Corona-Krise beeinflusst Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt Mansfeld-Südharz: Höhere Arbeitslosigkeit durch Corona-Krise
Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt - „Bei der Arbeit von Morgen müssen wir alle arbeitslosen Personengruppen im Blick behalten“, unterstreicht Martina Scherer, Chefin der Sangerhäuser Agentur für Arbeit. „Dazu gehört auch die Qualifizierung älterer Arbeitsloser.“ Die Behörde hat jetzt untersucht, wie sich die Beschäftigungssituation für ältere Beschäftigte ab 55 Jahren und für junge Leute entwickelt hat, insbesondere auch durch die Corona-Pandemie. Anlass ist der Internationale Tag der älteren Generation am 1. Oktober.
„Im August dieses Jahres waren in Mansfeld-Südharz 1.613 Menschen im Alter von 55 bis unter 65 Jahren arbeitslos gemeldet“, sagt Scherer. Das waren 58 mehr als im August 2019. Zugleich lag der Anteil dieser Altersgruppe an allen Arbeitslosen bei 25 Prozent. Seit zwei Jahren sei er um vier Prozentpunkte gesunken.
Höhere Arbeitslosigkeit durch Corona-Krise
Laut Statistik der Agentur mussten sich im August insgesamt 64 Frauen und Männer der Altersgruppe 55 bis unter 65 neu arbeitslos melden, 18 weniger als vor einem Jahr. Bei den jugendlichen Erwerbslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren habe es jedoch anders ausgesehen, stellt die Chefin der Agentur fest: „Der Anteil dieser Altersgruppe an allen Arbeitslosen ist in den vergangenen zwei Jahren um 2,2 Prozentpunkte gestiegen.“
Aufgrund der Corona-Pandemie hätten sich im Vormonat 126 Jugendliche mehr als im August 2019 arbeitslos gemeldet. „Das waren einerseits Jugendliche nach der Ausbildung und andererseits Schulabgänger, die noch unsicher waren, ob sie bis zum Herbst eine Ausbildung oder ein Studium beginnen können“, so Scherer.
Unternehmen halten ihre Fachkräfte
Interessant sei ein Blick auf die Zahl der Beschäftigten. In Mansfeld-Südharz waren im vorigen Dezember aus der Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen 11.129 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, was einem Anteil von 26,6 Prozent entsprach. Während sich die Gesamtzahl der Beschäftigten innerhalb eines Jahres um 166 Personen verringerte, stieg sie in der Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen um 283 Personen. „Dieser Anstieg hat sich in den zurückliegenden Jahren verlangsamt.“ Scherer begründet: „Die Unternehmen halte ihre lebensälteren Fachkräfte.“ Es hänge auch damit zusammen, „dass weniger junger Berufsnachwuchs zur Verfügung steht.“
Insgesamt seien die Älteren bisher gut durch die Corona bedingte Krise gekommen. Würden sie jedoch arbeitslos, sei es für sie schwerer als für jüngere Leute, wieder eine Arbeit zu finden. Es gelte, alle arbeitslosen Personengruppen im Blick zu behalten. (mz)