Entsorgung von Gartenabfällen Entsorgung von Gartenabfällen: Führt besserer Service zu höheren Abfallgebühren?

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt - Der Landkreis reagiert auf die Kritik an den Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe in Mansfeld-Südharz. Die Kreisverwaltung habe den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft vor wenigen Tagen beauftragt, nach einer Möglichkeit für bürgerfreundlichere Öffnungszeiten zu suchen, sagte Kreissprecher Uwe Gajowski.
Er rechne damit, dass demnächst ein Vorschlag des Eigenbetriebs auf dem Tisch liege und sich in der Beziehung jetzt relativ schnell etwas tun werde. „Wir wollen, dass die Bürger arbeiten gehen“, sagte Gajowski. „Dann müssen wir ihnen auch die Möglichkeit einräumen, nach Feierabend oder am Wochenende Wertstoffe oder Grünschnitt in den Wertstoffhöfen abzugeben.“
Unfreundliche Öffnungszeiten in Sangerhausen
Besonders die Regelung in Sangerhausen hatte Kritik von Gartenbesitzern auslöst. Die dürfen ihren Grünschnitt seit einer Entscheidung von Landrätin Angelika Klein (Linke) nicht mehr wie bisher im Herbst oder Frühjahr verbrennen, sondern sollen ihn unter anderem in die Wertstoffhöfe des Eigenbetriebs bringen.
Der Sangerhäuser ist zwar samstags von 9 bis 12 Uhr, jedoch bisher an keinem Tag in der Woche länger als 16.30 Uhr geöffnet. Für Berufstätige eine unbefriedigende Lösung, worauf auch eine ganze Reihe MZ-Leser hinwiesen. Etwas bürgerfreundlicher sehen die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe in Unterrißdorf bei Eisleben und Hettstedt aus. Dort können zumindest dienstags bis 18.30 Uhr Wertstoffe und Grünschnitt abgegeben werden.
Bisher sind die Wertstoffhöfe wie folgt geöffnet:
Sangerhausen:
montags bis samstags 9 bis 12 Uhr; dazu montags, dienstags, donnerstags, freitags 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr.
Eisleben, Unterrißdorf:
montags bis freitags 9 bis 12 Uhr; dazu montags, mittwochs, donnerstags 12.30 bis 16.30 Uhr; dienstags 12.30 bis 18 Uhr; freitags 12.30 bis 14.30 Uhr. Jeden ersten und dritten Samstag 9 bis 12 Uhr.
Hettstedt:
montags, mittwochs 13 bis 16.30 Uhr; dienstags 13 bis 18 Uhr; donnerstags, freitags 9 bis 12 Uhr. Jeden zweiten und vierten Samstag im Monat 9 bis 12 Uhr.
QUELLE: ABFALLWIRTSCHAFT-MSH.DE
Der Landkreis hatte die unterschiedlichen Öffnungszeiten unter anderem mit finanziellen Aspekten begründet. Für erweiterte Öffnungszeiten der Höfe brauche man mehr Personal, wenn die Höfe weiter täglich erreichbar sein sollen, sagte Kreissprecherin Michaela Heilek im August. Der Kostenaufwand würde steigen, was im Endeffekt höhere Abfallgebühren nach sich ziehen würde.
Neuregelung auf Kosten der Bürger?
Auch Gajowski rechnet nun damit, dass die geplante Neuregelung den Bürgern Geld kosten wird. Bei den Öffnungszeiten werde man aber eine bessere Lösung finden. Sie könnte in etwa wie die der Stadt Halle aussehen. Dort sind die drei Wertstoffhöfe der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr sowie samstags von 7 bis 12 Uhr geöffnet.
Nach Angaben des Landkreises ist der Betrieb von Wertstoffhöfen sehr kostenintensiv. Die Einnahmen deckten die Kosten nicht. Entschieden hat die aktuelle Regelung der Kreistag - mit dem Beschluss zum Abfallwirtschaftskonzept 2011 bis 2021. Dabei seien ein kostenoptimierter Betrieb und eine tägliche Erreichbarkeit der Höfe entscheidend gewesen, hieß es.
Die Kreisverwaltung hatte bisher darauf verwiesen, dass für die Grünabfallentsorgung neben der Biotonne und den Wertstoffhöfen „eine Reihe servicefreundlicher und haushaltsnaher Abholmöglichkeiten zur Verfügung stehen“. So etwa die Grünabfallsack-/Banderolensammlung, „Grünschnitt statt Sperrmüll“ und die Straßensammlungen im Frühjahr und Herbst. (mz)