlt), Czarnetzki, Jahn, Hernacki, Blankenburg (46. Gründler), Schlegel, R. Scheibe