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Flächennutzungsplan Flächennutzungsplan im Südharz: Uftrungen lehnt Pläne ab

Von Helga Koch 07.11.2019, 12:23

Südharz - Gegen die Absicht, das Rottleberöder Industriegebiet in Richtung Uftrungen zu erweitern und dafür Trinkwasserschutzzonen zu verlegen, regt sich Widerstand - zumindest in Bezug auf das Areal südlich der Landesstraße. Das hat Uftrungens Ortsbürgermeister Peter Kohl (Uftrunger Liste) in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend erneut betont: „Wenn es die Trinkwasserversorgung von Uftrungen beeinflusst, sind wir dagegen.“

Flächennutzungsplan: Sitzung ohne Öffentlichkeit

Hintergrund ist, dass die Verwaltung an diesem Donnerstag mit Gemeinderat und Ortschefs erneut den Flächennutzungsplan beraten will. Er soll die Weichen für die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten zehn bis 15 Jahren stellen. Die Sitzung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Eingeladen sind nur die Planerin und Vertreter der Kreisverwaltung.

Einer der Schwerpunkte sei gewesen, sagt Bauamtsleiterin Katrin Buchmann, die Industriestandorte und ihre mögliche Erweiterung zu betrachten. Möglich wäre zum Beispiel, das Areal des Kieswerks Roßla später, wenn die Lagerstätte erschöpft ist, touristisch zu nutzen.

Fürs Industriegebiet Rottleberode, auf dem noch 15 Hektar erschlossen zur Verfügung stehen, gebe es mehrere Aspekte zu beachten, sagt Buchmann. Denn laut Baugesetzbuch sei es nicht möglich, eine Industriefläche dort zu erweitern, wo ein Landschaftsschutzgebiet oder Trinkwasserschutzzonen bestehen.

Deshalb hatte die Gemeinde beantragt, 50 Hektar in Richtung Uftrungen aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszulösen. Die Behörden stimmten zu, nachdem entsprechende Gutachten vorlagen; die kosteten 80.000 Euro und wurden zu 80 Prozent mit Fördermitteln bezahlt.

Brunnen in Uftrungen: Lösungen zur Trinkwasserschutzzone

Der Bereich nördlich der Straße käme als Industrie-Potenzialfläche in Frage, sagt Buchmann. Denn beide Trinkwasserbrunnen würden wegen der schlechten Wasserqualität nicht mehr genutzt, wie Bürgermeister Ralf Rettig (parteilos) erklärt. 

Komplizierter sei es mit der Trinkwasserschutzzone südlich der Straße. Dort befindet sich der Brunnen, der Uftrungen und weitere Orte versorgt. Buchmann: „Wir haben verschiedene Lösungsvarianten vorgeschlagen.“ Welche, ist bisher offen.

Flächennutzungsplan Südharz: Nur noch wenig Zeit

Der Entwurf des Flächennutzungsplans war 2018 erneut öffentlich ausgelegt worden. Doch das Interesse sei gering gewesen. An diesem Donnerstag werde man jeden einzelnen der 17 Orte betrachten, Vorschläge und Hinweise einarbeiten. „Eventuell werden wir einige Flächen anders planen als bisher“, sagt die Bauamtsleiterin.

Falls nötig, werde der Plan nochmals öffentlich ausgelegt. In einem Jahr sollte er aber bestätigt sein. Sonst könnte es passieren, dass die Gemeinde die Fördermittel fürs hydrogeologische Gutachten zu den Trinkwasserschutzzonen zurückzahlen müsse. (mz)