Fußball in Sangerhausen Fußball in Sangerhausen: Christoph Schwab macht einfach Schluss

Sangerhausen - Paukenschlag beim VfB Sangerhausen: Christoph Schwab, langjähriger Torhüter beim Fußball-Verbandsligisten, verkündete mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt und das Ende seiner sportlichen Laufbahn an. Und das ausgerechnet vor einer der wichtigsten Partien der Saison: Am Sonnabend steigt das Kreis-Derby der Fußball-Verbandsliga zwischen Romonta Amsdorf und dem VfB Sangerhausen.
Wer dabei im Team der Mannschaft aus der Kreisstadt zwischen den Pfosten steht, ist allerdings zurzeit noch unklar. Denn ausgerechnet vor dem Prestige-Duell gehen dem VfB Sangerhausen die Torhüter aus. Maik Bemmann muss höchstwahrscheinlich nach einem Bandscheiben-Vorfall verletzt passen. Und ausgerechnet jetzt hat Christoph Schwab Schluss gemacht.
„Christoph hat mir am Sonntag in einer Kurzmitteilung geschrieben, dass er für die letzten zwei Spiele nicht mehr zur Verfügung steht. Ausgerechnet jetzt. Hier sind alle darüber enttäuscht. Das hat mit Mannschaftssport nichts zu tun. So eine Nummer abzuliefern. Da kann sich doch jeder seine Meinung bilden“, so VfB-Trainer Martin Kinast.
Christoph Schwab sieht das Ganze, naturgemäß, völlig anders. „Eigentlich ist das recht simpel: 900 Kilometer jedes Wochenende zu fahren, um dann auf der Bank zu sitzen ist für mich ineffizient. Wenn dann ständig der Status einer Nummer eins hinterfragt wird, dann muss man sich das, glaube ich, nicht länger antun“, sagt er und schiebt noch nach: „Ich möchte meine Zeit auch für andere Interessen verwenden. Die sportliche Leitung sollte sich aus meiner Sicht mal Gedanken um die Wertschätzung vereinstreuer Spieler machen.“
Für Kinast ist das nicht akzeptabel. „Es gab vor der Saison eine Absprache mit beiden Torhütern. Sowohl Maik Bemmann als auch Christoph Schwab haben der zugestimmt. Christoph hat die Mannschaft hängen lassen “, erklärt der VfB-Coach.
Natürlich wird am Sonnabend beim VfB ein Torhüter zwischen den Pfosten stehen. Wahrscheinlich wird das Maximilian Walther, etatmäßiger Keeper der in der Kreisoberliga kickenden Zweiten des VfB sein.
Wieder zurück ins Team kehrt Patrick Olbricht, der zuletzt gesperrt fehlte. Auch Routinier Daniel Trautmann steht bereit. Nicht dabei sind beim Team aus der Kreisstadt neben Maik Bemmann auch Meik Rockstroh (erkrankt), Tom Dziony und Maik Piesche.
Das Kreisderby in Amsdorf ist für den VfB Sangerhausen die vorletzte Partie des Verbandsliga-Spieljahres 2014/15. Geleitet wird sie von Schiedsrichter Lars Albert. Er kommt aus Tannenbergsthal/Muldenhammer im Vogtland und pfeift für RB Leipzig. Albert zählt zu den renommiertesten Schiedsrichtern in Sachsen und pfiff in der zu Ende gehenden Saison bereits zehn Begegnungen in der Regionalliga Nord-Ost.
Das letzte Punktspiel der Serie 14/15 absolviert der VfB Sangerhausen dann am 13. Juni im heimischen Friesenstadion. Kontrahent der Sangerhäuser beim Saison-Halali der höchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts ist dann die Elf von Lok Stendal. Hier ist bisher Melanie Göbel als Schiedsrichterin vorgesehen, an den Seitenlinien unterstützen sie Martin Beutel und Tristan Tauche. Anpfiff der Begegnung ist 15 Uhr. (rak)
Dennoch haben sich die Sangerhäuser eine Menge vor der Partie vorgenommen. „Wir haben noch eine Riesen-Rechnung mit den Amsdorfern offen“, sagt Kinast. Was der VfB-Trainer meint? Der Stachel bei den Sangerhäusern steckt nach dem 0:5 im Hinspiel, bei dem der VfB wohl die bisher schlechteste Saisonleistung ablieferte, bei Spielern, Trainern und Fans des Gastgebers tief. „Wir wollen uns für diese Geschichte natürlich revanchieren“, lässt Kinast keinen Zweifel an den Hoffnungen, diesmal den Spieß herumzudrehen.
Allerdings: Die Amsdorfer ließen jüngst mit einem Überraschungserfolg in Stendal aufhorchen. Und außerdem: „Es ist zwar Wahnsinn, dass sie da gewonnen haben. Aber: Für uns sind sowieso alle Spiele schwierig“, sagt Kinast.
Und das in Amsdorf sowieso: Egal wer schließlich im Tor beim VfB Sangerhausen steht. (mz)
