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Bundesliga-Serie Bundesliga-Serie: Wie Holger Conrad vom Schalke-Virus infiziert wurde

Von Ralf Kandel 14.08.2017, 10:54
Holger Conrad hält den Knappen die Treue.
Holger Conrad hält den Knappen die Treue. Ralf Kandel

Sangerhausen - Holger Conrad hat sich einen Virus eingefangen. Vor 28 Jahren, bei einem Besuch in Gelsenkirchen. Geheilt davon ist er nicht, im Gegenteil, es wird immer schlimmer. „Ja, ich bin von Blau-Weiß infiziert“, sagt der 49-jährige aus Sangerhausen lachend. Schalke 04 – das ist sein Verein.

Seit 1989 ist Holger Conrad Fan von Schalke 04

Wie alles begann? „1989 haben wir im Happy-Go in Sangerhausen zur Disco Helmut Pidum aus Gelsenkirchen kennengelernt und sind ins Gespräch gekommen“, erinnert sich Conrad. „Er hat uns eingeladen. Wenig später habe ich im Parkstadion gesessen, das Spiel Schalke – Bochum gesehen. Da war es um mich passiert.“ Seitdem sind die Königsblauen Teil seines Lebens. Längst ist der Mobilfunk-Fachverkäufer Schalke-Mitglied, genauer gesagt seit dem 19. April des Jahres 1990. Außerdem ist er in verschiedensten Gremien des Vereins aktiv. „Und ich hab eine Dauerkarte für die Nordkurve, Steher. Das ist wie Goldstaub, die kriegst Du normalerweise nur vererbt“, sagt er.

Fußball ist ihr Leben. In den Tagen bis zum Bundesliga-Start am 18. August stellt die MZ jeden Tag einen Fanclub oder einen Fan eines Bundesligisten aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz vor. Sie alle ordnen der Liebe zur ihrem Verein Vieles unter, fahren hunderte Kilometer, nur um ihren Verein spielen zu sehen, und investieren neben Geld vor allem ihre Freizeit. In der Serie sprechen sie über Ziele, Träume und andere Details aus dem Alltag eines Fans.

Dauergast bei den Spielen seines Vereins ist Conrad sowieso. 15 bis 20 Heimspiele seiner Schalker hat er jährlich gesehen, war bei Punkt-, Pokal- und internationalen Partien Dauergast. Oft reiste er den Schalkern auch hinterher. „Ich glaube, ich hab alle Stadien in Deutschland schon gesehen“, lacht er. Die letzten Spiele, die er live verfolgte, waren das Bundesliga-Duell seiner Schalker gegen RB Leipzig und der Europa-League-Knaller gegen Ajax Amsterdam.

Das Größte, das er je mit seinen Schalkern erlebt hat? Klar, den Sieg im Europa-Pokal 96/97. „Kerkrade, Trabzonspor, Brügge, Valencia, Teneriffa, ich hab alle Spiele in Gelsenkirchen gesehen. Dann das Finale, in Gelsenkirchen und dann das Rückspiel in Mailand, da war ich beide Male dabei. Danach hab ich eine Woche Urlaub gebraucht, so fertig war ich“, blickt er zurück. Und lacht erneut: „Ich hab schon eine schöne Schalke-Macke.“

Keine Meisterschafts-Träum: Schalke-Fan hofft auf zweiten oder dritten Platz in der Liga

Auf den Weg nach Gelsenkirchen macht er sich am Sonnabend wieder. Beim Start in die neue Saison treffen seine Schalker auf RB Leipzig. Und damit auf einem Verein, den Holger Conrad nicht gerade positiv sieht. „RB geht gar nicht. Klar spielen die schönen und erfolgreichen Fußball, aber der Verein ist halt nur Kommerz“, sagt er. Und schränkt ein: „Aber wir sind ja auch von Gazprom abhängig.“

Auf die neue Saison, das ist im Gespräch zu spüren, freut sich der Sangerhäuser mächtig. „Wir haben eine eingespielte Mannschaft. Meyer, Goretzka, Höwedes und die anderen, das passt. Und wir haben diesmal keine Doppelbelastung durch den Europa-Cup.“ Reicht es am Ende für den ganz großen Wurf? Wieder lacht Holger Conrad: „Von der Meisterschaft mit Schalke rede ich nicht mehr. Wenn wir am Ende Zweiter oder Dritter werden, ist das in Ordnung.“ (mz)

Holger Conrad hält den Knappen die Treue.
Holger Conrad hält den Knappen die Treue.
Ralf Kandel