Fußball Fußball: Heinze und Gelau sind die Helden

UFTRUNGEN/MZ - Der VfB Uftrungen ist in der Saison 2013/14 im illustren Feld der 16 Kreisoberligisten dabei. Das steht fest. Quasi durch die Hintertür, nämlich erst im Elfmeterschießen setzten sich die Uftrunger am Sonnabend im zweiten Relegationsspiel vor mehr als beachtlichen 300 Fans, darunter 240 zahlenden Zuschauern, gegen die VSG Helmsdorf durch. 4:1 hieß es nach rund 220 spannenden Minuten. Nach Schwarz Gelb Stolberg schaffte damit die zweite Mannschaft aus dem Südharz den Aufstieg.
Lange sah es aber nicht danach aus. Uftrungens Trainer Axel Dietrich sorgte zunächst für nicht geringe Verblüffung bei Spielern und Fans der eigenen Mannschaft. Er ließ mit Jörg Heinze den besten Torschützen zunächst auf der Bank. Die Maßnahme entpuppte sich als klassisches Eigentor. In den ersten 45 Minuten fand der Uftrunger Angriff nicht statt. Vor dem Strafraum der Gäste war der VfB mit seinem Latein am Ende. Immer wieder liefen sich die Fleckstein, Hoffmann und Co. fest. Glück hatten die Gastgeber obendrein, denn bereits nach acht Minuten senste VfB-Keeper Lucas Gelau den Helmsdorfer Axel Michel im Strafraum um. Zur Überraschung aller blieb die Pfeife von Schiedsrichter Frank Kagelmacher aber stumm, es gab keinen Elfmeter für die Grün Weißen. Auch danach war der Gast dem Führungstreffer viel näher als die Uftrunger, doch mit Glück und einigem Geschick kamen die Gastgeber ungeschoren davon.
Zur Pause hieß es so 0:0. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff korrigierte Dietrich seine wirkungslose Maßnahme und brachte Heinze. Und wurde dafür belohnt. Als schon niemand mehr damit rechnete, die Helmsdorfer sich schon in der Kreisoberliga sahen, schlug der Torjäger zu. Quasi im letzten Augenblick, nämlich in der 90. Minute, köpfte er die Kugel zum 1:0 ins Netz und beide Mannschaften in die Verlängerung.
In der „Zusatzschicht“ lief bei hochsommerlichen Temperaturen nicht mehr viel zusammen. So musste die Entscheidung vom Elfmeterpunkt fallen. Hier waren die Uftrunger die Glücklicheren und Nervenstärkeren. Dominik Hahnemann, Jörg Heinze, Sascha Parsche und Sven Dietrich vollstreckten. Bei den Gästen dagegen bekam nur Stefan Lorenz den Ball im Tor unter. Hagen Lachmann und Kevin Pilz scheiterten am Uftrunger Schlussmann Lucas Gelau, das Spiel war entschieden.
Entsprechend unterschiedlich waren die Reaktionen und Emotionen nach dem Spiel. „Das ist einfach nur dumm für uns gelaufen. Elfmeterschießen ist nun mal Glückssache. Jetzt trinken wir ein Frustbier und nächste Saison versuchen wir es wieder“, so Vitali Mundt von der VSG Helmsdorf.
Ganz anders dagegen war die Stimmungslage bei den jubelnden Uftrungern. Zunächst jedoch machte Vereins-Chef Peter Kohl dem Kontrahenten ein dickes Lob. „Helmsdorf war ein starker Gegner und ein fairer Verlierer. Am Ende waren wir die Glücklicheren“, sagte er. Und dann fügte er überglücklich hinzu: „Es ist einfach unglaublich. Jetzt ist hier natürlich die Hölle los.“
Die Uftrunger freuen sich nun auf die neue Saison in der höchsten Spielklasse des Landkreises und dabei natürlich vor allem auf die Duelle mit den Erzrivalen Rottleberode und den Stolbergern. Jörg Heinze und Lucas Gelau und all die anderen Aufstiegshelden haben dafür gesorgt.