Biathlon in Bennungen Biathlon in Bennungen: Auch ohne Schnee haben die Teilnehmer und 300 Gäste Spaß

Bennungen - Der Kurs hat es in sich. Geschossen wird im Stadion, dann geht es durch das Arena-Tor an Bäumen vorbei durch flaches freies Land zum Anstieg, ehe die Schleife am Start und Ziel endet. Die Fans jubeln und toben, trinken Glühwein, essen Bratwürste. Nein, die Rede ist nicht vom Weltcup, der Anfang Januar in Oberhof stattfindet. Hier und heute handelt es sich um eine etwas kleinere Dimension vom Biathlon. Zum neunten Mal steht der Spaß-Biathlon in Bennungen auf dem Programm.
Prominente starten in Bennungen beim Spaß-Biathlon
Mit dem Spaß ist das so eine Sache. Egal ob Pfarrer Folker Blischke, ob Südharz-Bürgermeister Ralf Rettich, Skispringer Paul Winter, die anderen Teilnehmer am Prominenten-Rennen, die Starter beim Erwachsenen-Biathlon oder die Mädchen und Jungen beim Kinder-Rennen, alle gehen mit einer gehörigen Portion Ehrgeiz an den Start. Zwar fehlt wieder einmal der Schnee, der lag nur einmal in der neunjährigen Geschichte des Spaß-Biathlons, doch auch ohne den weißen Untergrund jagen die Starter über den Parcours.
Es geht durch das Schnattertor, Rudis Plantage und über den Sittendorfer Berg wieder zurück zum Ziel. Geschossen wird natürlich auch. Das übernehmen die Frauen. Die „Flintenweiber“, wie Bennungens Karneval-Chef Henning Schomburg die Damen lachend nennt, starten mit ihrem jeweiligen Sport-Partner und laufen, so sie denn die Ziele verfehlten, die Strafrunden.
Apropos Schomburg. Gemeinsam mit „Ratzek“, also Thomas Launicke, kommentiert er das Rennen und heizt die Stimmung zusätzlich an. „Die Berliner haben das Brandenburger Tor. Wir Bennunger sind die Janeister, wir haben das Schnattertor“, ist nur einer der launigen Sprüche des Tages.
Die Vorjahresgewinner des Spaß-Biathlons, Andrea und Matthias Kühne, wollen ihren Titel verteidigen
Für Andrea und Matthias Kühne ist das bestenfalls Begleitmusik. Die Vorjahres-Gewinner wollen ihren Titel erfolgreich verteidigen. Während Andrea ziemlich nervös scheint, strahlt Matthias eine stoische Ruhe aus. Mit der ist es dann aber beim Startschuss vorbei. Kühne zieht los und meistert auch den „Sittendorfer Berg“, eine aus Holzpaletten zusammengezimmerte und einen knappen Meter hohe Steigung bravourös.
Am Ende können die Kühnes jubeln. Im Finale besiegen sie die Roßlaer Ina Franke und Matthias Kopf. Der erneute Gewinn des Wanderpokals und zwei Eintrittskarten für den Biathlon-Weltcup in Oberhof sind der verdiente Lohn.
Insgesamt sieben Paare verwiesen die Sieger auf die weiteren Plätze. Für Paul Winter und seine Mutter Manuela springt am Ende Rang vier heraus. Mehr Erfolg hat der Skispringer als Solist. Im Promi-Wettkampf sichert er sich den Sieg.
Teilnehmer und Gäste freuen sich auf das kommende Jahr - dann wird der zehnte Spaß-Biathlon gefeiert
Sieger der Herzen ist hier Ernst Albrecht. Der 77-Jährige meistert den Parcours bravourös und wird trotz eines Sturzes nicht Letzter. Die „Goldene Ananas“, mit der das Schlusslicht geehrt wird, geht auch nicht an Pfarrer Blischke, der sonst ein Abonnement auf diese „Ehre“ hat. Sie landet diesmal bei einer jungen Dame, deren Name hier einfach mal unterschlagen wird.
Folker Blischke bekommt davon nichts mit. Er hat das umgehängte Holzgewehr wieder abgelegt und ist in kirchlicher Mission schon längst im benachbarten Roßla im Einsatz.
Alle anderen der rund 300 Gäste bleiben bis zum Schluss der Veranstaltung. Als sie sich auf den Heimweg machen, haben sie ein Versprechen von Henning Schomburg im Gepäck. „Nächstes Jahr feiern wir unseren Geburtstag, dann steigt die zehnte Auflage des Spaß-Biathlons. Da lassen wir uns etwas ganz besonderes einfallen.“ Sport, Spaß und Stimmung, das steht jedenfalls ebenso fest, sind dann erneut garantiert. (mz)
