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Fußball Fußball: Club-Kicker zu Gast

Von RALF KANDEL 22.06.2011, 15:12

HAYN/MZ. - Das Jahr 1991 war mit Sicherheit nicht das Schlechteste in der Historie des Sportvereines Südharz Hayn. Zu Beginn der Saison 1991 / 92 wechselte mit Thomas Woelk ein Fußballer in den Südharz, der fortan maßgeblich an der Geschichte des Vereins mitschrieb.

Und der auch heute, nach knapp zwei Jahrzehnten im Südharz, Akzente vor allem auf, aber auch neben dem Sportplatz setzt. Der 47-Jährige ist maßgeblich daran beteiligt, dass eine Auswahl des SV Südharz Hayn am Sonnabend ab 16 Uhr auf die mit zahlreichen Assen antretende Traditions-Mannschaft des 1. FC Magdeburg trifft. Das Duell findet aus Anlass des 30. "Geburtstages" des SV Südharz Hayn statt.

"Wir wollten den Leuten einfach mal was Besonderes bieten. Deshalb hab ich beim FCM angerufen, und gefragt, ob die Magdeburger, einen Termin frei haben. Dann ging alles ganz schnell, der Vertrag wurde gemacht",freut sich Woelk über das Zustandekommen der Partie. Er hofft gleichzeitig, dass viele Zuschauer zum Spiel kommen, trotz der "Konkurrenz" von einigen Volks- und Sportfesten in der näheren und weiteren Umgebung.

Für Thomas Woelk und seine Mitstreiter ist das Spiel gegen den FCM eine Art "Dankeschönveranstaltung" für Spieler und Fans, die viele Kapitel in der nun drei Jahrzehnte andauernden Geschichte des Fußballs in Hayn mitgestalteten. "Wir wollen uns vor allem auch bei den Leuten bedanken, die viele Jahre ihre Knochen für den Verein hingehalten haben", begründet Woelk die Tatsache, warum nicht einfach das derzeitige Kreisklasse-Team aus Hayn gegen die Magdeburger aufläuft, sondern eine "Mischung" aus Routiniers und aktiven Südharz-Kickern.

Auflaufen wird auf jeden Fall Woelk selbst. Schließlich war er an den größten Erfolgen der Hayner Elf beteiligt. Zunächst als Spieler, dann führte der früher für den VfB Artern und Concordia Harzgerode kickende Stürmer das Team als Spieler-Trainer. Das war ab 1997. Und nicht zuletzt Dank seiner Treffsicherheit, 40 Treffer in einer Saison sind sein Bestwert, spielte Hayn sogar ab der Saison 2001 / 2002 in der Kreisliga. Bis zum Spieljahr 2006 / 07 war das, dann mussten die Südharzer nach dem Weggang einiger Stammspieler absteigen und backen seitdem wieder in der Kreisklasse "kleinere Brötchen." Vor einem Jahr "klopften" die Südharzer an die Tür der Kreisliga, verpassten aber den Aufstieg in den Relegationsspielen. In der gerade zu Ende gegangenen Saison lief es nicht so rund, doch den Aufstieg haben wir längst noch nicht abgeschrieben. Wir wollen wieder angreifen", verspricht Woelk. Vor allem auf die Heimstärke bauen die Südharzer. In der letzten Saison wurde kein einziges Heimspiel "vergeigt".

Eines ist klar, auch wenn der Spieler-Trainer der Südharzer mittlerweile bereits 47 Jahre ist, an ein Ende der Spieler-Karriere denkt er nicht. "Ein paar Jahre will ich schon noch mitmischen, zumindest so lange ich der Truppe noch helfen kann", blickt er nach vorn. Und das nicht etwa auf einem "Ruheposten", wie im Tor, oder als Libero. Nein, Woelk will weiter mit seinem laufintensiven Spiel die Fäden im Mittelfeld ziehen. Fit genug fühlt sich der "angehende Opa", sein Enkelkind wird noch in diesem Jahr erwartet, allemal. Dass Woelk noch immer "fit wie ein Turnschuh" ist, stellt er immer wieder unter Beweis. So beim Berlin-Marathon, den er mittlerweile bereits acht Mal mitgelaufen ist. Und dabei die Schallmauer von drei Stunden nur knapp verpasst hat. Und beim Brocken-Marathon, bei dem er zu den Stammgästen zählt. Und in den Alpen, wo Woelk schon ein rundes Dutzend Mal bei der 36-Stunden-Tour dabei war. Und nicht zuletzt bei der Tatsache, dass er noch immer sein großes Lebensziel nicht "abgehakt" hat. "Einmal auf den Mount Everest zu steigen", hat er sich vorgenommen. Dafür, aber auch für die wöchentlichen Partien in der Fußball-Kreisklasse trainiert Woelk fast täglich. Auf langen Distanzen unterstützt ihm dabei seine Frau Christiane. Sie begleitet ihn per Fahrrad, ansonsten geht der Läufer aus Leidenschaft allein auf Tour.

Von seiner Fitness wollen die Südharzer nun nicht zuletzt am Sonnabend profitieren, wenn Woelk das Team, natürlich als Spieler-Trainer auf den Rasen führt. Den hat er übrigens eigenhändig mit dem Rasentraktor ein paar Tage vorher gemäht. Und stellte damit wieder einmal unter Beweis, dass es in den 30 Jahren der Geschichte des Sportvereins Südharz Hayn schon wesentlich schlechtere Zugänge gab.